Hausarztkatastrophe?

Alles zu Ärzten, Krankenhäusern, Reha-Orten im Zusammenhang mit Vaskulitis
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Ralle13
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Hausarztkatastrophe?

Beitrag von Ralle13 » Sa Feb 09, 2019 9:02 pm

Irgendwie kommt es mir so vor dass irgendetwas mit den Hausärzten nicht stimmt...
Hatte jahrelang eine ältere Hausärztin und war sehr zufrieden. Dann kam der Wegener und sie wies mich nach der Facharztirrfahrt in die Klinik ein - wenige Tage später stand dann die Diagnose Wegener und Niereninsuffizienz fest.
Gerade noch rechtzeitig.
Leider hat die Ärztin ein halbes Jahr später aufgehört.
Die nächsten Ärzte waren in einer Gemeinschaftspraxis. Der eine saß nur vorm Computer und rief mir dann nach ich solle mir im Wartezimmer noch den Blutdruck messen lassen.
Also ging ich auf die Suche nach einem anderen Hausarzt. Wurde auch fündig, aber bevor ich die neue kennenlernen konnte war sie auch schon wieder weg. Die nächste blieb auch nicht lange.
Dann wieder ein neuer Hausarzt - machte einen kompetenten Eindruck, aber eigentlich sollten ja die Ärzte auch mal die Leberwerte kontrollieren - Fehlanzeige. Impfungen - auch Fehlanzeige.
Dann eine weitere Ärztin in der gleichen Praxis, habe ihr wenigstens eine Pneumokokkenimpfung abringen können. Aber jetzt ist sie schwanger und komisch. Meine Holde hat sie wegen des extrem erhöhten Blutdrucks mit Neuro-Diagnose krankgeschrieben - ohne Blutdruckmessung...
Na ja mal sehen wie der (oder die) nächste Ärzt(In) ist.
Viel schlechter kanns ja kaum noch werden...

Ingeborg
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von Ingeborg » So Feb 10, 2019 11:22 am

Ich denk mal eher, dies ist nicht nur ein Hausarztproblem, sondern ein Generationsproblem, welches sich auch in der Ärztewelt ausbreitet. Der Patient ist die Ware, mit dem sich das Geld verdienen läßt, und dazu ist eben der Job nützlich. Ethik und sowas Altmodisches ist oftmals out. Generalisieren läßt das sich allerdings nicht. Es gibt sie noch, man muß sie nur finden.
Dumme Sprüche gab´s immer schon. Was mir zuletzt von andern zu Ohren kam war, im KH: Frau Doktor, ich bin immunsuppremiert und liege mit 2 hustenden Patientinnen mit Lungenentzündung auf einem Zimmer und möchte verlegt werden. Ärztin: Dann passen sie eben auf, sich nicht anzustecken. Oder an das Personal im KH: Es sind neue Medikamente in meiner Schale, um was handelt es sich? Antwort: meine Güte, nehmen sie einfach, was drin liegt.

Aber echt, bei Deiner HA-Suche wird mir auch "schwindelig". Und das, was Deiner holden Gattin passiert ist, ist mir ähnlich auch schon passiert.
Viel Erfolg für einen guten HA...
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Hope
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von Hope » So Feb 10, 2019 12:31 pm

Hallo Ralle 13,
wurden die Impfungen mit der Begründung, sie seien bei Immunsuppression nicht sinnvoll, abgelehnt?

Jedenfalls auch von mir viel Erfolg bei der Suche!
Hope

giite
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von giite » So Feb 10, 2019 1:22 pm

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Meine Holde hat sie wegen des extrem erhöhten Blutdrucks mit Neuro-Diagnose krankgeschrieben - ohne Blutdruckmessung...
das nennt man " Blickdiagnostik " ist leider zum Dauerzustand geworden und solange die Apparatemedizin so gut bezahlt wird kommt das menschliche leider zu kurz......Aber so entfernt man sich immer mehr vom Ganzen ....na ja der Teufel steckt im Detail :o . Halt schön die Öhrchen steif und " Wunder dauern immer länger " vielleicht hast du bald jemanden für dich gefunden.
Zuletzt geändert von giite am Di Jun 04, 2019 8:56 am, insgesamt 1-mal geändert.

omega
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von omega » So Feb 10, 2019 5:04 pm

In das Klagelied kann ich einstimmen. Meine Hausärztin hat mich nun auch als Kundin entdeckt. Ich brauchte für meine Augenop ein EKG, Hatte aber schon ein Herz MRT. Sie drängelte, noch ein EKG zu machen, ich blieb stur. Ein Hautscreening sei angesagt, hatte ich schon bei der Hautärztin. Ein allgemeiner Check wäre notwendig.... war an dem Tag für mich nicht angesagt. Ich war eine schlechte Kundin...
Ich war zufrieden, daß ich mich nicht zum überflüssigen EKG überreden lies,,,,ich zärgte ein wenig mit ihr, aber auf Augenhöhe und ich glaube sie hat es verstanden....
Das man so viel kämpfen muß!
Schönen Sonntagabend, Omega

Darian
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von Darian » Fr Feb 22, 2019 2:53 pm

Hast du was gutes gefunden?

omega
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von omega » Sa Feb 23, 2019 10:01 am

Hallo Darian, ich habe keinen neuen Arzt gesucht. Ich wollte mit meinem Bericht vor allem beschreiben, daß es viel Energie und Selbstwertgefühl braucht, um sich als Patientin zu behaupten, bzw die eigenen Interessen im Auge zu behalten.
Noch fühle ich mich kräftig genug, diesen Widerstand zu meistern und Augenhöhe mit Ärzten zu fordern.
In meiner Situation, die ich beschrieben habe, hat mich die Ärztin, glaube ich, letztlich verstanden. Bei der Verabschiedung, den Türgriff in der Hand, sagte sie: Machen sie weiter so. Und sie meinte es hoffentlich ernst, im Sinne von: Sie kümmern sich gut um sich.
Und in diesem Sinne, euch allen ein schönes Wochenende. Omega

tapa
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von tapa » Sa Mär 09, 2019 2:51 pm

Ich muss sagen, dass ich bisher viel Glück mit Ärzten hatte, aber ich kenne auch die Situation, dass ein Arzt nur auf den PC guckt. Das hatte ich mal, da hieß es: Dann erzählen Sie doch mal! Ich habe dann nichts gesagt, solange bis er aufschaute und nochmal fragte. Da hatte er wohl auch verstanden, dass ich gerne während des Gesprächs die volle Aufmerksamkeit hätte. Ich bleibe immer freundlich, aber ich fordere auch vernünftige Behandlung ein. Einige Ärzte haben ja auch exorbitant lange Wartezeiten. Einmal hatte ich einen Termin gleich um 8:00 Uhr bei einem Arzt, kam ins Wartezimmer und da saßen 14 Leute. Da bin ich sofort wieder raus und habe sehr freundlich geklärt, dass ich schon erwarte um 8 Uhr dranzukommen, wenn ich direkt früh bestellt werde. Hab ja sonst nicht zu tun :D . Denn es ist natürlich enorm wichtig, dass bei den paar Minuten, die man wirklich im Gespräch mit dem Arzt/Ärztin verbringt, diese auch voll konzentriert genutzt werden. Aber, wie gesagt, ich habe auch sehr gute Erfahrungen, in denen sich Fachärzte 20-45 Minuten Zeit nahmen, nur fürs Gespräch wohlgemerkt.

anomar60
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Re: Hausarztkatastrophe?

Beitrag von anomar60 » Do Mai 02, 2019 6:50 pm

Hallo, ich habe seit ca. 3 Jahren Großgefäßvaskulitis, inzwischen den 4. Hausazt und den 5. Rheumatologen. Angespannte Situation besteht trotzdem weiter. Eigentlich nur noch eine Katastrophe. Ärzte sehen sich nur noch als Dienstleistung mit minimaler Abrechnung, Schande

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