Fernreise und Cortison

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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dsabine
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Fernreise und Cortison

Beitrag von dsabine » Sa Okt 27, 2018 7:44 pm

Hallo,

ich werde im Dezember nach Neuseeland reisen, der Zeitunterschied bei Ankunft wird 12 Std. betragen. D.h. 12 Std. voraus, und bei der Heimreise dann entsprechend 12 Std. zurück.

Bisher habe ich völlig unterschiedliche Informationen erhalten, wie/ob ich die Einnahmezeit/-menge tägliche Cortisondosis anpassen soll.
Z.Z. bin ich bei 7,5mg.

Ein Arzt meinte, es gibt keine Möglichkeit, hier irgendwie vorbeugend anzupassen und dass ich damit rechnen muss, in ein Cortisonloch zu fallen.
Andere schlagen vor, dass ich die Einnahme stufenweise täglich über 2/5/7 Tage um 1/2/3 Std. nach vorne verschieben muss und zwar so, dass ich am Ankunftstag dann das Cortison wieder wie hier am Morgen nehme.
Dann sagt mir ein weiterer Facharzt, dass ich die Einnahme am Reisetag splitten soll, die halbe Dosis zur normalen "Hier" Zeit, die zweite Hälfte sechs Stunden später und dann bei Ankunft zur Ortszeit weiter mit der normalen Dosis machen.

Hat jemand schon mal eine Fernreise mit Cortison gemacht? Eure Vorschläge/Erfahrungsberichte sind mit sehr willkommen.

Hartmut
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Re: Fernreise und Cortison

Beitrag von Hartmut » Sa Okt 27, 2018 10:08 pm

Hallo dsabine
habe zwar noch keine Fernreise gemacht aber mein Kortison in all den Jahren auch schon mal verfessen einzunehmen , ich glaube nicht das es dir Schaden wird ich würde letztere Möglichkeit in betracht ziehen.
Wünsche dir eine Tolle Zeit LG. Hartmut

Dany
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Re: Fernreise und Cortison

Beitrag von Dany » So Okt 28, 2018 6:41 am

Guten Morgen Sabine

auch ich war seit dem Ausbruch der Krankheit nie so weit weg.

Zwei Überlegungen zum Thema:
Produziert deine Nebennierenrinde noch eigenes Cortisol? Falls nein, steht auf meinem Notfallausweis "Dosisanpassung z. B. bei langen Flugreisen 2x5mg Prednisolon zusätzlich zur aktuellen Kortisonthearapie".

Die Cushing-Schwellendosis liegt bei Prednisolon bei 5-7,5mg. Diese Dosis würde ich nicht bei "Stress" unterschreiten. Auch einmal zusätzlich mehr Kortison schadet dem Körper nicht gross.

Meine Erfahrung mit den Ärzten zum Thema Kortisondosis ist — naja, nicht über jeden Zweifel erhaben. Das Thema ist auch komplex und es gibt kaum Richtlinien.

Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz schöne Ferien!
Dany
PS Reisetag: 8Uhr 7,5mg; 12h später (Abflug?) 5mg; 12h später (Zwischenstopp?) 5mg; 12h später (Ankunft?) 7,5mg würde ich selber machen
PS
PPS die Südinsel ist ganz schön wild

dsabine
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Re: Fernreise und Cortison

Beitrag von dsabine » So Okt 28, 2018 11:32 am

Danke für diese Tipps!

Ich habe noch zwei Termine mit Ärzten vor unserer Abreise und hoffe auf deren Hinweise, einer von den beiden findet meine Reise unangemessen und sogar gefährlich.

Ich muss dazu sagen, dass wir 1. aus familiären Gründen reisen (müssen) und bei unseren Familienangehörigen leben werden und 2. (seit Monaten gespart) mit Business Class fliegen.

Kati
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Re: Fernreise und Cortison

Beitrag von Kati » Mo Okt 29, 2018 9:53 am

Hallo Sabine,

habe schon des Öfteren Fernreisen gemacht und als ich noch Kortison nehmen musste mich dann immer nach der Zeit am Urlaubsort gerichtet. Und wie Hartmut schon schreibt, hab ich manchmal morgens im normalen Alltag auch vergessen, Kortison zu nehmen, das habe ich dann über den Tag nachgeholt und es ist nichts passiert.
Also genieße die Tage mit Deiner Familie.
LG Kati

dsabine
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Re: Fernreise und Cortison

Beitrag von dsabine » Di Nov 13, 2018 11:44 am

Hallo,

für alle, die Cortison nehmen müssen und in Zukunft mal eine längere Reise mit Zeitumstellung planen:

Meine Hausärztin hat doch tatsächlich mit einem Reisemediziner telefoniert und wir haben uns auf die Vorgehensweise geeinigt, die auch hier gut erklärt ist:

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http://www.medizinfo.de/reisemedizin/anreise/flugreisen.shtml#medikamente
Also:
Kortisonpräparate müssen der Empfindlichkeit des Organismus während des Tagesablaufs entsprechend angepasst werden. Es muss deshalb ein exakter Einnahmeplan erstellt werden, der die Zeitumstellung vor Ort mit der langsameren Umstellung der eigenen Biorhythmen in Einklang bringt. Hierfür wird meistens von einer "Anpassungsgeschwindigkeit" von zwei Stunden pro Tag ausgegangen, d.h. dass bei Reisen ostwärts wird das Medikament jeweils zwei Stunden früher eingenommen, westwärts zwei Stunden später, bis der Einnahmezyklus wieder mit der Ortszeit übereinstimmt.

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