Prednisolon und Blutzucker

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Anschilalo
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Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Anschilalo »

Nachdem ich mich oft "seltsam" fühlte, der Blutdruck aber weitgehend ok war, und ich von durch Steroide verursachte Diabetes las; kaufte ich mir ein Messgerät.

Stellte sich heraus, dass ich morgens im Unterzucker (<70) qar und meine Neph meinte, ich solle abends gescheite Kohlenhydrate essen, keinen Süßkram.

Gesagt getan. Nun ist die Unterzuckerung im Griff, aber nun ist der Nüchternzucker stets über 100.
Nach den Essen nie über 130.

Jetzt ist die Kombi Gewichtszunahme und generelle Schwäche natürlich unglücklich. Weil: schlapp, weniger Bewegung möglich, dadurch keine Gewichtsreduktion, plus meine Süßsucht, plus Predni - kein Wunder also.

Mein letztes RTX ist jetzt 30 Tage her und ich hab das wieder, dass ich nach 10 min auf den Beinen schon wieder Muskelschmerzen bekomme und kurzatmig werde und diese verdammte Treppe wieder zum Endgegner wird.
Meine bisher mageren 15 Min. Sport alle 2 Tage schaffe ich derzeit nicht, nach 7 Min. geht nix mehr.
Weshalb ich jetzt versuchen möchte, täglich nur 5 min. zu machen. Aber trainingstechnisch ist das ein Witz! Wie soll ich so abnehmen? Heute waren es wieder plus 1,5 kg. Wo soll das enden?

Ich habe 7 Tage quasi zuckerfrei gelebt (und es war verdammt schwer), und es tat sich 0 auf der Waage.
Da wir 3 Etagen haben, bin ich viel auf der Treppe unterwegs. Ich komme auf 2500 Schritte täglich. Wenn es gegen 3000 Schritte kommt, bin ich am nächsten Tag wieder "außer Betrieb", dann hänge ich wieder rum wie von Dracula ausgesaugt.

Nun bin ich ja schon in dieser neuen 3-Jahres-Behandlung mit drin. Und ich frage mich, wie "gut" meinem Körper noch ein weiteres Jahr unter Predni bekommen soll?

Nach der alten Regelung wäre ich jetzt am ausschleichen.
Das ist doch Mist, wenn einem die Therapie noch mehr Krankheiten beschert. 🧐

Frage ist auch, was nun? Die Neph hat sich nur für den Nüchternzucker interessiert als er u70 war. Alles andere sei ok, so lange nicht Richtung 200.
Und diese Nüchternzucker gelten auch nur für gesunde Menschen. Mit Dauerkortison zählt man da wohl nicht dazu. ???

Wie sind denn eure Erfahrungen? Und welche Werte hattet ihr so als Diabetes festgestellt wurde?
omega
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von omega »

Hallo Anschilalo, ich nehme schon über lange Zeit 3mg Prednisolon. Meine Werte sind alle ok.
Wieviel Prednisolon nimmst du?
Übrigens sind deine Beschreibungen deines Zustandes für mich sehr erfrischend. Man kann es auch Galgenhumor nennen.
Dahinter sehe ich aber viel Selbstreflexion, die mich dazu verleiten, ganz allgemein zu sagen: du schaffst das.
Lg Omega
unisono
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von unisono »

Hallo zusammen, ich kenne das Problem ebenfalls . Nach gut 11 Jahren Prednisolon meinte eine Nephrologin zu mir: Grunderkrankung gut eingestellt, jetzt kommen die Nebenschauplätze. Unter anderem kardiologische Diagnostik und eben auch diabetologische Diagnostik. Der Diabetologe meinte: tägliches messen bitte sein lassen aber unbedingt den Langzeitblutzucker ( HbA1c) im Auge behalten. Seitdem bin ich im Diabetesprogramm mit einem Langzeitzucker von 6.0 - 6.4. Fällt insgesamt dann unter Prädiabetes, wahrscheinlich erworben (Typ2) durch die lange Einnahme von Kortison. Am besten machst du einen Termin zur abklärung. Beste Grüße, unisono
Anschilalo
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Anschilalo »

Danke Omega ♡
Ich nehme 5 mg Predni.

11 Jahre Unisono??? 😵😵‍💫🤯😱
Nach 11 Jahren würde ich 200 kg wiegen... oder platzen.

Wie kriegt man den Langzeitzucker ohne messen? Die alle 3 Monate Labor sind mir da zu selten.
Das Gerät hat bisher einen Wert von 5,8 ausgerechnet.

Ich werde das mit dem täglichen pieken auch lassen, versuche den Kontrollintervall zu strecken.
Da ich stricke und häkele, ist das Finger lochen kontraproduktiv 😆
Allerdings muss ich das noch meinem inneren Kontrolletti beibringen, der steht auf Zahlen (Blutdruck, Oximeter, Puls usw.).
🔢
unisono
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von unisono »

Guten Morgen in die Runde, hallo Anschilalo

ja, seit rund 11 Jahren nehem ich Prednisolon als begleitende Erhaltungstherapie von rund 5mg (zur Zeit 4mg). Die Ärzte möchten davon noch nicht runter, da die Anca Werte (bzw. PR3 ANCA) zwar von über 5000 schon auf rund 160 runter sind, aber nicht verschwinden. War mal runte auf 3mg,
Nach einer leichten Augenentzündung bestand aber der begründete Verdacht, dass diese im zusammenhang mit der Vaskulitis stand - und so das Predni wieder auf 5mg hoch. Versuche jetzt mal langfristig auszuschleichen (1mg pro Jahr).
Gewicht ist bei mir über all die Jahre zum Glück konstant geblieben. Ausnahme waren mal 5kg mehr bei initialer höherer Verabreichung zu Beginn, aber auch die sind lange schon wieder runter.
Der Langzeitzucker geht über die Regelmäßigen Blutkontrollen bei mir und bildet den Durschnittswert der letzten 8-12 Wochen ab.
Tim
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Tim »

Hallo Anschilalo,

ich zähle seit ein paar Monaten auch eine Endokrinologin zu meinem "Beraterstab". Die Zuckerwerte warn wohl immer relativ okay (Vorstufe Typ2-Diabetis). Predni habe ich bis April dieses Jahres ca. 7 Jahre genommen. Unter 3 mg ging es nie. Seit April bin ich von Predni zu Hydrocortison gewechselt und mir geht es dadurch spürbar besser. Ich kann zwar noch keine Bäume ausreißen und morgen fühle ich mich auch meist wie frisch überfahren, aber tagsüber läuft es oft besser. Mehr Energie, schneller mit Infekten durch. Auch wenn die Umstellungsphase anstrengend war, hat es sich für mich gelohnt.

Durch den ganzen Predni-Konsum sind meine Nebennieren im Eimer und die Steuern mit ihrem Hormonen ja auch Zuckerhaushalt, Blutdruck etc. Ausschleichen funktionierte deshalb auch nie. Ohne Cortison kann es halt auch mal gefährlich werden (Stichwort Edison-Krise).

Beim Thema abnehmen taumel ich auch zwischen verzweifelt und mir-doch-egal. Aber die Kurve geht immer ein bissche nach oben. Das ist meine nächste Baustelle *hüstel*. Muss ja.

Beste Grüße
Tim
EGPA, Asthma, Psoriasis, div. Allergien, tertiäre NNI / Azathioprin 200 mg, 20 mg Hydrocortison, Bisoprolol 5 mg, 1000 i. E. Vitamin D, Foster 200/6
Anschilalo
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Anschilalo »

Unisono, bist du ein aktiver Mensch? Weil sich das bei dir nicht im Gewicht niederschlägt?
Addison Krise ist doch nur bei zu schnellem absetzen, oder?

Muss mich mal zu Hydrokortison belesen. Klingt besser.
Jaaaa, dieses schlaffe rumhängen ist furchtbar. Und das alles so anstrengend ist.
Und immer noch der Blick in den Spiegel...

Hab mir jetzt diese Oviva Abnehm-App die von den Krankenkassen bezahlt wird verordnen lassen. Werde berichten.

Hab jetzt schnell gelesen zu Hydrokortison. Das ist 3-4x schwächer in der Wirkung und man muss es mehrmals täglich nehmen.
Tim
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Tim »

Ich bin nicht wirklich ein aktiver Mensch. Früher mehr als heute, das schon. Aber mein Akku ist halt fix leer. Edison Krise ist bei zu wenig Kortison - ob schnell oder langsam relevant ist da (glaube ich) nicht relevant. Denn wenn die Nebennierenrinde kein Kortison produzieren kann, ist halt zu wenig für die Lebenswichtigen Funktionen.

Und doch, bei mir schlägt es sich im Gewicht nieder. Langsam und konstant geht die Anzeige nach oben.
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unisono
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von unisono »

Hi Anschilalo,

ja bin zum Glück ziemlich aktiv (und in der Lage dazu) Mit dem Rad alle alltäglichen Wege, mind. 3x die Woche Sport, Treppen statt Aufzug / Rolltreppe etc. Bin aber immer im Sport und Bewegungsmäßig unterwegs gewesen. Gibt aber immer Tage, an denen das nicht geht oder aber viel Überwindung kostet, wenn ich dann aber was gemacht hab, gehts deutlich besser - Erholungsphasen dürfen natürlich nicht vernachlässigt werden ;-)
Anschilalo
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Re: Prednisolon und Blutzucker

Beitrag von Anschilalo »

Tim, bei mir ist auch ratzfatz Ende Gelände. Eben mal 25 min. Am Stück auf den Beinen, 2x Sitzpause gebraucht. Puls ballert dann und ich fühle mich regelrecht känklich und vor allem aus der Puste.
Bei mir wird es bei mehr machen eher schlechter, anstatt dass ein Trainingseffekt eintritt, leider.
Ich merke die Auswirkung vom letzten RTX doch. Ich hoffe, es dauert nicht wieder über 2 Monate, bis es besser wird.
Und ja, Gewicht bei mir auch nach oben, bin jetzt 3stellig 😶‍🌫️
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