MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Mi Sep 19, 2018 8:18 pm

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten und Tipps, die ich alle berücksichtige und beherzigen werde. Ananas vertrag ich leider nicht. Die Säure sprengt mir den Mund weg. Banane mag ich gar nicht. Aber nicht schlimm. Da finden sich Alternativen.

Bezüglich PEN. Den nutze ich schon seit geraumer Zeit. Es geht nicht um die Spritze. Oder das Spritzen. Es geht um das Medikament. Daher bin ich mir nicht sicher, ob die Tablettenform es viel besser machen würde. Ich denke, es liegt einfach daran, dass ich in den letzten 6-8 Wochen immer stärkere Nebenwirkungen bekam. Das Wissen um diese löst meine Hemmung wohl aus. Auch die Folsäure hilft mir dabei nicht so. Vielleicht ein wenig.
Neuerdings muss ich mich mit Vomex A für Kids abdecken. Der Saft hilft meistens gut. Heute gehts mir wieder sehr dreckig.
Im Großen und Ganzen fühlt es sich an wie ein Tag, an dessen Vorabend ich zu viel getrunken habe. Nur noch viel stärker.
Ich habe den Verdacht, dass mein Körper eine Pause vom MTX braucht.
Schon oft hatte ich plötzliche Abneigungen gegen gewisse Medikamente und kurze Zeit später gab es dann den pathologischen Beweis, dass ich diese absetzen musste. Mein Körper hat mir bisher immer zuverlässig mitgeteilt, was er nicht braucht oder nicht ab kann.

Ich habe gestern eine BE vornehmen lassen (inkl. Schilddrüse). Wenn dort nichts raus kommt, werde ich halt doch noch mal klein beigeben und meine eigentlich bereits abgeschossene Rheumatologin anrufen für die Ausarbeitung einer Alternative etc.

Tatsache ist, mir geht es nach dem Spritzen zwischenzeitlich in Wellen so schlecht, dass ich kurz davor bin, einen Arzt zu rufen. 15 Minuten später ist es wieder ok. Ist das normal? Es sind doch nur 15mg MTX. Ich habe schon das doppelte bekommen....

Danke Euch für alles :)

LG Lotta
Zuletzt geändert von Lotta am Do Sep 20, 2018 7:39 am, insgesamt 1-mal geändert.
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crissi1950
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von crissi1950 » Mi Sep 19, 2018 10:24 pm

Hallo Lotta,
versuche mal den Pen - Metex Pen - du siehst nur die Flüssigkeit. Das erstemal wird Dir die Handhabung von der Arzthelferin gezeigt.
Ich benutze den Pen seit 1 Jahr. die Spritzen müssen nicht im Kühlschrank gelagert werden.
Eine saubere und unkomplizierte Sache.
LG Christa

crissi1950
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von crissi1950 » Mi Sep 19, 2018 10:29 pm

Entschuldigung, habe die Seite 2 übersehen :oops:
LG CHrista

Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Do Sep 20, 2018 7:38 am

Guten Morgen liebe Christa,

dafür musst Du Dich doch nicht entschuldigen. :)
In der Tat ist es der Metex PEN, den ich verwende. Aber es liegt wirklich am Wirkstoff. Beim Blutabnehmen schaue ich regelmäßig zu, weil ich es einfach interessant und auch normal finde. Es gibt kaum eine Spritze, vor der ich Bammel habe der Spritze wegen außer: Die beim Zahnarzt! Die tut immer so weh... :(

Also meine Hemmungen hängen mit dem Wirkstoff zusammen. :/

LG Lotta
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Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Do Sep 20, 2018 9:19 am

Hallo nochmal,

es ist vielleicht etwas off-topic, jedoch habe ich etwas gefunden, dass mir gegen das Krankheitsgefühl zumindest nach der Spritze hilft.
Das war eher Zufall. Ich habe eine Lavendelbodylotion. Sie kommt dem natürlichen Lavendelduft sehr nahe. Der Lavendelduft hilft mir tatsächlich gegen die Übelkeit. Vielleicht ist ja für jemand anderes noch hilfreich. :)

LG Lotta
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Hope
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Hope » Do Sep 20, 2018 11:28 am

Hallo Lotta,
das ist nicht off-topic, sondern schön, dass Du eine Lösung gefunden hast.

Ansonsten,das fand ich interessant, steht in einem der o.g. Threads noch zu dem von Ingeborg schon genannten Kaffee folgender Tipp von Frau Prof. Reinhold Keller (kein Zitat): Da die Übelkeit nicht vom Magen kommt, sondern es sich um eine Mtx-Anflutung im Gehirn handelt, Spritze spätabends setzen und dazu Kaffee mit Coffein trinken.

Alles Gute, Hope

dsabine
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von dsabine » Do Sep 20, 2018 12:02 pm

Als ich vor acht Jahren mit dem MTX anfangen musste, war ich stationär in Wiesbaden und die Nachtschwester war genial mit ihren Erfahrungen und Tipps, an die ich mich bis heute gehalten habe:

1. Immer nach einer Mahlzeit (keine Häppchen, sondern ein richtiges Abendessen) spritzen, nicht zu lange warten.
2. Immer am Abend spritzen, dann kommt die größte Übelkeit in der Nacht, wenn man sowieso träge ist und im besten Fall schläft oder wieder einschläft.
3. Die Übelkeit passiert nur im Gehirn, während das MTX verstoffwechselt wird, es hat nichts mit der Verdauung oder Magen/Darm zu tun. D.h. es gibt kein Erbrechen - und wenn ja, da liegt es an was anderem. (Für mich war das die beste Info, einfach zu wissen, dass es vorübergehend ist und ich nicht vor aller Augen kotzen muss.)
4. Am Folgetag drei (3) Liter trinken, mindestens, Wasser ist am besten.
5. Kaffee, Kaffee, Kaffee - hilft dem Gerhinstoffwechsel.
6. Ablenken und wissen, dass das MTX eben "durch" den Stoffwechsel muss. Bei den meisten Menschen ist es innerhalb von 48 Std. abgebaut, kann natürlich auch länger dauern, wenn was anderes gleichzeitig abläuft.

Mir hat auch geholfen als ich durch meine Arbeit erfahren habe, dass MTX in z.T. höheren Dosen als meiner bei ganz kleinen Kleinkindern mit Krebserkrankung eingesetzt wird. Ich weiß, diese Vorstellung hilft nicht jedem, aber ich denke mir immer, was die schaffen müssen, schaffe ich auch.

dsabine
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von dsabine » Do Sep 20, 2018 12:03 pm

Hope hat geschrieben:
Do Sep 20, 2018 11:28 am
Hallo Lotta,
das ist nicht off-topic, sondern schön, dass Du eine Lösung gefunden hast.

Ansonsten,das fand ich interessant, steht in einem der o.g. Threads noch zu dem von Ingeborg schon genannten Kaffee folgender Tipp von Frau Prof. Reinhold Keller (kein Zitat): Da die Übelkeit nicht vom Magen kommt, sondern es sich um eine Mtx-Anflutung im Gehirn handelt, Spritze spätabends setzen und dazu Kaffee mit Coffein trinken.

Alles Gute, Hope
Hope! Du hast meine Gedanken gelesen!!

Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Do Sep 20, 2018 8:17 pm

Hallo,

erst mal finde ich es richtig toll, dass hier fast so eine Art Brainstorming entsteht. Das ist wirklich eine schöne Dynamik. :)

Zu meiner Übelkeit nach der Spritze. Diese hat mich zwar noch nie zum Erbrechen gebracht, jedoch war ich öfters schon kurz davor. Dennoch kann ich nicht leugnen dass allgemein ein großer "Kopffaktor" dabei ist. Ich dachte, vielleicht stell ich mich da zu sehr an. Vielleicht steiger ich mich da hinein.
Meine Theorie ist nach wie vor, wenn ich die Nebenwirkungen nach dem Spritzen besser wegstecke, hört vielleicht auch der Bammel vor der Verabreichung auf.

Dieses Mal habe ich einiges anders gemacht. Ich habe die letzten zwei Tage mehr getrunken, habe mir vorgestellt, den giftigen Teil des Medikaments mit Wasser aus meinem Organismus zu reinigen. Ich weiß nicht, ob das jetzt total behämmert klingt. Ich denke nur, wenn die Psyche einem einen Streich spielt, warum den Spieß nicht umdrehen?
Dann habe ich mir abends als es 24 Stunden her war, tatsächlich einen Energydrink reingezogen, der ne Menge synthetisch nachproduzierter Vitamine enthält. Vor allem aber B6 und B12. Dazu habe ich dieses Mal nicht 5mg Folsäure genommen, sondern 10. Da mein Magen unter Krämpfen leidet nacht der Spritze und übersäuert, habe ich mein Pantoprazol (das darf ich mittlerweile nach eigener Einschätzung) auf 40mg morgens angepasst.

Nun ja, was soll ich sagen. Anfänglich dachte ich, es wird wieder eine Gastritis. Doch nun ist es besser. Mir geht es viel besser und das schon am 2. Tag nach der Spritze. :) Das ist vielleicht nicht der gesündeste Weg. Aber nach MTX ist ein Energydrink das kleinste Übel... :D

Kaffee wäre natürlich auch eine Idee. Ist mir aber zu schwach vom Coffein her. :)

Blutwerte waren übrigens okay. Angeblich nach Halbierung der Schilddrüsenwerte immer noch in der Ü-Funktion. Naja Hashimotos sind halt n bisschen eigenartig. Noch dazu atypische.
Ansonsten ist meine BSG nicht gerade mega gut. aber noch okay. 10 zu 30. Zumindest sagt die Ärztin, das wäre noch normal...

Danke Euch für alles :)

Vielleicht sollte man mal so einen Erste-Hilfe-Info-Post eröffnen, wo wir diese Tipps für Menschen zusammentragen, die ihre Therapie mit MTX starten. So kann man dort als Neuling oder auch alter Hase alle Kniffe auf einen Klick finden und auch herumprobieren, was einem gut tut.

Wäre das eine Idee?

LG Lotta
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Hope
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichu

Beitrag von Hope » Do Sep 20, 2018 10:17 pm

Hallo Lotta,
es ist schon spät, deshalb in Kürze das Wichtigste, damit es nicht vergessen wird.

Für uns Vaskulitiserkrankte gilt, dass man die Dosis der Folsäure nicht beliebig variieren kann.

Man nimmt zum festgelegten Zeitpunkt genau soviel Folsäure wie man 12oder 24 Stunden vorher Mtx erhalten hat.

Also 15 mg Mtx-15mg Folsäure, 10 mg Mtx-10 mg Folsäure ...

Nimmst Du weniger Folsäure, bedeutet dies, dass Du in einen Folsäuremangelzustand kommen kannst, da Mtx ein Folsäureantagonist ist.

Nimmst Du zu viel, wird dadurch die Vaskulitis „gefüttert“.

LG
Hope

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