Gendern zum Totlachen (?)

Alles, worüber Ihr sonst noch reden wollt, was aber nicht unbedingt mit Vaskulitis zu tun haben muss: Das letzte Buch, das beste Rezept, die schönste Pflanze :-)
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Ingeborg
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Gendern zum Totlachen (?)

Beitrag von Ingeborg » Fr Mär 11, 2022 2:13 pm

ie Welt sei männlich geprägt, das ist wohl war. Frauen sind ihnen in der Arbeitswelt nicht gleichgesetzt, trotz aller Bemühungen in der letzten Zeit. Tatsächlich können sie nicht Männern gleich sein, das ist Fakt. Um dagegen anzugehen, versucht man die Gleichwertigkeit beider Geschlechter mit der Sprache herzustellen und übersieht/überhört, dass die Sprache nun mißbaucht und dabei ziemlich verhunzt wird.

Beispiele:
Der Expertinnen- und Expertenrat der Bundesregierung
Richtig: Der Expertenrat der Bundesregierung
Die Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterkantine
Richtig: Die Kantine
Zivilistinnen und Zivilisten flüchten in der Ukraine
Richtig: Plural Die Zivilisten

Ich find das nicht gar zum Totlachen, sondern vor allem falsch. Unsere Sprache gibt den Artikel vor, z.B. der Baum, der Rat, die Tür, die Kantine, das Pferd, das Mittel. Wenn es sich z.B. um eine Gruppen- bezeichnung handelt, wie z.B. Räte, sollte man schlicht den Plural und 'die' anwenden. Ansonsten sind, wie im Beispiel, der Expertenrat und die Kantine mit dem generischen Artikel ausreichend. Dass sie mit Männern und Frauen besetzt bzw. von beiden benutzt werden, ist so wahrscheinlich wie nebensächlich.
Die Gleichwertigkeit von Männdern und Frauen sollte sich daher im Umgang miteinander zeigen und nicht künstlich demonstriert mit einer verhunzten Sprache.
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Friedel
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Re: Gendern zum Totlachen (?)

Beitrag von Friedel » Sa Mär 12, 2022 9:07 pm

Liebe Ingeborg,

Zur verhunzten Sprache kann ich aus meinem frühen Berufsleben berichten. Da konnte man als Beamtin wählen, ob man bei der Beförderung zum Regierungsamtmann oder zur Regierungsamtmännin ernannt werden möchte. Mittlerweile heisst es Regierungsamtfrau.

tapa
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Re: Gendern zum Totlachen (?)

Beitrag von tapa » Sa Apr 02, 2022 4:39 pm

Habe lange mit Erwachsenen (deutschen Muttersprachlern) gearbeitet, die nicht gut lesen und schreiben können. Für die ist jede Verkomplizierung schonmal ziemlich anstrengend. Auch ich stehe mehr auf Inhalte als auf die Wortwahl selbst und brauche nicht überall ein "*:'I-innen" oder wie auch immer. Wo es passt, ist es ok, aber sonst, puh.... Zum Beispiel wäre es viel wichtiger, medizinische Grundlagenforschung und die Forschung an neuen Medikamenten auf den männlichen und weiblichen Organismus auszurichten. Derzeit werden Medikamente meist auf den männlichen Körper angepasst. Was aber bei Männern auf eine bestimmte Art wirkt, wirkt so nicht unbedingt bei Frauen. Daher sind Frauen per se manchmal schlicht und einfach deswegen benachteiligt, weil sie Frauen sind. Auch im digitalen Bereich wird sehr viel von Männern entwickelt (programmiert), was später Frauen benutzen sollen, auch das passt häufig nicht gut zusammen, da sollten Frauen als rangehende Nutzer*Innen ;) viel mehr einbezogen werden, auch wenn sie nicht Informatik studiert haben, da Männer und Frauen auch mit Technik bzw. Problemlösungen ganz unterschiedlich umgehen.

tapa
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Re: Gendern zum Totlachen (?)

Beitrag von tapa » Sa Apr 02, 2022 4:40 pm

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