riskante Nebenwirkung der Fluorchinolon
Verfasst: Mo Okt 08, 2018 5:47 pm
aus Medscape https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4907330
Hinweis auf weitere riskante Nebenwirkung der Fluorchinolone: Mehr Aortenaneurysmen und Aortendissektionen nach Therapie
Nadine Eckert
INTERESSENKONFLIKTE 8. Oktober 2018
0Kommentar
Nach der Gabe von Fluorchinolon-Antibiotika haben Patienten 2 Monate lang ein um das 2,5-Fache erhöhtes Risiko, ein Aortenaneurysma bzw. Aortendissektionen zu erleiden. Zu diesem Fazit kommt eine große Datenbankanalyse aus Taiwan [1]. „In welchem Umfang sich das Risiko erhöhte, war abhängig von der Dauer der Antibiotika-Therapie und wie weit die Fluorchinolon-Gabe innerhalb der Risikoperiode zurücklag“, berichten die Autoren um Dr. Chien-Chang Lee von der Abteilung für Notfallmedizin des National Taiwan University Hospital in Taipeh.
Wie die Achillessehne
Für Dr. Stephan D. Kurz vom Deutschen Herzzentrum Berlin, der sich auf die Erforschung und Behandlung von Aortenerkrankungen spezialisiert hat, kommen die Ergebnisse der taiwanischen Mediziner nicht wirklich überraschend. „Es ist schon länger bekannt, dass als Nebenwirkung einer Fluorchinolon-Therapie Achillessehnen-Rupturen auftreten können. Fluorchinolone schädigen Kollagenstrukturen. Und die Aortenwand weist eine ähnliche Kollagenstruktur auf wie die Achillessehne“, erklärt der Berliner Kardioanästhesist im Gespräch mit Medscape.
3 voneinander unabhängige Forschergruppen berichteten in den letzten Jahren bereits über eine Assoziation zwischen Fluorchinolonen und Aortenaneurysmen bzw. Aortendissektionen.
Aortenaneurysma bzw. -dissektion 2,5-mal häufiger nach Fluorchinolon-Einnahme
Lee und seine Kollegen überprüften 1.213 Krankenhauspatienten mit Aortenaneurysma bzw. Aortendissektion auf eine vorherige Einnahme von Fluorchinolonen. Sie verglichen dabei eine Risikoperiode, die die 60 Tage unmittelbar vor dem Ereignis umfasste, mit einem 60-tägigen Referenzzeitraum, der 60 bis 180 Tagen vor dem Ereignis lag.
Im Journal of the American College of Cardiology berichten sie, dass die Patienten in den 60 Tagen vor dem Aortenaneurysma bzw. der Aortendissektion 2,5-mal häufiger Fluorchinolone eingenommen hatten als im weiter zurückliegenden Referenzzeitraum. In der 60-tägigen Risikoperiode waren 1,6% der Patienten mit Fluorchinolon-Antibiotika behandelt worden, im Referenzzeitraum waren es 0,6%.
Auch nach Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren wie Infektionen oder Begleitmedikamente sei die Risikoerhöhung im 60-Tage-Zeitraum vor dem Aortenaneurysma bzw. der Aortendissektion statistisch signifikant geblieben, berichten die Autoren.
Modifiziert wurde die Risikoerhöhung durch die Anwendungsdauer und den Therapiezeitpunkt innerhalb der Risikoperiode. Nach einer Fluorchinolon-Therapie von 3 bis 14 Tagen war das Risiko für ein Aortenaneurysma bzw. eine Aortendissektion um das 2,4-Fache erhöht. Nach mehr als 14 Tagen Anwendungsdauer stieg es auf das 2,8-Fache an.
Hinweis auf weitere riskante Nebenwirkung der Fluorchinolone: Mehr Aortenaneurysmen und Aortendissektionen nach Therapie
Nadine Eckert
INTERESSENKONFLIKTE 8. Oktober 2018
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Nach der Gabe von Fluorchinolon-Antibiotika haben Patienten 2 Monate lang ein um das 2,5-Fache erhöhtes Risiko, ein Aortenaneurysma bzw. Aortendissektionen zu erleiden. Zu diesem Fazit kommt eine große Datenbankanalyse aus Taiwan [1]. „In welchem Umfang sich das Risiko erhöhte, war abhängig von der Dauer der Antibiotika-Therapie und wie weit die Fluorchinolon-Gabe innerhalb der Risikoperiode zurücklag“, berichten die Autoren um Dr. Chien-Chang Lee von der Abteilung für Notfallmedizin des National Taiwan University Hospital in Taipeh.
Wie die Achillessehne
Für Dr. Stephan D. Kurz vom Deutschen Herzzentrum Berlin, der sich auf die Erforschung und Behandlung von Aortenerkrankungen spezialisiert hat, kommen die Ergebnisse der taiwanischen Mediziner nicht wirklich überraschend. „Es ist schon länger bekannt, dass als Nebenwirkung einer Fluorchinolon-Therapie Achillessehnen-Rupturen auftreten können. Fluorchinolone schädigen Kollagenstrukturen. Und die Aortenwand weist eine ähnliche Kollagenstruktur auf wie die Achillessehne“, erklärt der Berliner Kardioanästhesist im Gespräch mit Medscape.
3 voneinander unabhängige Forschergruppen berichteten in den letzten Jahren bereits über eine Assoziation zwischen Fluorchinolonen und Aortenaneurysmen bzw. Aortendissektionen.
Aortenaneurysma bzw. -dissektion 2,5-mal häufiger nach Fluorchinolon-Einnahme
Lee und seine Kollegen überprüften 1.213 Krankenhauspatienten mit Aortenaneurysma bzw. Aortendissektion auf eine vorherige Einnahme von Fluorchinolonen. Sie verglichen dabei eine Risikoperiode, die die 60 Tage unmittelbar vor dem Ereignis umfasste, mit einem 60-tägigen Referenzzeitraum, der 60 bis 180 Tagen vor dem Ereignis lag.
Im Journal of the American College of Cardiology berichten sie, dass die Patienten in den 60 Tagen vor dem Aortenaneurysma bzw. der Aortendissektion 2,5-mal häufiger Fluorchinolone eingenommen hatten als im weiter zurückliegenden Referenzzeitraum. In der 60-tägigen Risikoperiode waren 1,6% der Patienten mit Fluorchinolon-Antibiotika behandelt worden, im Referenzzeitraum waren es 0,6%.
Auch nach Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren wie Infektionen oder Begleitmedikamente sei die Risikoerhöhung im 60-Tage-Zeitraum vor dem Aortenaneurysma bzw. der Aortendissektion statistisch signifikant geblieben, berichten die Autoren.
Modifiziert wurde die Risikoerhöhung durch die Anwendungsdauer und den Therapiezeitpunkt innerhalb der Risikoperiode. Nach einer Fluorchinolon-Therapie von 3 bis 14 Tagen war das Risiko für ein Aortenaneurysma bzw. eine Aortendissektion um das 2,4-Fache erhöht. Nach mehr als 14 Tagen Anwendungsdauer stieg es auf das 2,8-Fache an.