Kortison und Katarakt

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Ingeborg
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Kortison und Katarakt

Beitrag von Ingeborg » Di Jul 17, 2018 5:10 pm

Hallo,
seit ein paar Jahren hat sich ein Grauer Star (Katarakt) in meinen Augen eingenistet. Bisher merkte ich davon nichts, war, wohl auch begünstigt durch`s Älterwerden, weitsichtig geworden, sonst alles o.k. am Auge seit langem.
Dann begann mich die Brille mehr und mehr zu stören, sodass ich sie ganz oft absetzte, was aber das Sehen auch nicht besser machte. Nun eröffnete mir der Augenarzt, dass ich inzwischen kurzsichtig bin, und zwar wäre dies durch den Katarakt eingetreten und dieser durch das Corti verursacht.
Kennt jemand von Euch einen Wechsel von Weit- auf Kurzsichtigkeit, ggf. wegen Corti?

Als ich vom Arzt eine neue Brillenverordnung wollte, erklärte er mir, das sei "rausgeschmissenes Geld". (Tja, wofür auch noch ne Brille :o :? Nun ja, ich hab mir ne neue Brille gekauft, weil ich mit Brille etwas besser sehe als ohne. Doch nach nem 1/2 Jahr fange ich wieder an, sie hin und wieder abzusetzen; irgendwas ist nicht optimal und stört. Da fragt mich der Arzt, warum ich denn eine Brille gekauft hätte... Ich betone: weil ich mit Brille etwas besser sehe als ohne. Das versteht der Arzt nicht.:? (Was kann man daran nicht verstehen??) Ich betone nochmal das Gleiche Am Ende stellt sich heraus, man kann den Grauen Star operieren! Und dann könne man wirklich und noch besser sehen. Ahhha! Das sagt er mir erst jetzt... Na dann will ich mich mal damit beschäftigen.
Meine Frage an Euch (weil mein Augenarzt Schwierigkeiten mit Mund und Stimme zu haben scheint) -ob mit oder ohne Corti:-hat jemand von Euch eine OP wegen Grauem Star hinter sich und kann mir erzählen, worauf ich achten soll? Oder soll man eine OP besser nicht machen lassen?
Danke schonmal.
LG Ingeborg
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

giite
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von giite » Mi Jul 18, 2018 7:10 am

Guten Morgen Ingeborg

Ich habe in meinen Augen schon lange eine Kunstlinse und ich muss sagen , dass ich nach der Op viel besser sehen konnte . Diese Op war zu einer Zeit wo ich meine Erkrankungen in keinen Zusammenhang bringen konnte ? Ich habe jedes Körperteil mit seinen Wehwehchen für sich betrachtet und dann auch behandelt ....bzw behandeln lassen .
Ich habe aber auch noch ein Glaukom seit meiner Jugend und mein erhöhter Augendruck kam nicht durchs Kortison und die Linsentrübung auch nicht ! Ich hatte also schon immer viel Zeit in Augenärztlichen Wartezimmern abgesessen , denn ich wollte ja meine Sehkraft nicht verlieren .
Heute weiß ich , dass ich durch die Immunsuppression und auch durch das Kortison einen viel stabileren Augendruck habe , als all die Jahre vorher mit Tonnen von drucksenkenden Tropfen :o ....das ist auch etwas was mein Augendoc nicht versteht . Ich weiß auch nicht wie ich es besser übermitteln kann :roll: ?
Deutsche Sprache schwere Sprache - vielleicht ist dies einfacher-We are not ill because we have symptoms...
... we have symptoms because we are ill.
Jetzt sehe ich meine Sehstörungen im anderen Licht , sie stehen dann im Zusammenhang mit allem und da kann oft auch der Augenarzt nichts sehen sondern sehr aussagekräftig sind für mich dann die VEPs (visuell evozierte Potentiale ) denn mein Hirn ist ja mit von der Partie .
Aber deine Entscheidung zur Kunstlinse kann keiner abnehmen ;) .

dsabine
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von dsabine » Mi Jul 18, 2018 9:59 am

Hallo Ingeborg!
Der Zusammenhang zwi. regelmäßige Cortisongabe und Grauer Star ist nachgewiesen. Ich werde zweimal im Jahr zum Augenarzt geschickt, seitdem ich Cortison bekomme. Zum Glück gibt es für die Untersuchung des Augenhintergrund neue Verfahren, so dass die pupillenerweiternden Tropfen wegfallen - obwohl man mit diesen riesigen Pupillen für Stunden danach schön Zombie spielen konnte und so manche Bäckereiverkäuferin erschrecken durfte.

Die OP ist aber nichts dramatisches. Ich habe meinen Vater vor 5 Jahren bei beiden Augen begleitet, bei ihm ist es altersbedingt, und er hat es problemlos und schmerzfrei innerhalb von Tagen überstanden. Wie neu, meint er noch heute.

In meiner Familie haben vier ältere Menschen beide Augen operiert bekommen, meine Großmutter vor 25 Jahren, da war sie 94 und danach hat sie noch viele Jahre wieder Socken für uns gestrickt. Im Internet findest du jede Menge Info inkl. Videos zum Ablauf der OP.

giite
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von giite » Mi Jul 18, 2018 10:56 am

Meine Linsentrübung ist aber auf die Augendrucksenkenden Tropfen zurück zu führen , denn meine Ops waren schon 2001 in der Uni und mit Kortison habe ich erst in 2005 angefangen , auch ein Tropf mit hochdosiert Kortison hat dann den Augendruck nicht erhöht und ich brauche auch nur noch einen Tropfen täglich .Es klingt etwas paradox aber es ist so .

Ingeborg
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von Ingeborg » Mi Jul 18, 2018 5:17 pm

Danke Euch beiden für Eure Antwort. Ich denk schon, dass ich die OP machen lassen werde.
Jedoch frag ich mich, ob ich irgendetwas beachten muß. Vielleicht könnt Ihr mir noch zu folgendem etwas sagen:
Im Moment ist es so, dass sich die Sehschärfe noch ändert. Der Arzt sagte mir sowas wie: wir nehmen eine Sehschärfe für Fernsicht, und sie brauchen dannn noch eine Lesebrille dazu. Brauche ich bei Sehschärfenänderungen immer wieder neue Brillen? Oder sollte ich warten, bis sich dies eingependelt hat? Gibt es "schlechteres" und "besseres" Material bei den Linsen?
Außerdem sagte man mir, dass ich nach der OP wegen möglicher Kreislaufbeschwerden 24 Stunden unter permanenter Aufsicht sein muß. Ist das so? Kommt mir sehr lang vor.
Grüße, Ingeborg
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slenny
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von slenny » Mi Jul 18, 2018 8:06 pm

Hallo Ingeborg, bei meiner Schwögerin hat es einige Zeit gedauert, bis sich die Sehschärfe reguliert hat. So lange hat sie ihre alte Brille oder keine getragen. Die Kreislaufprobleme können einerseits wohl von der Narkose und andererseits vom veränderten Sehen kommen. Ist denn schon geklärt, ob du deine Medis weiter nehmen kannst? Wie wärs mit einer zweiten Meinung?

giite
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von giite » Mi Jul 18, 2018 8:13 pm

Ingeborg ich bin mit dem aktuellen Stand nicht mehr vertraut , es ist einfach zu lange her . Ich war damals stationär ,denn es ging anfangs um eine Linse mit einer Iris ,das wurde dann aber nicht gemacht weil es noch damals hieß , dass die Farben nicht ewig halten und dann verblassen . Das war aber Stand 2001. Und es kam noch das Glaukom dazu . Aber das farbsehen danach war für mich sensationell , ich war richtig happy .
Ich brauche aber trotzdem eine Brille für den Alltag , lesen tue ich ohne . Es soll aber auch Linsen geben die sowohl Weite wie Nähe sehen können , aber dazu solltest du dich beraten lassen . Kreislauf hatte keine Probleme bei dieser OP , ist auch nur ein kurzer Eingriff.

dsabine
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von dsabine » Do Jul 19, 2018 9:52 am

Guten Morgen Ingeborg,

Kreislauf war kein Problem bei meinem Vater, er fand alle Nachsorge lächerlich überspannt.

giite
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von giite » Fr Jul 20, 2018 10:03 pm

Hallo Ingeborg

hier ein etwas älterer Beitrag

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/op-des-grauen-stars-benoetigt-viel-erfahrung-5539/

01. Februar 2015 . Drucken
.
AUGENOPERATIONEN
OP des Grauen Stars benötigt viel Erfahrung
Ein Augenarzt sollte mindestens 300 Operationen unter Aufsicht durchgeführt haben, bevor er eigenständig einen Grauen Star operiert. Das fordert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Eine aktuelle Studie bestätigt das.
Katarakt-Operation
Die Operation des Grauen Stars gehört zu den häufigsten Eingriffen.

Bei einem Grauen Star (Katarakt) verhärten und trüben sich die Augenlinsen. Meist geht dann kein Weg mehr an einer Operation vorbei. Bei dem Eingriff wird die Linsenkapsel geöffnet, der Linsenkern mit Hilfe von Ultraschall zerkleinert und abgesaugt, und dann wird die Linse durch ein Implantat ersetzt. „Auch wenn die Kataraktoperation ein Routine­verfahren ist, können Komplikationen auftreten“, erklärt Thomas Reinhard, Generalsekretär der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Das Können und die Erfahrung des operierenden Augenarztes sind daher entscheidend für die Sicherheit des Patienten.

Grauer Star wird häufig operiert
Mit rund 600.000 operierten Augen pro Jahr gehört die Operation des Grauen Stars zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland. Dennoch handelt es sich dabei immer um einen individuellen Eingriff mit bestimmten Risiken. Durch Operationserfahrungen lässt sich das Risiko für Komplikationen aber von vier auf einen Prozent senken - das belegte nun eine Studie der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Anhand von Berichten über insgesamt 5475 Kataraktoperationen recherchierten die Forscher, ob nach der OP Schäden an der Hinterkapsel der Augenlinse aufgetreten waren – die häufigste und gefährlichste Komplikation, die in der Kataraktoperation vorkommt; im Extremfall kann sie das Sehvermögen des Patienten dauerhaft beeinträchtigen. Anhand der Daten erstellten die Augenheilkundler eine Lernkurve, die das handwerkliche Können eines Augenarztes im Verhältnis zu seiner Erfahrung anzeigt. Sie zeigt, dass das Risiko für Komplikationen mit vier Prozent am höchsten bei Nachwuchs-Operateuren ist, die weniger als 300 Eingriffe durchgeführt haben. Danach verringert sich das Risiko auf einen Prozent oder weniger.

DOG rät zu 300 Eingriffen unter Aufsicht
Die DOG rät bereits seit 2012 Nachwuchs-Augenärzten zu mindestens 300 Eingriffen unter Aufsicht eines erfahrenen Kollegen, bevor sie bei der Operation eines Grauen Stars eigenverantwortlich zu Werke gehen. Durch die Freiburger Studie sieht sich die DOG nun bestätigt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Mindestanforderungen der DOG ein geeignetes Maß sind, um die Qualität in der Kataraktchirurgie zu verbessern“, so Reinhard.

Es sei sogar denkbar, die Kriterien noch weiter zu verschärfen, erklärt der Generalsekretär weiter. Junge Ärzte mit weniger als 300 Fällen Erfahrung sollte immer ein Kollege anleiten. Die Freiburger Untersuchung ist die erste Studie, die den Lernfortschritt angehender Kataraktchirurgen so detailliert festhält.

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mecki2
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Re: Kortison und Katarakt

Beitrag von mecki2 » Sa Jul 21, 2018 3:21 am

Hallo Ingeborg,
Ich habe beide Augen im Abstand von mehreren Jahren operieren lassen müssen, lange vor der Diagnose CSS und regelmäßiger Kortisoneinnahme. (1. OP ca. 2001, 2. ca. 2008 oder später, CSS Diagnose 2013)
Ich war recht kurzsichtg und hatte eine einseitige Linsentrübung. Ich habe dann nach der 1. OP gut 6-8 Jahre auf dem "gesunden" Auge mit Brille und Kontaktlinse die Kurzsichtigkeit korrigiert, wahrend das andere Auge nach der OP etwas weitsichtig war - dort hatte ich ein Glas mit Gleitsicht. So konnte ich aber auch ohne Brille lesen und konnte gleichzeitig in der Ferne recht gut sehen. Mit dieser Erfahrung habe ich dann bei der zweiten OP darauf bestanden das Auge auf etwa minus 1 bis 2 Dipotrien einzustellen, das heißt es etwas kurzsichtig einzustellen. Gleitsichtbrille muss man ja nach einer der Katarakt-OP sowieso haben.
Das Ergebnis ist jetzt so, das ich zwar Gleitsichtbrille und Arbeitsplatzbrille habe, aber auch ohne Brille leidlich gut sowohl im Nahbereich, als auch in die Ferne sehen kann. Es ist aber eher ungewöhnlich, das die Augen absichtlich unterschiedlich eingestellt werden. Doch rechnen die Ärzte sowieso mit Schwankungen beim Ergebnis. Stabilisiert haben sich die Augen jeweils nach ca. 3-6 Monaten.
Die OP selbst wird ambulant gemacht, OP-Dauer wenige Minuten. Aber beide Augen im Abstand von einigen Wochen oder Monaten machen lassen, wenn möglich. Bei mir war das operierte Auge einen Tag abgedeckt, und wurde dann 4-6 Wochen mit Tropfen keimfrei gehalten.

Ich wünsche dir alles Gute
Mecki

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