Eiweiß, Calcium und Vitamin D - bei Prednisolon Dauertherapie und Bestimmung Nierenwerte

[Thorsten]

Hallo zusammen,

mich treiben seit einiger Zeit zwei Fragen um. Vielleicht könnt ihr mir hierbei Tipps geben?

1. Inzwischen nehme ich Prednisolon seit ca. 6 Jahren. Mit einer Dosis von 2,5 mg / Tag habe ich meine Thrombangiitis obliterans ganz gut im Griff.

Bisher war eigentlich immer das Ziel, das Prednisolon ganz auszuschleichen, was meine Ärzte und ich inzwischen aufgegeben haben, da es dann immer zu Rezidiven kam, wenn ich mit der Dosis ein paar Wochen unter den 2,5 mg war.

Wegen den Nebenwirkungen, wird u.a. eine Zucker und Salzarme Ernährung empfohlen. Ebenso soll man vermehrt Eiweiß, Calcium und Vitamin D3 zu sich nehmen, da der Muskelabbau und Osteoporose sonst gefördert werden.

Bisher bin ich im Netz aber nirgends fündig geworden, wie die Verhältnisse zwischen der Dosis Prednisolon und der Höhe der zusätzlichen Zufuhr der drei Stoffe sein sollten. Das sollte doch zumindest im groben Rahmen bewertbar sein.

Hat hier jemand Anhaltspunkte für mich? Konkrete Aussagen habe ich von meinen Ärzten bisher nicht erhalten können und im Netz habe ich auch nichts aussagekräftiges gefunden.

Zusätzlich versuche ich viel Sport zu machen, um Thrombosen möglichst vorzubeugen und die Bildung von Kollateralkreisläufen zu fördern. Daher nehme ich gerade höhere Dosen Eiweiß zu mir, damit meine Muskulatur stabil bleibt, oder im Idealfall zunimmt.

Das bringt mich zu meinem zweiten Punkt.
2. Bei mir wurde immer mal wieder eine untypische Thrombangiitis oder eine zweite Vaskulitis, „die sich dahinter versteckt“ vermutet. Da andere Vaskulitiden z.B. GPA u.a. auf die Niere gehen können und erhöhte Eiweißdosen die Nieren ebenfalls belasten können, möchte ich aufgrund der erhöhten Dosen Eiweiß die ich nehme und dem evtl. Risiko, dass eine andere Vaskulitis im Hintergrund die Niere angreifen könnte, meine Nierenwerte regelmäßig bestimmen lassen. Meine Hoffnung dabei ist, evtl. Probleme an der Niere frühzeitig zu entdecken und gegensteuern zu können.
Hier die Frage an euch. Welche Nierenwerte werden denn speziell bei GPA oder anderen Vaskulitiden untersucht? Auch hier bin ich nicht wirklich im Netz fündig geworden und mein neuer Hausarzt ist leider in dem Thema noch nicht so weit drin, dass ich ihn fragen könnte. Mein Ziel ist, dass ich mit konkreten Werten und möglichst hinterlegt mit Links / Studien zu ihm gehe, um die regelmäßige Blutentnahme durchsprechen zu können.

Ich freue mich über eure Infos und Hilfe und vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße
Thorsten

[Zongo]

Hallo Thorsten,

zu Punkt 1) kann ich nicht viel sagen. Zu Punkt 2) folgendes:

Bei einer GPA sind üblicherweise die C-ANCA und PR3-ANCA erhöht. Das sind Blutwerte die schon mal gecheckt werden müssen.

Eine Nierenbeteiligung äussert sich durch eine sogenanntem Glomerunephritis. Dadurch verschlechtert sich der Kreatininwert. Normalwerte gehen bis 1,1-1,2 sowas. Alles darüber ist interessant. Muss im Blut bestimmt werden. Der CRP Wert auch um die Entzündungsaktivität im Körper zu beurteilen. Um ganz sicher zu gehen, dass eine GPA vorliegt wird dann auch eine Nierenbiopsie gemacht. Ausserdem ist subkutanes Fieber häufig vorhanden.

Wenn diese Werte auffällig sind sollte man schnell handeln.

LG M.

[Thorsten]

Hallo Zongo,
super. Vielen Dank, dann würde ich Kreatinin schonmal auf meine Liste setzen.
Die ANCAs waren bei mir immer negativ, das wäre nochmal spannend, falls ich mal wieder in eine aktive Phase rutsche.
Kannst du mir bei subkutanem Fieber auf die Sprünge helfen? Google zeigt mir dabei rheumatisches Fieber auf. Ist das damit gemeint?

Danke und LG Thorsten

[Zongo]

Sorry. Wollte subfebril sagen. Also bspw. 38 C.

[Zongo]

Also eine Nierenbeteiligung kann ja Auswirkung auf mehrere Blutwerte haben. Nicht nur Kreatinin. Auch Harnstoff, Harnsäure und GFR also Filtrationsrate. Aber die errechnet sich aus
dem Blut-Kreatinin. Oder man nimmt ein 24 Stunden Sammelurin und ermittelt die Kreatinin-Clearance. Und guckt ob Erythrozyten und/oder Hämoglobin vorhanden sind. Das sollte nicht sein.
Bin kein Arzt. Aber Patient mit GPA und Nierenbeteiligung.

[Thorsten]

Super. Danke dir vielmals

[Dany]

Hallo Thorsten

seit ich Kortison (2015) nehme ich Calcium und D3 (1000mg/800iE) vorsorglich. 2018 Diagnose Osteropose - zusätzlich Ibandronat. Ab 2020 nur noch 500mg Calcium, da ich viele Milchprodukte esse. Zur Zeit 7.5-15mg Kortison.

Hast du schon mal dein Blutcordison gemessen? Funktioniert die Nebennierenrinde noch?

schönen Abend
Dany

[Thorsten]

Hallo Dany,

vielen Dank für deine Antwort.
Das Blutcortison wurde noch nicht gemessen. Mit den Gedanken hatte ich mich auch schon beschäftigt. Bei mir lief das mit dem Prednisolon so nebenbei, ohne dass Hausarzt oder Angiologe auf solche Dinge eingegangen wären. Daher beschäftige ich mich aktuell auch verstärkt selbst damit. Ich nehme es mir auf alle Fälle auf den Merkzettel für die Blutentnahme.

Ebenfalls schönen Abend
Thorsten

[Hope]

Hallo Thorsten,

aus der Klinik habe ich die Info, Kalziumtabletten führten zu Ablagerungen in den Gefäßen. Stattdessen solle man das Kalzium über die Nahrung zu sich nehmen (400 mg + Vitamin D als Tablette). Der Wert wird schnell über Milchprodukte und Mineralwasser erreicht. Außerdem viel Bewegung, damit die Knochen angeregt werden das Kalzium einzulagern. 2,5 mg Prednisolon ist eine geringe Menge.

Viele Grüße
Hope

[Thorsten]

Hallo Hope,
vielen Dank für die Information mit dem Kalzium, das hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Milch und Quark nehme ich reichlich zu mir, dann lasse ich hier in Zukunft die Brausetabletten weg (Die habe ich 1-2 mal die Woche genommen)
Dass ich mit den 2,5 mg in einem niedrigen Bereich bin (und hoffentlich bleiben kann) ist mir bewusst, das spart mir vtml div. weitere Baustellen, wie das Cushing Syndrom. Daher hatte ich dem die letzten Jahre auch wenig Beachtung geschenkt. Als ich mich die letzten Wochen wieder intensiver damit beschäftigt habe, sind mir aber auch einige Artikel untergekommen, die selbst bei der geringen Menge eine Überwachung und Ergänzung von Eiweiß, Vitamin D und Calcium empfohlen haben.
Und da ich das Medikament vmtl nicht wegbekommen werde, muss ich mich (hoffentlich) noch einige Jahre damit arrangieren, das ist auch der Grund, für das Thema hier.

Danke dir nochmals und viele Grüße zurück

Thorsten