Corona Impfung - RTX

Alles rund um die Medikamente und sonstige Therapien, die mit Vaskulitis im Zusammenhang stehen
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sisyphos
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Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Mo Jan 18, 2021 11:40 am

Hallo an alle,
aus aktuellem Anlaß habe ich zum Bereich der Wirksamkeit einer Corona-Impfung unter Rituximab ein neues Thema aufgemacht, bei dem ich hoffe, daß sich unsere Erfahrungen und Erkenntnisse bündeln lassen (Ich habe eine Anca assoziierte Vaskulitis,) und bekomme seit 2018 halbjährlich eine Infusion mit RTX - sonst nichts weiter)

Mein Arzt und ich gehen gegenwärtig davon aus, daß bei der Impfung gegen Corona der Vektorimpstoff von Astra Zeneca weniger in Frage kommt, weil die Adjuvantien ggf. ein Rezidiv und einen Zytokinsturm auslösen könnten. Bei einem mRNA Impfstoff (ist ja ein Totimpstoff) wird diese Gefahr weniger gesehen.

Aber: Ich habe direkt bei BionTech zur Wirksamkeit nachgefragt und folgende Antwort erhalten: " Die Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs wurde bei immunsupprimierten Personen, einschließlich jener, die eine immunsuppressive Therapie erhalten, nicht untersucht. Die Wirksamkeit des COVID-19-mRNA-Impfstoffs kann bei immunsupprimierten Personen geringer sein. Auf Fragen zu der Sicherheit des Impfstoffs können wir nur mit validierten und bereits verfügbaren Informationen antworten. Die Phase-3-Studie zu BNT162b2 hat am 27. Juli 2020 begonnen. Insgesamt wurden bis heute 43.661 Probanden rekrutiert. Davon haben bis zum 13. November 2020 bereits 41.135 der Probanden die zweite Dosis des Impfstoffs erhalten. Die Analyse wird über die nächsten zwei Jahre fortgeführt und es werden weitere Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes erhoben. Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass sie sämtliche verfügbaren Informationen zu BNT 162 auf unserer Homepage finden".

Ich werde abwarten bis 4 Wochen vor Ende meines nächsten RTX-Infusionszyklus und mich dann wahrscheinlich impfen lassen, wenn bis dahin keine negativen Erkenntnisse bekannt werden.

Wie macht Ihr das? Würde mich über Antworten sehr freuen.
Beste Grüße
sisyphos

Ingeborg
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Ingeborg » Mo Jan 18, 2021 2:59 pm

Hallo sisyphos,
ich schicke voraus, mich mit RTX nicht auszukennen.
Dein Arzt und Du gehen also davon aus, dass ein Vektorimpfstoff ein Rezidiv und einen Zytokinsturm auslösen könnten. Davon habe ich noch nicht gehört. Hab mich aber auch über die allgemeinen Infos zu den Impfstoffen nicht im Einzelnen zu diesen informiert.

Die bisher zugelassenen mRNA-Impfstoffe sind dagegen genbasiert. Es sind somit auch keine Totimpfstoffe. Diese Boten überbringen mit dem Impfstoff lediglich die Bauanleitung für einen bestimmten Bestandteil des Virus. Dadurch soll der Körper angeregt werden, Antikörper zu bilden. Ganz laienhaft gesagt.
Einen Überblick über die Impfstoffvarianten gibt: https://www.globalcitizen.org/de/content/coronavirus-impfstoffe-faq-covid-19/

Apropos Zytokinsturm. Vor längerer Zeit schrieb ich, dass darüber geforscht wurde, ob "wir" als Immunsupprimierte nicht gegen den durch Infektion ausgelösten Zytokinsturm durch die Immunsuppressiva geschützt sind, da sie quasi als schon bestehende Mauer gegen diesen Sturm wirken. Schau deswegen mal ins Corona-Forum.
Dort habe ich auch berichtet, dass gerade bei RTX-Gabe die Infusion wegen Impfung ausgesetzt werden solle. Ich denke aber auch, dass es wiederum mehrere (zu viele?) Meinungen dazu geben wird (in jeder Ecke lauert ein "Experte"... ;) ).
LG Ingeborg
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

sisyphos
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Di Jan 19, 2021 7:12 pm

Hallo Ingeborg,
ich verweise in dem Zusammenhang auf die Empfehlungen der DGRh für Ärzte und Patienten zur Impfung gegen SARS-CoV-2 bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen vom 1.12.2020: https://dgrh.de/Start/Wissenschaft/Forschung/COVID-19/Impfung-gegen-SARS-CoV2.html und hier insbesondere auf den Punkt 2 zur Definition von mRNA Impfstoffen als Totimpstoffe und auf den Punkt 7 zu den Gefahren/Risikoabschätzungen einer Aussetzung einer Infusion wegen einer Impfung.
Zum Thema Vektorimpstoff gibt es Informationen der Deutsche Transplantationsgesellschaft – DTG im Newsletter COVID-19 -10 vom 01.12.2020 Punkt 5: https://www.d-t-g-online.de/images/Presse/COVID-19_Info-10.pdf: "Nachdem die offiziellen Ergebnisse der SARS-CoV-2 Impfstudien noch nicht publiziert sind, aber auch organtransplantierte Probanden explizit von diesen Studien ausgeschlossen waren, kann in Ermangelung von Erfahrungen eine bisherige Einschätzung ausschließlich auf theoretischen Überlegungen beruhen (Prof. Schulz, Virologie MHH): Immunsupprimierte Patienten sollen aus Sicherheitsgründen voraussichtlich mit einem Impfstoff, der kein replikationsfähiges Virus enthält, geimpft werden. Die auf viraler mRNA basierenden Impfstoffe (BioNTech/Pfizer, Moderna, Curevac) sollten deshalb für einen Immunsupprimierten kein Problem darstellen, sie enthalten oder produzieren kein replikationsfähiges Virus. Ob das Spektrum an Nebenwirkungen bei immunsupprimierten Patienten anders sein wird als bei Immungesunden, ist für die RNA-basierten Impfstoffe nicht zu erwarten, aber derzeit unklar. Anders sieht dies bei Impfstoffen aus, die einen viralen Vektor benutzen, wie z.B. der in Oxford entwickelte, von AstraZeneca vertriebene Impfstoff, der auf einem Schimpansen Adenovirus (ChADV) beruht, der von Johnson & Johnson entwickelte auf dem ADV26 basierende Impfstoff oder der durch die Presse gegangene in Russland entwickelte Impfstoff, welcher ebenfalls auf einem rekombinanten Adenovirus beruht und damit für transplantierte Patienten eher nicht geeignet erscheint".
Beste Grüße
sisyphos

Ingeborg
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Ingeborg » Di Jan 19, 2021 8:12 pm

Hi sisyphos,
danke für Deinen Beitrag. Nur als Anmerkung: Aus der Stellungnahme der DGRh entnehme ich nicht, dass es sich bei mRNA-Impfstoffen tatsächlich um Totimpfstoffe handelt. Sie besagt nämlich, dass
".. Vakzine auf der Grundlage von mRNA („mRNA-Vakzine“) sind als Totimpfstoffe anzusehen und dürften daher für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie keine Gefahr darstellen."

So, wie es sprachlich formuliert ist -Totimpfstoff sein oder als solcher anzusehen sein ist ein Unterschied- heißt es nach meinem Verständnis "genauso ungefährlich wie ein Totimpfstoff". Weiter: er dürfte (Achtung Konjunktiv/Möglichkeitsform) keine Gefahr darstellen.
Außerdem: die Immunsuppression nach Transplantation ist eine andere als bei "uns" und insofern nicht vergleichbar.
Aber im Grunde sind wir uns einig.
Schönen Abend noch, Ingeborg
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(Viktor Frankl, 1905-1997)

sisyphos
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Do Jan 21, 2021 6:51 pm

Hallo,
neben aller leicht nervenden Wort- und Begriffsklauberei würde ich mich über Beiträge und Meinungen aus dem Forum von RTX-Betroffenen freuen zu folgenden Einschätzungen:

- der mRNA Impstoff scheint "ungefährlich" und kann RTX-Immunsupprimierten geimpft werden
- ein Vektorimpstoff sollte eher nicht geimpft werden, weil er ein replikationsfähiges Virus enthält
- die Impfantwort scheint bei RTX eher (sehr?) schwach zu sein (siehe Grippeschutz- oder Pneumokokkenimpfung)
- geimpft werden sollte 4 min. 3 Wochen vor der nächsten RTX Infusion
- sollte bei einer Risikofolgenabschätzung der RTX Infusionszyklus eher unterbrochen oder lieber nicht unterbrochen werden

Wie seht Ihr diese Aussagen/Fragen und gibt es vielleicht schon erste Erfahrungen?
Viele Grüße
sisyphos

Hope
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Hope » Sa Jan 23, 2021 11:28 pm

Hallo sisyphos,

ich bin auch an einer AAV erkrankt und werde seit einigen Jahren mit Rtx behandelt.

Auch ich bin noch im Entscheidungsprozess; unten führe ich auf, was mir zu den von Dir genannten Punkten einfiel.

„- geimpft werden sollte 4 min. 3 Wochen vor der nächsten RTX Infusion“

Sollte ich mich impfen lassen, möchte ich an die allgemein für Impfungen unter Rtx-Therapie gegebenen Empfehlungen halten; d.h. frühestens 5 Monate, besser 6 Monate, nach der letzten (s.u.) und mind. 4 Wochen, besser 6 Wochen, vor der nächsten Infusion (s.u.).




„- die Impfantwort scheint bei RTX eher (sehr?) schwach zu sein (siehe Grippeschutz- oder Pneumokokkenimpfung)“

Bisher habe ich noch nicht die durch frühere Impfungen aufgebauten Antikörper testen lassen; bin unter Berücksichtigung der o.g. Zeiträume sowohl gegen Grippe und Pneumokokken geimpft.

Soweit ich weiß, kann die Impfantwort trotzdem geringer sein als bei Gesunden, trotzdem
wurde mir dieser Schutz vom Hausarzt, von der Rheumaklinik und meiner amb. Rheumapraxis empfohlen und von mir auch in Anspruch genommen.




„-der mRNA Impstoff scheint "ungefährlich" und kann RTX-Immunsupprimierten geimpft werden“

Abschließend habe ich noch keine Entscheidung für mich getroffen, doch wenn sich das „ungefährlich“ auf das Risiko einer durch den Impfstoff hervorgerufenen Infektion bezieht, würde ich das z.Zt. bejahen, da nur die mRNA zur Erstellung eines Proteins geimpft wird und es sich um keinen Lebendimpfstoff handelt. (Es wird keine Info zur Erstellung von Viren in die Zelle gespritzt, der Körper bildet gegen das Protein Antikörper.)

Hinsichtlich der sonstigen Nebenwirkungen hat der von unserer Administratorin genannten Artikel meine Bedenken relativiert; Website s.u..

Wenn ich mich richtig eri nnere, wurde dort allerdings auf das mögliche Auslösen einer Autoimmunerkrankung und somit eines Rezidivs hingewiesen, sofern die genetische Position gegeben ist.
Andererseits könnte aber auch bei einer Erkrankung an Covid19 ein Rezidiv hervorgerufen werden.
Diese Risiken bestehen aber auch bei anderen Infektionen und Impfungen.

Hier hoffe ich, dass Rtx ein mögliches Rezidiv wieder unter Kontrolle bringen würde und darüberhinaus keine Disposition für eine Autoimmunerkrankung, bei der Rtx nicht helfen würde, gegeben ist; habe aber. wie gesagt, noch keine Entscheidung getroffen.

Da das Impfen mit mRNA - anders als beim Vektorimpfstoff - neu ist, möchte ich mich mit der Materie noch etwas befassen.

https://www.volksverpetzer.de/corona/impfstoffe-gutachterin-




„- ein Vektorimpstoff sollte eher nicht geimpft werden, weil er ein replikationsfähiges Virus enthält“

Hiermit habe ich mich noch gar nicht befasst. Nach meinem Kenntnisstand handelt es sich um für den Menschen harmlose Viren. Trotzdem bin ich als Laiin bei dem Gedanken, diese Viren könnten sich aufgrund meiner Immunsuppression ungehindert vermehren, nicht glücklich.

Weißt Du vllt., ob bei den bereits vorhandenen Vektorimpfstoffen Erfahrungen hinsichtlich Immunsuppression vorliegen und diese Impfstoffe auch
replikationsfähige Viren enthalten?




„- sollte bei einer Risikofolgenabschätzung der RTX Infusionszyklus eher unterbrochen oder lieber nicht unterbrochen werden“

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Ingeborg Informationen, wonach der Infusionszyklus zugunsten der Impfung unterbrochen werden sollte, wird dies nicht auch vom Rheumatologenverband empfohlen?

Nun, wenn ich mich für eine Impfung entscheiden würde, hinge die Entscheidung für eine Infusionsunterbrechung davon ab, wie lange die Therapie schon läuft, wie schlecht es mir vorher ging, wie hoch die B-Zell Depletion ist, und die Entscheidung würde ich nur nach gründlicher ärztlicher Beratung treffen.

Z.Zt. ist noch so vieles ungewiss. Auch für den Vektor-Impfstoff gibt es nun Lieferschwierigkeiten und da ich zur Gruppe der Immunsupprimierten gehöre, rechne ich erst im April, Mai mit einem Impfangebot, dann wäre die Infu aber schon überfällig und ich müsste, da bei der mRNA-Impfung zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen erforderlich sind, insgesamt noch 7 Wochen warten, um wenigstens einen Abstand von vier Wochen zur nächsten Infu einhalten zu können; mag sein, dass „Moderna“ einen kürzeren Zeitraum zwischen den beiden Impfungen hat.

Hier warte ich ab, wie sich die Situation entwickelt.




Du schreibst:„Ich werde abwarten bis 4 Wochen vor Ende meines nächsten RTX-Infusionszyklus und mich dann wahrscheinlich impfen lassen, wenn bis dahin keine negativen Erkenntnisse bekannt werden.“

Würdest Du dann auf die zweite Impfung verzichten wollen? Denn die zweite Impfung würde dann 1 Woche vor der Infu gegeben und hätte sicherlich keinen großartigen Impferfolg.

Viele Grüße
Hope


Nachtrag: gemeint ist jeweils der Tag der Infusion
Zuletzt geändert von Hope am Mo Jan 25, 2021 5:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.

sisyphos
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von sisyphos » Mo Jan 25, 2021 1:31 pm

Hallo Hope,
Danke für deine ausführliche und informative Stellungnahme. Hier meine Frage und Antworten zu Deinen Punkten:

Ich habe eine Frage zu Deinem Punkt: "Sollte ich mich impfen lassen, möchte ich an die allgemein für Impfungen unter Rtx-Therapie gegebenen Empfehlungen halten; d.h. frühestens 5 Monate, besser 6 Monate, nach der letzten und mind. 4 Wochen, besser 6 Wochen, vor der nächsten Infusion".

Ich bekomme halbjährlich eine RTX Infusion 500mg. Wie würdest Du das machen, wenn Du "5 Monate, besser 6 Monate nach der letzten RTX-Infusion" impfen würdest. Habe ich richtig verstanden, daß Du dann 5 - 6 Monate mit einer Infusion aussetzt? Ich glaube, wenn das so wäre, dann wäre mir das Risiko eines Rezidivs zu riskant.`In Abstimmung mit meinem Arzt habe ich meine Herpes-Zoster Impfung und auch die Grippe- und Pneumokokkenschutzimpfung (letztere sogar gleichzeitig) jeweils 4 Wochen vor der nächsten Infusion gemacht und meinen Infusionszyklus nicht unterbrochen.

Deine Frage: "Weißt Du vllt., ob bei den bereits vorhandenen Vektorimpfstoffen Erfahrungen hinsichtlich Immunsuppression vorliegen und diese Impfstoffe auch replikationsfähige Viren enthalten?"

Hier kann ich mich nur auf die Information meines Rheumatologen berufen und deren Bestätigung in den Informationen der Deutschen Transplantationsgesellschaft – DTG im Newsletter COVID-19 -10 vom 01.12.2020 Punkt 5: https://www.d-t-g-online.de/images/Presse/COVID-19_Info-10.pdf: "... die auf viraler mRNA basierenden Impfstoffe (BioNTech/Pfizer, Moderna, Curevac) sollten deshalb für einen Immunsupprimierten kein Problem darstellen, sie enthalten oder produzieren kein replikationsfähiges Virus. Anders sieht dies bei Impfstoffen aus, die einen viralen Vektor benutzen, wie z.B. der in Oxford entwickelte, von AstraZeneca vertriebene Impfstoff, der auf einem Schimpansen Adenovirus (ChADV) beruht, der von Johnson & Johnson entwickelte auf dem ADV26 basierende Impfstoff oder der durch die Presse gegangene in Russland entwickelte Impfstoff, welcher ebenfalls auf einem rekombinanten Adenovirus beruht und damit für transplantierte Patienten eher nicht geeignet erscheint".

Aber: In der pharmazeutischen Zeitung steht das gegenteil: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/astra-zeneca-impfstoff-in-grossbritannien-zugelassen-122764/ "... Bei der Vakzine, die von der Universität Oxford zusammen mit Astra-Zeneca entwickelt wurde, handelt es sich nicht um eine mRNA-Vakzine, sondern um einen Vektorimpfstoff auf Basis eines nicht replikationsfähigen Adenovirus von Schimpansen (ChAdOx1). Dieses enthält das Gen für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 in seinem Genom..."

Bei meinem nächsten Besuch werde ich meinen Arzt (im Vaskulitiscentrum) zu diesem Widerspruch nochmal befragen.

Bei einer Impfung würde ich auf die zweite Impfung nie verzichten wollen. Ich würde nach Rücksprache mit meinem Arzt dazu tendieren, die erste Impfung 4 Wochen und die zweite Impfung dann nach 2 (statt 3) Wochen, d.h. 2 Wochen vor der nächsten Infusion zu bekommen versuchen.

Noch ne Frage: Wie lange bekommst Du RTX? (ich soll es ert mal 4 Jahre bekommen, um dann zu entscheiden, wie es weitergeht, je nachdem wie dann meine Daten sind; bisher alle in der Norm) Hast Du Nebenwirkungen? (ich habe keine) Wie schätzt Du ein, ob Du RTX Dein Leben lang bekommst oder ob es irgendwann mal abgesetzt werden kann.

Viele Grüße und nochmals Danke für Deine ausführliche Einschätzung.

sisyphos

bernddmc
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von bernddmc » Mo Jan 25, 2021 2:34 pm

Hallo,
zum Impfen unter RTX, gibt es die Empfehlung von RTX auf ein andere Therapie zu wechseln oder
das RTX zu strecken.
Dieses Thema hatte ich letztes Jahr schon, mit dem Ergebnis: kein Wechseln, kein Strecken.
Da die Wirksamkeit einer Impfung unter RTX eher als gering anzusehen ist, wird es auch keine
Impfung vorerst für mich geben.

LG Bernd

Hope
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Hope » Mo Jan 25, 2021 4:22 pm

Hallo Bernd,
Danke für dein Post; ist es richtig, dass sich Deine Aussage nur auf die COVID-19 Impfung bezieht oder hältst Du es mit allen Impfungen so?
LG
Hope

Hope
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Re: Corona Impfung - RTX

Beitrag von Hope » Mo Jan 25, 2021 5:41 pm

Hallo sisyphos,
gut, dass Du nochmal nachfragst. Oben habe ich mit „Infu“ den Tag der Infusionsgabe gemeint. Somit passen die Fristen auch zu Deinen bisher erhaltenen Impfungen.
Beispiel:
01.Jan. Infusion
01.Juni. frühester Termin für Impfung; noch 4 Wochen Zeit bis zur nächsten Infu
01.Juli. nächste Infu.

Danke für Deine nochmalige Antwort zum Vektor-Impfstoff. Folgende Info des UKE habe ich auch noch gefunden:

„Zum jetzigen Zeitpunkt gehen die Fachgesellschaften davon aus, dass alle auf mRNA basierenden Impfstoffe (z.B. von den Firmen BioNTech/Pfizer, Moderna, Curevac) für unsere Patienten sicher sein sollten, da es sich um sogenannte „Totimpfstoffe“ handelt. Gemäß britischer Zulassung (29.12.2020) des in Oxford entwickelten, von AstraZeneca vertriebenen Impfstoffes, der auf einem Schimpansen-Adenovirus (ChADV) beruht, kann sich dieser in geimpften Patienten/innen ebenfalls nicht vermehren und ist daher ebenso als Totimpfstoff anzusehen, der für transplantierte Patienten/innen sicher sein sollte. Bei dem von Johnson & Johnson entwickeltem, auf einem Adenovirus (ADV26) basierenden Impfstoff oder dem durch die Presse gegangenen in Russland entwickelten Impfstoff (Sputnik V), welcher ebenfalls auf zwei unterschiedlichen rekombinanten Adenoviren beruht, lässt sich anhand der momentan verfügbaren Daten noch keine abschließende Beurteilung bzgl. der Sicherheit für transplantierte Patienten/innen treffen.“

https://www.uke.de/kliniken-institute/zentren/universitaeres-transplantations-centrum/infoblatt-corona-impfung-januar-2021.html

Dies scheint eher mit den Angaben der Pharmazeutischen Zeitung übereinzustimmen, während die DTG zwar auch nicht schreibt, dass es sich beim Oxford-Impfstoff um replizierfähige Viren handelt, man dies aus Deinem Zitat von weiter oben aber so verstehen kann. Die Info der UKE ist vom Januar, vllt. lagen ihr zwischenzeitlich wieder neue Erkenntnisse vor.

Schön, dass es Dir mit Rtx gut geht, ich selbst erhalten es schon seit ca. 9 Jahren und vertrage es gut, bisher keine Langzeitschäden. Der Blutdruck, der manchmal niedrig war, pendelt sich immer mehr ein. Nach der Infusion bin ich mal mehr und mal weniger erschöpft, doch da ich durch die Krankheit noch immer wenig belastbar und müde bin, lassen sich die Symptome auch nicht sauber zuordnen. Diese beschriebene Erschöpfung hat sich aber unter Rtx wesentlich gebessert.

Z.Zt. ist ein Ende der Therapie nicht absehbar. Allerdings habe ich zwischenzeitlich die Intervalle schon auf 8 Monate verlängern können. Dies hängt auch von der jeweiligen B-Zell-Depletion ab.

Viele Grüße
Hope
Zuletzt geändert von Hope am Di Jan 26, 2021 6:07 am, insgesamt 1-mal geändert.

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