MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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Lotta
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MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Di Sep 18, 2018 8:58 pm

Hallo Ihr Lieben,

ich habe ein Problem, das seit längerer Zeit schon besteht und immer schlimmer wird.
Zum Einen vertrage ich MTX langsam nicht mehr soooo gut. Aber eigentlich ist es nicht der Rede wert, wenn man bedenkt, dass mein Bein noch zu ist.
Das Haar wird lichter und fusseliger, man ist 2 Tage lang platt und abgeschlagen, manchmal länger. Letztes Mal hatte ich leider eine Magenschleimhautentzündung davon getragen. Seitdem arbeite ich gegen ein Fatigue an, das langsam besser wird. Jedoch bemerke ich, dass mein Körper langsam immer länger braucht, um eine Spritze zu verarbeiten und sich davon zu erholen.

Zum Anderen habe ich irgendeine Art von Hemmung bei der Einnahme/Verabreichung des Medikamentes. Ich weiß nicht, woran es genau liegt.
Mir wird schon hundeübel, wenn ich nur an das Medikament denke. Sehe ich es im Kühlschrank, muss ich sofort beinahe würgen, weil mir von einer Sekunde auf die andere einfach übel wird als hätte ich einen Schlag in den Magen bekommen.
Am Abend der Verabreichung bin ich nervös, habe VOR dem Spritzen bereits Übelkeitsanfälle.
Ich versteh das nicht. Ich bin doch sonst so hart im Nehmen. Ich versuche, diese Probleme weitestgehend zu ignorieren, aber es ist immer schwerer, das Medikament zu spritzen. Ich kann einen 7 Tagezyklus nicht mehr einhalten, weil ich mich nicht überwinden kann. Es geht nicht um die Spritze.
Für mich ist dieses Medikament Gift. Notwendiges ja. Aber mein Körper hat so eine harte Abneigung gegen dieses Medikament entwickelt, dass ich jede Woche meinen Kopf ausschalte (wenn ich mich dann überwinde) und mich somit sozusagen vergifte, wissentlich und notwendigerweise. Vielleicht haben die zunehmenden Probleme mit den Nebenwirkungen zu dieser Abneigung/Hemmung geführt. Sicherlich wird sie von diesen geschürt.
Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Phobie (ist es denn eine??) überwinden kann. Mir ist so oder so schnell übel. Ein Haar im Essen und ich kämpfe 30 Minuten gegen das Erbrechen an.
Am liebsten würde ich die Verantwortung der Verabreichung abgeben. Aber meine Ärztin lacht mich doch aus, wenn ich sage, ich kann das nicht mehr selbst verabreichen. Abgesehen davon bin ich nicht immer zu Hause... Also muss ich es irgendwie hinkriegen. Nur wie. :(

Routinemäßig sehe ich zu, dass ich 2-3 Stunden vor der Einnahme eine gute Mahlzeit zu mir genommen habe. Also nicht pappsatt spritzen, aber vor einigen Stunden eben was gegessen zu haben. Nach der Spritze leg ich mich manchmal hin und schlafe. Manchmal kann ich nicht schlafen. Dann beschäftige ich mich eben. Ich trinke genug, sorge für frische Luft und dafür, nicht zu frieren, mache dann nichts anstrengendes. Eigentlich all das, was man machen soll! Nur warum ist es dann so schwer. Die Routine müsste es doch eigentlich einfacher machen.

Kann mir eventuell jemand helfen?

Danke Euch.

LG Lotta
Ich muss nicht mit meiner Erkrankung leben. Meine Erkrankung muss mit mir leben. 8-)

Ingeborg
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Ingeborg » Di Sep 18, 2018 9:18 pm

Hallo Lotta,
nur auf die Schnelle. Ich habe MTX nur in Tablettenform genommen. Da die Leber meckerte, mußte ich es schließlich absetzen.
Von einigen Betroffenen habe ich aber sehr gut in Erinnerung, dass sie von großer Abneigung gegen die Spritzen berichtet haben, genauso, wie Du es schilderst. Mit der Zeit konnten sie nicht mehr die Farbe der Spritzen sehen, ohne dass es ihnen sehr übel wurde. Oder sie hatten den Geruch in der Nase und große Abneigung entwickelt.
Es ist also nicht Dein persönliches Problem. Ich habe in Erinnerung etwas von Kaffee trinken vorher oder nachher(?), Ananas-Saft oder getrockenet, Banane essen. Vielleicht meldet sich noch jemand, der die gleiche Erfahrung gemacht hat. Bliebe sonst noch, im Archiv zu suchen, Stichwort Übelkeit?
LG Ingeborg
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Lotta » Di Sep 18, 2018 10:23 pm

Guten Abend liebe Ingeborg,

danke Dir für Deine schnelle Antwort.
Die Tablettenform wäre so eine Idee. Schon allein, weil die Verabreichung eine schnelle Sache wäre, die leichter abzuhaken ist. Wäre nur die Frage, ob mein Magen das auch noch mitmacht. Danke Dir auch für die Tipps mit den Nahrungsmitteln.

Ja, das mit dem Archiv und der Suche. Das ist so eine Sache. Mir wurde bei keiner meiner bisherigen Suchen mal ein Ergebnis angezeigt, weil die Stichworte immer zu häufig vorkamen. Auch Kombinationen, die meine Probleme genauer definieren, brachten nichts. Das hatte ich schon bei mehreren Themen in den letzten Wochen. Nur habe ich zu denen dann keinen Beitrag erstellt und es auf sich beruhen lassen. Möchte nicht zu jeder Kleinigkeit ein Thema anfangen, obwohl es schon wichtig gewesen wäre, etwas zum Nachlesen zu finden... Bin also noch nicht ganz dahinter gekommen, wie man diese Suchfunktion hier am besten anpackt. :/

Dankeschön für Deine ständige Hilfe. :)

LG Lotta
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Administrator » Di Sep 18, 2018 10:28 pm

Bin also noch nicht ganz dahinter gekommen, wie man diese Suchfunktion hier am besten anpackt. :/
Sorry - ich steh damit auch auf Kriegsfuß........ Habe alle Einstellungen verändert, getestet, verändert, getestet, bis ich nicht mehr gucken konnte - geändert hat sich....nichts. Immer hieß es "zu viele Treffer"....

:-(

Hope
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Re: MTX - Hemmungen bei der Ver

Beitrag von Hope » Di Sep 18, 2018 10:39 pm

Hallo Lotta,
aus dem alten Forum erinnere ich, dass einige Mitglieder nicht 12 oder 24 Stunden nach der Spritze die notwendige Folsäure nahmen. Hieran wollte ich vorab erinnern, da ich nicht weiß, ob Dir dieses Vorgehen bekannt ist und durch die Folsäure auch Nebenwirkungen abgeschwächt werden.

Ansonsten kann ich Ingeborgs Beschreibung nur bestätigen. Mir ging es auch so, dass ich irgendwann anfing, den Zeitpunkt für die Spritze zu verschieben, da die Nebenwirkungen zu diesem Zeitpunkt langsam wieder verschwanden und ich mich nicht erneut quälen wollte. Obwohl ich andere Nebenwirkungen hatte und nicht unter Übelkeit litt, ist mir der Ekel beim Ansehen der Flüssigkeit und Wahrnehmen des Geruchs bekannt.

Die längeren oder unregelmäßigen Intervalle zwischen den Spritzen führten stets zu einer Verschlechterung der Vaskulitis.Dies solltest Du bei Deinem Bein natürlich nicht riskieren.

In meiner Rheumatologiepraxis sagte man mir, viele Patienten hätten Probleme mit Mtx. In der Klinik lernte ich z.B. einen Patienten kennen, der genau das gleiche äußerte wie Du und bei der Visite meinte, er könne die Übelkeit auch vorführen, man müsse ihm nur die Verpackung zeigen. Der Arzt ging darauf ein. Wie Bett und Zimmer anschließend aussahen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es ist also, wie Ingeborg schon schrieb, nicht allein Dein Problem. Sollte man bei Deiner Erkrankung nicht auf ein anderes Medikament ausweichen können, solltest Du Dir die Spritze in der Arztpraxis geben lassen, wenn dadurch die pünktliche Verabreichung gewährt wird.

Viele Grüße
Hope
Zuletzt geändert von Hope am Mi Sep 19, 2018 12:18 am, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Hope » Di Sep 18, 2018 10:44 pm

Hi Lotta,
beim Umsteigen auf Tabletten ist nicht immer sicher, wieviel im Körper ankommt. Deshalb wurde in Bad Bramstedt zunächst i.v. und später s.c. gespritzt, es kann natürlich sein, dass es hierzu neue Erkenntnisse gibt.

Alles Gute,
Hope

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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Hope » Mi Sep 19, 2018 12:17 am

Jetzt ein drittes und letztes Mal Hope:
Wenn Du Ananas und Banane jeweils getrennt in die Suchfunktion eingibst, kannst Du Threads zu Deinem Problem finden.
Nochmal alles Gute,
Hope

dsabine
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von dsabine » Mi Sep 19, 2018 11:43 am

Ich kenne Patienten die aus ähnlichen Gründen das MTX beim Hausarzt als Schnellinfusion direkt in die Vene bekommen. Bedeutet natürlich immer den Gang zum Arzt.

Hast du schon mal den Pen als Alternative zur Spritze probiert? Gibt es genauso auf Rezept wie die Fertigspritzen. Die Dosis ist zwar gleich, aber der psychologische Effekt, wenn keine Nadel dabei ist, hat schon was.

Such mal bei google nach MTX-Pen und schau es dir an.

Ingeborg
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von Ingeborg » Mi Sep 19, 2018 12:48 pm

Stimmt, Sabine, ich meine mich auch zu erinnern, dass mit dem Wechsel zum Pen die Abneigung und der Ekel gegen MTX nachließ.
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

tapa
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Re: MTX - Hemmungen bei der Verabreichung

Beitrag von tapa » Mi Sep 19, 2018 7:57 pm

Bei den Tabletten muss man bedenken, dass sie erstmal durch den gesamten Verdauungsapparat müssen (und diesen belasten) bis sie wirksam werden, die Spritze unmittelbar ins Gewebe hilft direkter und belastet weniger. Da würde ich auch eher den Pen empfehlen. Ich kenne diese Aversion gegen MTX, aber ich bin da irgendwie durch und jetzt ist es besser. Meine Rheumatologen bestätigte mir, dass nicht wenige Patienten zumindest zeitweise mit dem Ekel kämpfen. Ich gönne mir immer eine kleine halbe Stunde nach der Spritze, wo ich mir etwas Gutes gönne und wenn es nur ein bisschen vor dem TV entspannen ist. Und viel Obst hilft, ich habe dann häufig Appetit auf richtig fruchtige Sachen. Nur keine Grapefruit essen, das geht nicht mit MTX zusammen!!

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