Corona Impfung - RTX

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Hope
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Hope » Mo Jan 25, 2021 10:35 pm

Nachtrag:
In der Vergangenheit las ich hier im Forum, unter Rtx sei mit keinem schweren Covid19-Verlauf zu rechnen. Leider kann man die Krankheitsverläufe von Personen mit anderen Autoimmunerkrankungen nicht einfach auf Vaskulitis-Patienten übertragen.
Die DGRh wies in der Vergangenheit daraufhin, dass die Studienlage widersprüchlich und es bei Rheumapatienten unter der Therapie zu fatalen Verläufen gekommen sei. Wie gesagt, d.h. nicht , dass es zu schweren Verläufen kommen muss.

Hier das Zitat aus dem Abschnitt „Therapie bei SARS-CoV-2 Infektion sowie von COVID-19“:

„Für Rituximab (RTX) gibt es widersprüchliche Daten hinsichtlich des Verlaufs von COVID-19 bei ERE. Da auch über fatale Verläufe berichtet wurde, sollte bei der Anwendung von RTX für Indikationen ohne potentiell lebensbedrohliche Manifestationen (d.h. insbesondere unkomplizierter RA) und bei anhaltender Remission und persistierender B-Zell-Depletion und/oder Hypogammaglobulinämie eine Verschiebung der RTX-Gabe erwogen werden. Dieses sollte unter Abwägung des Risikos für ein Rezidiv erfolgen. Ob eine B-Zell-Depletion und/oder Hypogammaglobulinämie tatsächlich Risikofaktoren für einen schweren COVID-19 Verlauf darstellen, ist allerdings nicht geklärt. In keinem Fall sollte die Anwendung von Rituximab zur Remissionsinduktion bei organbedrohender Systemerkrankung (wie GPA/MPA) verzögert werden.“

https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Therapie-bei-besonderen-Situationen/Empfehlungen-während-der-SARS-CoV-2-Covid-19-Pandemie0.html
4. Therapie bei SARS-CoV-2 Infektion sowie von COVID-19
4.1. Patienten ohne Infektzeichen
Punkt 3

sisyphos
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Fr Jan 29, 2021 9:47 am

Hallo Hope,
da ist auch mein Kenntnis- und Hoffnungsstand, daß unter Rtx eher mit keinem schweren Covid19-Verlauf zu rechnen sein soll, aber wie bei vielem in diesem Bereich leben wir ja von oft widersprüchlichen Studien.

Aus Italien habe ich dazu am 16.04.2020 eine Untersuchung gefunden (deren Ergebnisse mein Rheumatologe aus seinen ersten Erfahrungen bestätigen konnte), die verschiedene Kennzahlen von Covid-19 Patienten in Italien ausweist. Auch wenn ich die Seriosität der Quelle nicht abschließend beurteilen kann, so will ich sie zur Ergänzung hier nennen:
https://www.epicentro.iss.it/en/coronavirus/sars-cov-2-analysis-of-deaths

Im Kapitel 3 findet sich in Tabelle 1 und 3 eine Übersicht mit den Vorerkrankungen von Covid-19 Patienten. Bei "Autoimmun Desease" zeigt
sich mit 3,4 % eine relativ geringe prozentuale Sterblichkeit mit Autoimmunkrankheiten allein im Vergleich zu anderen Krankheiten.
Kritischer wird es wohl bei Herz- Kreislauf Erkrankungen und Medikamenten und wenn mehrere der Krankheitsbilder zusammenkommen:
https://www.epicentro.iss.it/en/coronavirus/bollettino/Report-COVID-2019_16_april_2020.pdf

Das scheinen doch etwas beruhigende Zahlen, wenn man bedenket, dass ca. 5-10 % der Bevölkerung an einer Autoimmunerkrankung leiden.

Aber für mich gilt: Jenseits von allen Studienergebnissen und Verordnungen unseres im Erkenntnisnebel stochernden Politiksystems will ich persönlich alles tun, um erst gar nicht an Covid19 zu erkranken: großer Abstand, ausschließlich und immer FFP2/FFP3 Maske ab der Wohnungstüre, keine geschlossenen Räume, Lieferdienste, Handhygiene, usw.

In diesem Sinne weiterhin Gesundheit und keine Rezidive

sisyphos

Hope
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Hope » Fr Jan 29, 2021 7:08 pm

Hallo sisyphos,
habe Dir eine PN geschickt!
Hope

sisyphos
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Mo Apr 05, 2021 4:47 pm

Hallo an alle RTX-Betroffenen und Impfstoffsucher,

auch wenn mich das Impfbeschaffungs- und Impf-Termin-Management-Versagen unserer Politik in BW ziemlich fassungslos und wütend macht, so wollte ich mich doch um eine Impfsicherheit und -möglichkeit bemühen.

Ich habe seit 3 Jahren ANCA, bekomme halbjährlich eine RTX-Infusion und eine vierteljährliche Kontrolle. Mir geht es damit soweit gut.

Mit meinem Arzt habe ich jetzt alles besprochen und abgestimmt. Er hat mir ein Attest (für das Impfzentrum oder Hausarzt) geschrieben, daß eine Impfung ca. 3-4 Wochen vor einer RTX-Infusion beendet sein sollte.

Astra-Zenecca kommt unabhängig von der aktuellen Nebenwirkungsdiskussion nur deswegen nicht in Frage. Der Impfabstand mit 12 Wochen wäre zu lang, weil dann der Abstand zwischen letzter und nächster RTX-Infusion ebenfalls zu lang wäre.

Meine nächste RTX-Infusion habe ich um 3 Wochen nach hinten geschoben und mit meinem Hausarzt habe ich entsprechend 2 Impftermine vereinbaren können.

Den ersten Termin mit mRNA habe ich 7 Wochen vor der nächsten Infusion und den zweiten nach 4 Wochen, also 3 Wochen vor der nächsten Infusion. Dazwischen musste ich noch eine Herpes-Zoster Impfung Nr. 2 einschieben. So habe ich also die erste mRNA Impfung 5 Monate nach der letzten Infusion und die zweite Impfung 3 Wochen vor der nächsten Infusion. Damit hoffe ich, daß ich am ehesten eine (Rest-)Impfantwort ermöglichen kann. Ein Restrisiko bleibt, ob der Hausarzt am vereinbarten Termin in Mitte Mai und Juni auch mRNA Impfstoff zur Verfügung hat.

Gespannt wäre ich auf Erfahrungen von Euch, wie Ihr Euer "Impfabenteuer" organisiert habt.

Beste Grüße
sisyphos

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