Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Antje
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Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Antje » Sa Aug 22, 2020 5:23 pm

Hallo,
hat jemand außer mir positive Erfahrungen mit alternativen Behandlungen gemacht? Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen!
Bei mir wurde sowohl Churg Strauß ( 2012 ) als auch Granulomatose mit Polyangiitis ( 2018 ) diagnostiziert, und es geht mir laut der Untersuchungsergebnisse der Uniklinik "erstaunlich gut", obwohl ich seit über 2 Jahren außer einem Cortisonspray ( Symbicort ) keinerlei Medikamente mehr nehme. Weil ein paar Werte nicht optimal sind, und einer extrem hoch ( PR3 Anca >200 ) wird mir bei jeder Untersuchung in der Uniklinik Freiburg eine Chemotherapie empfohlen. Hier nur in Kurzform: 2012 konnte ich keine 3 Schritte gehen, ohne 45 Minuten Pause machen zu müssen, sprechen konnte ich nur mit häufigem Atemholen, bei längeren Worten auch mittendrin im Wort. Heute kann ich stundenlang laufen, ohne Atembeschwerden. Eine kleine Chemotherapie mit Ritumixab habe ich gemacht, eine Wirkung habe ich nicht verspürt, außer jeweils 2 Tage furchtbarer Müdigkeit. Allerdings hat mir in allen akuten Phasen Cortison geholfen, wofür ich sehr dankbar bin. Der PR3 Anca war vor und nach der Behandlung mit Ritumixab im unzählbaren Bereich. Im Mai 2018 war die Chemotherapie beendet.
Mir liegt am Herzen, mich nicht als Opfer der Erkrankungen zu fühlen, aktiv zu werden, um Heilung zu finden, auf welcher Ebene auch immer.
Herzliche Grüße
Antje
Zuletzt geändert von Antje am Mo Sep 14, 2020 10:14 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Hope
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Hope » So Aug 23, 2020 1:08 pm

Hallo Antje,
Akupunktur kam am Ende des letzten Jahrhunderts auch in Bad Bramstedt kurzfristig zur Anwendung (auf der inneren Station und zusätzlich zur med. Therapie).
Ich selbst hatte nur einen kurzen Aufenthalt und daher auch nur ein oder zwei Sitzungen, sicherlich wesentlich zu kurz, um Wirkung spüren zu können. Die Nadeln wurden bei mir am Ohr gesetzt.
Warum die Akupunktur wieder eingestellt wurde, habe ich damals leider nicht erfragt.

Somit kann ich leider nicht den von Dir erhofften Austausch bieten, freue mich aber mit Dir, dass es Dir so gut geht. Du hast den Aufenthalt in der Klinik als so angenehm beschrieben, dass sich allein der Wohlfühleffekt sicherlich schon positiv ausgewirkt hat.

Allerdings darf bei allem nicht vergessen werden, dass Du zumindest schon Rituximab, vllt. neben dem Spray auch Cortison als Tabletten ? und somit auch eine schulmedizinische europäische Therapie erhalten hast. Ob das Rituximab bei Dir nun Wirkung gezeigt hat, können, da es Dir gut geht, am ehesten Blutwerte sagen, die sich verbessert haben oder gleich geblieben sind.

Da bei Dir sechs Jahre nach der EGPA auch GPA diagnostiziert wurde, würde mich interessieren, wann der Aufenthalt in der TCM-Klinik, wann die Rtx-Therapie war, ob Du auch Mtx, Cortisontabletten oder sonstige Basistherapeutika erhalten hast, in welchen Zeiträumen Du nur TCM angewendet hast und in welchen Zeiträumen Du ganz ohne Therapie warst.

An einer Stelle Deiner drei Beiträge schriebst Du, dass Du Dir des Risikos einer schnellen Verschlechterung bewusst bist, und da ich selbst an GPA erkrankt bin, möchte ich Dir ans Herz legen, Deinen Urin regelmäßig selbst auf Anzeichen einer Nierenschädigung zu prüfen.

Viele Grüße
Hope

Hope
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Hope » Mo Aug 24, 2020 5:50 pm

Meine Gedanken zu dem Thema und mein Rat für GPA-Erkrankte:

Die EGPA kenne ich nur von anderen Patienten und aus der Literatur. Aus der Literatur ist mir auch bekannt, dass -zumindest früher-nur bei Herzbeteiligung oder lebensgefährlicher Organbeteiligung mit kortisonsparenden Mitteln behandelt wurde. Ansonsten habe eine Kortisontherapie oft ausgereicht.

Aus der TCM ist wiederum bekannt, dass auch dort kortisonsparende und entzündungshemmende Tees verabreicht werden. Da diese Tees auch schleimlösende Wirkung haben, kann ich mir gut vorstellen, dass sie bei leichteEGPA gut helfen können, insbesondere im Hinblick auf die asthmatische Komponente.

Andererseits gibt es in der TCM auch Präparate, die das Immunsystem stimulieren, was für Vaskulitispatienten ungünstige Folgen haben kann.

Beim Internetsurfen kam ich auf diese Seite https://www.vdk.de/hamburg/pages/66773/schluss_mit_asthmasprays_und_cortison?dscc=essenc
Es geht darum, die cortisonhaltigen Mittel bei Asthma bronchiale durch Mittel der TCM zu ersetzen. Als Bestandteil der entsprechenden Abkochungen wird auch die Ballonblume genannt. Über diese Blume und ihre, das Immunsystem stärkende, Wirkung habe ich schon mal geschrieben; zugegeben nur Wikipedia-Wissen. Doch wer beabsichtigt, einen Tee mit den entsprechenden Inhaltsstoffen zu sich zu nehmen, sollte hier nochmal recherchieren, sollen die Wirkstoffe der Pflanze -lt. Wikipedia- doch die B-Zellen stärken und die Zytokinproduktion erhöhen, während es Ziel der Rituximab-Therapie ist, bestimmte B-Zellen zu minimieren. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass die Pflanze eine GPA gut anheizt.

(Mir ist klar, dass es unterschiedliche B-Zellen gibt und das Immunsystem komplex ist, doch dieser Post dient nur als Anregung, nein als Bitte, vor solch einer TCM-Therapie noch einige Fragen zu stellen).

Nun weiß ich nicht, wie die empfohlenen Tees zusammengesetzt waren, doch ist eine ähnliche Wirkung nicht auszuschließen.

An anderer Stelle schriebst Du, Antje, der Aufenthalt in der TCM-Klinik sei 2014 gewesen, die GPA-Diagnose 2018, der PR3-Anca hoch. Selbst wenn der PR3-Anca schon immer hoch war, doch spätestens, wenn er seit 2014 gestiegen sein sollte, sind diese Angaben für mich ein sehr starker Hinweis, einen Perspektivwechsel in Betracht zu ziehen. Kann es nicht auch sein, dass die Tees die GPA forciert haben und es Dir vielleicht noch schlechter gehen würde, hättest Du die Tees kontinuierlich getrunken?

Dies waren meine allgemeinen Gedanken zu dem Thema.

Zum Schluss möchte ich nur noch etwas zur GPA schreiben, da ich mit dieser seit vielen Jahren lebe und als Laie nur hierzu wirklich etwas schreiben kann; alles andere ist angelesen, Schlussfolgerung und Spekulation.

Diese Erkrankung kann hartnäckig sein und sich schnell verschlechtern, auch wenn bereits eine starke Therapie begonnen wurde.
Eine Nierenschädigung kann schnell voranschreiten ohne dass man es merkt und während selbst ein guter Hausarzt (allerdings vor Jahren) meinte, der Krea sei zwar erhöht, doch so schnell verschlechtere sich die Niere nicht; erhielt ich in der Klinik die Aussage, bei der GPA könne eine Verschlechterung sehr schnell eintreten. Da ich diese Aussage aufgrund meiner eigenen Erfahrungen sofort glaubte, nahm ich damals die in der Klinik angebotene Therapie gerne an. Sie hat mir geholfen, hat aber leider den Nachteil, dass unklar blieb, wessen Aussage letztendlich richtig war.

Wer sich für eine Therapie entscheiden will, darf auch nicht negieren, dass es -ich schreibe nur zur GPA- immer noch tödliche oder zur Dialyse führende Verläufe gibt.
Erinnert sei hier an den jungen GPA-Patienten, dessen Tod vor ca. 1 Jahr zur Errichtung einer Stiftung führte.

Es mag sein, dass die TCM dies besser in den Griff bekommen hätte. Doch wegen der Schwere der GPA, sollte sich jeder, der mit TCM liebäugelt, vorab über entsprechende Studien, Anzahl und Befinden der vom TCM-Arzt persönlich betreuten GPA-Patienten sowie Studien zu den Überlebensraten informieren und natürlich auch über die Wirkweise der Medikamente/Tees.

Dieser Post ist leider sehr lang geworden, da ich immer wieder von Berichten über die Folgen zu spät begonnener oder falscher Therapien tief erschrocken bin und heute ein entsprechendes Sendungsbewusstsein hatte, damit GPA - Patienten mögliche Rusiken einer alternativen Therapie nicht vergessen und sich genau beraten lassen.

In diesem Sinne noch eine gute Woche,
Hope

Antje
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Antje » Mo Aug 24, 2020 11:59 pm

Hallo Hope,
ich kann sagen, dass es um mich sehr schlecht stand. Der mich damals behandelde Arzt, Stationsarzt der Pneumologie, hatte mir ja gesagt, ich hätte nur noch 6 Wochen bis 3 Monate zu leben. Das sagt man sicher nicht bei einem leichten Verlauf. Als bei mir eine Bronchoskopie gemacht wurde, kam die damalige Chefärztin zu mir, um mir zu sagen, dass sie nach der Bronchoskopie mit mir über eine Lungentransplantation reden wolle.....
Im Krankenhaus wurde ich mit 200mg Cortison behandelt. Da ich überhaupt nicht mehr schlafen konnte, wurde es auf 50mg herabgesetzt, und dann nach einer Weile auf 5mg ausgeschlichen. In der TCM Klinik arbeiten auch nach westlicher Medizin ausgebildete Ärzte, und Medikamente der Schulmedizin werden dort nicht leichtfertig abgesetzt. Man bekommt auch nicht nur Tees und Akupunktur. Ganz wichtig ist dem Leiter der Klinik, der westlich ausgebildeter Arzt und Arzt der chinesischen Medizin ist, dass man sich Vorträge anhört. Wie oft habe ich erlebt, dass es unter den Zuhörenden Aha-Erlebnisse gab.Auch ist das seelische Befinden wichtig. Nur Akupunktur und Tees alleine hätten bei mir nicht diese positive Wirkung gebracht. Es ist schon das Gesamtpaket TCM, von Meschen ausgeführt, die das nicht an ein paar Wochenenden lernen, weil es etwas in Moder gekommen ist, sondern alle sind jahrelang ausgebildet.
Bei mir wurden die Nadeln übrigens nicht am Ohr, sondern am Bauch gesetzt.

Nach der Chemotherapie 2018 mit Rituximab waren die PR3 Anca wie vorher <200, also viel zu hoch. Nach Abschluss sagte der Klinikarzt zu mir, die Therapie hätte leider nicht den gewünschten Erfolg, deshalb empfahl er mir MTX.

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass mir das Cortison geholfen hat. Der schreckliche Dauerschnupfen hörte auf, ich bekam wieder Luft und hustete nicht mehr ganz so oft. Aber ich habe noch anderweitige Hilfe in Anspruch genommen, während ich in der Klinik lag, und beschäftige mich nach wie vor damit, wie bei der Erkrankung Heilung geschehen kann. Wenn das nicht gelingt, muß ich es hinnehmen, wenn es gelingt, werde ich sehr dankbar sein.Dankbar bin ich schon jetzt. Ich konnte keine 3 Schritte mehr gehen, reden kaum noch, weil es zuviel Luft verbrauchte. Gestern bin ich 15km gelaufen ohne Atemnot, die Hälfte davon bergauf, zum Teil ser steil.

Nach wie vor nehme ich die kleinste Dosis Symbicort einmal täglich, aber ansonsten nichts. Ich bekomme auch keine Akupunktur oder Tees. Es geht nicht darum, allen zu empfehlen, sofort auf TCM umzusteigen, denn das ist gleichbedeutend, im Leben etwas zu ändern. Manche haben den Mut, MTX zu nehmen, ich habe den Mut, es nicht zu nehmen. Das ist einfach nur eine andere Wahl. Die einen haben den Mut, sich den Nebenwirkungen zu stellen, ich habe den Mut, mich meinen Ängsten zu stellen, dass die Erkrankung jederzeit wieder ausbrechen kann, beides ist Arbeit, irgendwie.
Was mir aber sehr klar und deutlich wurde, ist, dass sie in Bad Kötzting sehr genau wissen, was sie tun.(https://tcm.info/)

Jetzt nochmal kurz und knapp zu deinen Fragen:
Diagnose EGPA 2012 Cortisontabletten und Spray als Medikamentierung. Nach und nach deutliche Verschlechterung, Atemnot, Dauerhusten....etc, deshalb
2014 auf eigenen Wunsch TCM Klinik Bad Kötzting unter Beibehaltung der schulmedizinischen Medikation, die allerdings nicht mehr alleine griff.
Irgendwann nach der TCM Klinik habe ich dann Cortison ganz ausgeschlichen. Es ging auf und ab mit der Lungenfunktion.
2018 Einweisung ins Krankenhaus wegen Verdacht auf Lungenentzündung.Erneut Behandlung mit Cortison und Antibiotika. Schnelle Verbesserung, trotzdem auf Anraten der Ärtze Beginn der Therapie mit Rituximab, ohne den gewünschten Erfolg, den PR3 Anca Wert zu senken.
Ausschleichen von Cortison, seit ca 2 Jahren nur einmal täglich Symbicort Spray. Keine weiteren äußeren Therapien.....alerdings tue ich viel, um gesund zu werden, unter anderem gehe ich viel in die Natur. Ich möchte verstehen, was mir die Erkrankungen sagen.

Herzliche Grüße
Antje

Hope
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Hope » Di Aug 25, 2020 1:16 am

Vielen Dank, Antje, dass Du Dich nochmal so ausführlich geäußert hast! Ja, wenn die Lunge bei Dir durch die EGPA so stark geschädigt war, war dies sicherlich kein leichter Verlauf.

Mit Deinen Aussagen, schulmedizinische Therapie würde nicht in der Klinik abgesetzt und das Cortison sei erst nach dem Klinikaufenthalt ausgeschlichen worden, ergibt sich für mich wieder ein neues Bild. Dass es auf das Gesamtpaket und insbesondere auf das seelische Wohlbefinden ankommt, kann ich nachvollziehen.

Du schreibst: „Es geht nicht darum, allen zu empfehlen, sofort auf TCM umzusteigen, ...“

So hatte ich es auch nicht verstanden, mehr als suchtest Du Patienten mit ähnlichen positiven Erfahrungen.

Doch die Beschreibung des Aufenthalts, der wohl auch von Wertschätzung, Achtsamkeit und Zeit für den Patienten geprägt ist, wirkt viel anziehender als mancher Aufenthalt in einer schulmedizinischen Klinik.

Deshalb war es mir wichtig, einige Überlegungen zu Therapien und Medikamenten einzubringen.

Den Tee hatte ich nur als Beispiel angegeben, um mögliche Risiken aufzuzeigen. Egal wie gut der Ruf der Klinik ist, ich würde mir genau wie bei Mtx und Co. den Wirkmechanismus erklären lassen, denn einen Tee mit Pflanzenauszügen, die meine Entzündung verursachenden B-Zellen stärken und die Zytokine erhöhen, würde ich nicht zu mir nehmen wollen.

Insgesamt ist es mir wichtig, dass wir Patienten auch bei der sanften Medizin wachsam bleiben.

Da ich weder Schulmedizinerin bin, noch mich mit TCM genau auskenne, habe ich meinen Rat auf GPA-Leidensgenossen beschränkt. Da ich die Schwere der Erkrankung am eigenen Körper erlebt habe, bleibt dieser Rat auch bestehen.

Dir wünsche ich für Deinen Weg alles Gute!

Liebe Grüße
Hope

Danke auch für die Info zur Akupunktur, damit werde ich mich nochmal beschäftigen.

Rosalinde
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Rosalinde » Mi Aug 26, 2020 4:39 pm

Liebe Antje, liebe Hope,

ich kann nur jeder und jedem Betroffenen empfehlen, die Beiträge genau zu lesen und ggf. noch differenzierter zu reflektieren, worum es bei der Behandlung der GPA und (seltener) der EGPA geht.
Von der "richtigen" Entscheidung hängt u.Umständen (danke, Hope!) das Leben der Betroffenen ab, und das will somit gut überlegt sein.
Mehr gerne per PN.

Beste Grüße, Rosalinde
Sonne im Herzen hilft auch dann, wenn draußen Gewitter ist.

Antje
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Antje » Mi Aug 26, 2020 11:15 pm

Hallo Hope,

deine Bedenken, nichts zu nehmen, was kontraproduktiv ist, kann ich gut verstehen. In der Klinik war es so, dass es ein Erstgespräch gab, was ich mit einer Ärztin der Schulmedizin führte, die auch in TCM ausgebildet war, also beides gut kannte bzw kennt. Sie hat sehr genau wissen wollen, was ich nehme. Es wird da nichts rumprobiert, das kann sich so eine Klinik überhaupt nicht erlauben, denn dann würde sie dicht gemacht, bzw die Krankenkasse würde aussteigen. Das aber ist ein Anliegen dieser Klinik, dass man über Krankenkasse dorthin kann. Deshalb wird auch alles schulmedizinisch begleitet.
Ja, es stimmt, ich suche nach Menschen, die auch alternative Wege probiert haben, nicht umbedingt TCM, sondern gerne etwas, was ich nicht kenne.
Mich interessiert z.B., ob jemand Erfahrung damit hat, wie sich basische Ernährung auf das Immunsystem auswirkt, oder, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen sich zu viel Sorgen machen und dem Immunsystem. Es wird ja viel zu solchen Themen wissenschaftlich geforscht.
Den Austausch mit dir empfinde ich aber, obwohl du nicht so viel Alternatives ausprobiert hast, als sehr wertschätzend, danke dafür!
Herzliche Grüße
Antje

Friedolin
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Friedolin » Do Aug 27, 2020 11:37 am

Die einzige alternative Therapie liegt in der Distress-vermeidung, insbesondere die Vermeidung des langanhaltenden chronischen Stress. Stress war schon immer ein Trigger für Erkrankungen aller Art. Dazu kommt eine "gesunde und ausgewogene" Ernährung und ausreichend Bewegung- besser leichter Sport. Mehr gibt es validiert derzeit nicht, was über einen Placeboeffekt hinausgeht.

Eine Erkrankung, die in Form von Schüben verläuft, hat auch Ruhephasen. Ob Du diese Ruhephasen signifikant durch irgendwas verlängern kannst? Man weiß es nicht, jedenfalls kannst Du sie verkürzen, indem Du die Erkrankung triggerst, z. B. mit Stress und täglich Fastfood.

Bei der Gelegenheit sei noch mal gesagt, spart Euch das Geld für Heilpraktiker und Homöopathie, es gibt dafür null Evidenz, außer das es Geld kostet und Ihr ggf. einem Placeboeffekt erliegt.

Man muss nicht permanent eine Therapie machen. Aber das Risiko eines Rezidivs ist natürlich mit Abstand zum Ende der Therapie immer höher. Oft genug bekommt man ein schleichendes Rezidiv auch gar nicht mit und bemerkt ein Problem erst, wenn dann wieder die dicke Keule rausgeholt werden muss. In so einem Fall hat man sich natürlich keinen Gefallen getan, aber das kann man vorher halt nicht wissen.

TCM hat ja wesentliche Punkte, die (siehe erster Absatz) eh schon bekannt sind. Kann sicherlich nicht schaden, wenn man sich diesbezüglich bei einem ausgebildeten Arzt beraten lässt. Ich würde generell aber die Finger von nicht-Medizinern lassen, um mit denen daraus dann einer Dauertherapie mit irgendwas abzuleiten. Auch wichtig sind natürlich die Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Ich habe auch schon mal Akupunktur machen lassen, da wurden dann die Auflagen nicht gewechselt nach den Patienten etc. Immer ein guter Indikator, ob man da dann noch mal hingehen sollte.

Wer auf dem Alternativen Pfad unterwegs ist und daraus eine Ideologie macht, der verpasst oft die richtige Gelegenheit, um wieder mit einer klassischen schulmedizinschen Therapie anzufangen, sowas Endet dann nicht selten an der Dialyse etc.

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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Antje » Di Sep 08, 2020 12:16 pm

deinen obersten Absatz kann ich nur unterstreichen! Da kann man sicher viel für sich tun.

Den Beitrag über Heilpraktiker dagegen teile ich nicht. Ich finde es gut, wenn man wachsam dafür ist, was einem gut tut, was nicht. Alle Heilpraktikerinnen und Heilpaktiker über einen Kamm zu scheren ist, als würde man sagen, alle Deutschen sind......, oder alle Frauen sind....., diese Verallgemeinerungen dienen meiner Ansicht nicht der Wahrheit. Es gibt Scharlatane unter Ärzten und Heilpraktikern, und es gibt wunderbar hilfreiche Ärztinnen und Ärtze und Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Das gilt für mich auch für alle, die Homöopathisch arbeiten.
Was ist schlimm daran, wenn man dem Placeboeffekt unterliegt? Manche Placebos wirken besser als echte Medikamente......warum auch immer.

TCM ist Vielen nicht bekannt, das ist immer wieder meine Erfahrung. Manch haben davon gehört, kaum jemand weiß darüber wirklich Bescheid. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht in der Klinik in Bad Kötzting. Das hatte sicher auch mit der Gesamtsituation dort zu tun. Man wurde bekocht und muste sich nur darum kümmern, zu seinen Terminen zu kommen. Das Ambiente war sehr schön, und der Umgang wertschätzend. Die Klinik wird von einem Arzt der westlichen Medizin, der selbst , in Ermangelung eines westlichen Mediziners, als er ich China unterwegs war, in die Hände eines chinesischen Arztes geriet. Dieses Erlebnis hat sein Leben verändert, denn, obwohl er nicht an die chinesische Medizin glaubte, wurde er geheilt....also kein Placebo.

Wenn man ausschließlich nach der Schulmedizin geht, ist man in Dauerbehandlung. Bisher habe ich von keinem Fall gehört oder gelesen, dass jemand mit GPA oder Churg Strauß geheilt wurde. Die Dauerbehandlung allerdings dient nicht der Heilung, sondern der Symptomunterdrückung. Ich suche nach Wegen, deshalb freue ich mich , wenn es Menschen gibt, denen auch etwas Alternatives, was auch immer, wirklich geholfen hat. Aber vielleicht hast du ja wirklich Heilung durch Schulmedizin erfahren!?!

Ich suche keinesfalls nach Menschen, die Angst verbreiten, das erlebe ich zuverlässig jedesmal in der Uniklinik. In den hellsten Farben wird geschildert, was alles passieren kann, wenn ich die Chemotherapie nicht mache. Das reicht mir vollkommen aus.

Wolke
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Re: Alternative Wege bei Granulomatose mit Polyangiitis und Chuerg Strauß

Beitrag von Wolke » Di Sep 08, 2020 5:23 pm

Hallo Antje,
vielleicht solltest auch du akzeptieren, dass die Wissenschaft der Meinung ist, eine Vaskulitiserkrankung ist NICHT heilbar. Vielleicht kommt das ja irgendwann, hoffentlich.
Ich halte übrigens auch nichts von Heilpraktikern. Und von Handauflegen usw. auch nicht.
Es ist schön, dass du dich in der Klinik wohlgefühlt hast. Allerdings klingt das mittlerweile wie ein Werbeslogan für die Klinik.
Ich wünsche dir, dass du mit deiner Erkrankung klar kommst. Welchen Weg du dabei wählst ist deine Entscheidung. Es gibt auch Mediziner die ganzheitlich denken.
Wolke

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