für Alle, denen -so wie mir früher-beim Lesen der Kopf schwirrt, und weil ich in den letzten Threads etwas von „CD20-Antikörper im Blut bestimmen“ gelesen habe, möchte ich einige Zusammenhänge klären:
CD20 ist ein Protein, das sich
auf der Oberfläche von B-Zellen befindet (CD20-B-Zellen)
aber auch
auf den Tumorzellen, gegen die Rituximab entwickelt wurde. Deshalb enthält Rituximab CD-20-Antikörper.
CD20-Antikörper dürfen deshalb nicht mit unseren CD-20 B-Zellen oder den von unseren B-Zellen bei einer Erkrankung sezernierten Antikörpern verwechselt werden.
Bei einer Erkrankung kommt von außen ein Antigen, das letztendlich in unserem Körper die zu diesem Antigen passenden und das Antigen beseitigenden Antikörper entstehen lässt.
I.R.der Therapie ist es genau umgekehrt. Unsere CD20B-Zellen sind quasi das Antigen, für das im Labor passende und die CD20-B-Zellen entfernende Antikörper produziert werden. Wie oben schon geschrieben, ist Rituximab deshalb ein CD-20 Antikörper.
Da dieser für die Tumortherapie entwickelte Antikörper an CD20 bindet, nutzt er uns auch in der Therapie der GPA, da er auch an die CD20 B-Zellen bindet und diese beseitigt, wodurch die Entzündungskaskade und letztendlich auch die Entzündungen gestoppt werden.
Warum bestimmt man nicht regelmäßig die B-Zellen, um individuell die Therapieintervalle festzulegen?
Anfang 2024 soll es neue Leitlinien geben, es bleibt abzuwarten, welche neuen Studien sich dort niederschlagen werden.
Aktuell sehe ich es so:
Zur Remissionsinduktion:
Bis heute liegen meines Wissens keine Studien vor, die auf einen B-Zellen-Wert verweisen können, der, solange er nicht überschritten wird, einen positiven Verlauf der Therapieinduktion gewährleisten kann. Aufgrund der derzeit vorliegenden Studien kann aber mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass die Induktion, wie in den Leitlinien und Beipackzetteln von Rituximab beschrieben, erfolgreich sein wird.
Zur Erhaltungstherapie mit Rituximab:
Nun, die Intervalltherapie entsprechend den individuellen B-Zell-Werten gibt es schon. Das haben wir z.B. in der Pandemie gesehen, als einige Patienten versuchten, die CD19- und CD20-B-Zellen möglichst hochklettern zu lassen.
Außerdem berichtete sisyphos, er habe mit seinem Arzt über eine Intervallverlängerung gesprochen und diese z.Zt. abgelehnt, wenn ich richtig erinnere, hat er auch die Beweggründe dargestellt.
ANCA hat das „Intervall auf unendlich verlängert“
sisyphos schrieb, er bekäme Rituximab bereits seit 2018. Bei mir läuft die Therapie schon einige Jahre länger. Deshalb konnte ich das Intervall schon auf 9 Monate verlängern. Um mich erneut möglichst sinnvoll impfen zu lassen und auch um Rituximab einzusparen, werde ich testen lassen, ob ich das Intervall noch weiter strecken muss bzw. kann.
Hope