ich möchte gerne meine Erfahrung, welche ich letzte Woche während meines Urlaubs auf einer Kreuzfahrt gemacht habe, teilen.
Schon vor 2,5 Jahren und vor Ausbruch der GPA hatten wir eine Kreuzfahrt mit der Aida gebucht, gemeinsam mit der Tochter und Freund. Es stand die silberne Hochzeit an, die wir nicht feiern wollten und uns damals für den Weg entschieden hatten.
Eine Stornierung war nicht mehr möglich und hätte damals gleich passieren müssen,
sowie ein Reiserücktritt, der nunmal nur bei sofortiger Stornierung zum Tragen kommt. Wir hatten einfach nicht darüber nachgedacht und da war es auch schon zu spät.
Da ich durch einen Schlaganfall sehr unter Gangunsicherheit, Schwindel und Kopfschmerzen zusätzlich zur GPA „leide“, hatte ich natürlich einen heiden Respekt vor der Reise. Ich muss dazu sagen, ich leide zusätzlich an Selbstüberschätzung, was ich in Laufe der Reise zu spüren bekommen habe.
Zur Anreise ging es einen Tag zuvor nach Hamburg, mit Übernachtung damit es nicht zu stressig wird. Allerdings noch Hamburg noch ein bisschen erkundet, also mit Kräften sparen, wie vorgenommen, weit gefehlt
Soll nicht heißen das ich doch zuvor nicht gewusst hätte, was auf mich zukommt.
In der Realität dann doch etwas andres. Aufzüge habe ich gemieden, wobei es beim Essen war wie im Aufzug, nur ohne Musik.
Erste Anfahrt Rotterdam und natürlich meinem Wesen entsprechend Vollgas, 15km durch die Stadt gelaufen, zum Abend noch Essen - 12 Stunden Tag - eben der König der Welt
Nächster Tag Brügge, mit Transfer nach Zeebrügge und bis Mittag alles okay, allerdings im weiteren Tagesverlauf der Einbruch gegen 14 Uhr.
Kreislauf, Schwindel, weiche Beine und leichte Panik „wie komme ich zurück“. 1,5 km bis zum Bus und „Ich-setze-mich-alle-100-Meter“-Strategie, dann noch Zollkontrolle und ab auf die Couch.
Nächster Tag alles wieder okay und eine Info kommt, können nicht Auslaufen, Streik in Frankreich und wir bleiben heute noch vor Ort. Ich natürlich nach einem Plan gesucht und mit einem Fahrradausflug gefunden. 20 km ohne E - schaffe ich zu Hause auch, Challenge accepted - los ging es. Schön mit Gegenwind, damit aus den 20 gefühlt 40 wurde
Dann urplötzlich auf der Heimfahrt im Bus ein Schweißausbruch, Kreislauf, Übelkeit, kalte Hände und alles was ein Schwächeanfall oder Kreislaufbeschwerden hergeben. Natürlich etwas Panik und immer die Hoffnung das es schnell besser wird. Und wieder durch die Kontrolle gekämpft, schnell was gegessen und ab ins Bett. Als nächstes ein Seetag mit noch leichter Übelkeit und Schwindel.
Man kann mir natürlich jetzt sagen: Warum tust du dir das an, was ich auch zu Hause zu hören bekommen habe? Warum setzt du dich solcher Infektionsgefahr aus?
Warum bleibst du nicht wenigstens auf dem Schiff? Warum sind dir die Stornokosten nicht egal, Hauptsache frei von Infektionen, usw., usw.?
Mit Sicherheit alle Fragen berechtigt. Ich kann nur sagen das ich am Leben teilhaben möchte und ein bisschen wie schon geschrieben etwas Selbstüberschätzung leide.
Jetzt zu Hause die Ernüchterung, ich kann natürlich nicht mehr so wie vorher, vielleicht irgendwann wieder. Würde ich es wieder tun, eindeutiges ja.
Ich gehe arbeiten, trotz GPA und Ponsinfarkt und sage mir, besser 10 noch gute Jahre wie 20 ohne Erfüllung. Ich denke die hier gehen die Meinungen deutlich auseinander, allerdings die ist die Meine.
Es soll in dem Forum um eine gesundheitliche Themen gehen, deshalb nur als Info und wie es auch laufen kann. Ob gut oder schlecht….
Marco