PR3 Verständnisfragen

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Karin 123
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Re: PR3 Verständnisfragen

Beitrag von Karin 123 » Sa Okt 22, 2022 9:17 pm

Danke. Ich vermute, man muss sich auch den Prozess wie bereits gebildete Antikörper abgebaut anschauen. Bei einer Impfung werden ja auch Antikörper gebildet und der Schutz hält nicht ewig an. Warum teilweise nur Monate und bei anderen Impfungen wie Tetanus über viel Jahre, weiß ich nicht. Aber generell scheinen Antikörper nicht so schnell zu verschwinden, wenn sie einmal da sind und ich vermute, sie werden auch abgebaut. nur sehr langsam. Da sich „unsere“ Antikörper ja gegen den eigenen Körper richten, vermute ich, daß die Angriffsprozesse auf die eigenen Körperzellen immer noch aktiv sind, gleichzeitig aber von MTX und Kortison Entzündungen und damit Abbauprozesse gebremst werden. Vielleicht macht das so Sinn? RTX führt ja zu einer B Zell Depletion, also können keine neuen mehr gebildet werden. Aber die alten müssen ja erstmal weg.

Hope
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Re: PR3 Verständnisfragen

Beitrag von Hope » So Okt 23, 2022 2:02 pm

Wie lange die Autoantikörper im Organismus verbleiben, weiß ich nicht. Doch ich denke nicht, dass sie wegen Mtx und Kortison länger im Körper verbleiben als sonst. Gerade Mtx ist ein Chemotherapeutikum, das meines Wissens ungezielt alle Zellen angreift und dadurch letztendlich auch die Zellen, die wieder neue Autoantikörper bilden. Somit können dann keine weiteren Entzündungen entstehen. Der Wirkmechanismus greift also -wie beim RTX- auch im Vorfeld der Entzündung ein, nicht erst bei den Entzündungen; dies aber nicht so gezielt wie bei Biologicals, sondern „wahllos“.

Wie Du schon geschrieben hast, führt RTX demgegenüber zur B-Zell-Depletion und damit ganz gezielt zur Depletion der Zellen, die einen Prozess anstoßen, an dessen Ende die Entzündung steht.

Insgesamt kann ich mir vorstellen, dass in der Übergangszeit bis zum richtigen Wirkeintritt unserer Medikamente noch Antikörper gebildet werden und der Blutwert dadurch steigt. Andererseits wird in der Übergangszeit auch Kortison gegeben, das ebenfalls ein Immunsuppressivum ist und damit auch die Antikörperbildung verringert, je nach Dosis. In geringerer Dosis hält es wahrscheinlich „nur“ die Entzündung in Schach. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Anzahl der Antikörper nicht zwangsläufig etwas über den Gesundheitszustand aussagt, so erscheint es mir plausibel, dass man beim Anstieg der Autoantikörper nicht gleich die Therapie ändert.

Karin 123
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Re: PR3 Verständnisfragen

Beitrag von Karin 123 » Mo Okt 24, 2022 12:48 pm

Danke Hope. Habe ich missverständlich formuliert. Ich meinte nicht, daß MTX und Kortison den Abbau der Antikörper erschweren, sondern die Gewebe zerstörende Wirkung der Entzündungen. Es war doof formuliert. Ich dachte auch nicht dran, daß die Therapie geändert werden muss, nur ist für mich alles leichter, wenn ich es verstehe. Ihr habt mir darin gutes Stück weiter geholfen.

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