Schwere Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab.

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Hope
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Schwere Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab.

Beitrag von Hope » Do Dez 13, 2018 1:59 pm

Vorab: ich nehme selber Rituximab und will niemanden in Panik versetzen, sondern zur vollständigen Information beitragen!

https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2018/20181207.html?

Der unter o.g. Adresse im Ärzteblatt zu findende Artikel weist daraufhin, dass auch nach Beendigung der Rituximabtherapie
eine langanhaltende B-Zell-depletion und Hypogammaglobulinämie existieren können.

In den Beispielen werden eine 73-jährige, multimorbide Patientin mit Arthritis, die letztlich an einer Sepsis verstarb und ein
74-jährger ehemaliger onkologischer Patient, der nach Beendigung der Rituximabtherapie zunächst einen ausrechende B-Zell-Wert aufwies und der drei Jahre später infolge einer Meningoenzephalomyelitis schwere Schäden erlitt.

Es handelt sich um keine Vaskulitispatienten. Trotzdem wird festgestellt, dass die oben genannten langanhaltenden, immunologischen Veränderungen sich eher bei Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis entwickeln.

Ob bei diesem Prozess die vorherige Gabe anderer immunsuppressiver oder zytostatischer Medikamente wichtig ist, ist nochnicht eindeutig geklärt.

Wie bekannt, sollten die Lymphozyten-und Immunglobulinwerte regelmäßig während der Therapie überwacht werden. Soweit möglich, sollten vor Beginn der Behandlung erforderliche Impfungen erfolgen.

Bei Patienten mit diesbezüglich auffälligen Werten sollten diese auch nach Beendigung der Behandlung überwacht werden.

Bei Patienten mit schwerer Hypogammaglobulinämie während oder nach der RTX-Therapie sollte rechtzeitig an die Gabe von Immunglobulinen gedacht werden.

Sollten Infektionen diagnostiziert werden, „sollte bei Patienten nach Rituximab-Behandlung ein möglicherweise fehlender Nachweis virusspezifischer Immunglobuline bedacht und frühzeitig der direkte Virusnachweis per PCR erwogen werden.

Mein eigenes Fazit:
Da der ehemalige Onkologiepatient nach Beendigung der Rituximab-Therapie normale B-Zell-Konzentration aufwies und erst drei Jahre später der Immunglobulinmangel auffiel, fände ich eine regelmäßige Kontrolle der Lymphozyten und Immunglobuline nach Abschluss der RTX-Therapie auch bei Patienten mit zunächst unauffälligen Werten sinnvoll.

Hope

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Re: Schwere Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab.

Beitrag von GeNeRaL » Fr Jan 11, 2019 12:02 am

hallo hope,

wie definiert man eine schwere hypogammaglobulinämie? ich meine ab welchen werten? hast du da evtl quellen da mich das persönlich sehr interessiert?

ich frage deshalb, weil meine lymphos stets ziemlich niedrig sind, ebenso wie mein immunglobulinspiegel.

habe mir die frage bei durchlesen des links selbst beantwortet, so niedrig sind meine igg spiegel noch nicht, wobei ich auch keine rtx, sondern nur predni konsumiere.

aber danke für den link!

Hope
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Re: Schwere Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab.

Beitrag von Hope » Fr Jan 11, 2019 1:26 pm

Hallo GeNeRal und sonstige Interessierte,

lt. einer früheren Aussage eines Allgemeinarztes wird ab einem Wert IGG kleiner 300 substituiert, dies bezog sich wohl auf
alle Erkrankungen.

Aus der Klinik kenne ich jedoch Patienten, die bereits ab einem Wert IGG kleiner 600 substituiert werden, vielleicht wegen häufiger Infektionen, dies kann ich nicht sagen.

Bei RTX-Patienten finde ich es aufgrund des Artikels wichtig, dass man auch nach Beendigung der Rituximabtherapie die Immunglobuline regelmäßig kontrolliert.

VG
Hope

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Re: Schwere Immundefekte nach Behandlung mit Rituximab.

Beitrag von GeNeRaL » Fr Jan 11, 2019 4:48 pm

Ok danke

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