Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

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Karin 123
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Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Karin 123 » So Sep 17, 2023 5:40 pm

Hallo zusammen,

ich mach hier mal ein neues Thema auf zur ambulanten spezialärztlichen Versorgung nach § 116.

Der Bundesausschuss hat dazu den Rahmen festgelegt

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-3199/ASV-RL_2022-12-15_iK_2023-07-18.pdf

Wenn ich es richtig verstehe, sind das immer Teams, die zusammenarbeiten und seltene Erkrankungen gemeinsam behandeln. Ist der Hausarzt immer Teil dieses Teams? Berechtigt es z.B. auch den Hausarzt zu häufigeren und teureren Blutuntersuchungen? An anderer Stelle kam hier ja die Frage auf, wie es mit den Kosten für die Bestimmung der CD20 Antikörper steht. Wir haben auch diskutiert, warum man z.B. halbjährlich Rituximab gibt oder ob es sinnvoller sein könnte enger den CRP zu bestimmen und zum Ende des Rituximab Zyklus die Antikörper und dann nur Rituximab gibt, wenn diese B- Zellen wieder kommen.

Ich weiß es nicht, kann mir aber schon vorstellen, dass hier Abrechnungsfragen eine Rolle spielen. Wenn Vorschriften sagen, alle halben Jahre Rituximab ist ok, aber 1 x pro Monat CRP nicht, sowie CD20 Bestimmung nicht, dann wird’s halt nicht gemacht.

In diesen Sachverhalt wurde ich gern mehr Klarheit bringen.

Grüße
Karin

Karin 123
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Karin 123 » So Sep 17, 2023 6:47 pm

Nachtrag: hab noch ein wenig rumgestöbert. Ich glaube gar nicht so sehr, daß es die Abrechnung ist, die die Bestimmung der CD20 Antikörper verhindert, sondern eher die Leitlinien, die das nicht vorsehen

Zongo
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Zongo » So Sep 17, 2023 11:06 pm

Hallo Karin,

schau mal hier nach:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ambulante_Spezialfachärztliche_Versorgung

ASV ist das Zauberwort. Das Vaskulitiszentrum Bad Bramstedt zum Beispiel ist so ein anerkannter ASV.

LG Mario

Zongo
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Zongo » So Sep 17, 2023 11:11 pm

Karin 123 hat geschrieben:
So Sep 17, 2023 6:47 pm
Nachtrag: hab noch ein wenig rumgestöbert. Ich glaube gar nicht so sehr, daß es die Abrechnung ist, die die Bestimmung der CD20 Antikörper verhindert, sondern eher die Leitlinien, die das nicht vorsehen
Hallo Karin,

die Leitlinie….naja. Wenn es nach der Leitlinie S1 geht (an der ziemlich alles und jeder dran mitgeschrieben hat der Rang und Namen hat) dann müsste die Behandlung der GPA nach zwei Jahren Remission (abhängig auch vom Patienten natürlich) ausgeschlichen werden. Das passiert ja nicht wirklich. Wenn sich also
jemand darauf bezieht, dass die CD-20 Bestimmung nicht in der Leitlinie vorgesehen ist, dann müsste auch nach 2 Jahren ausgeschlichen werden.

LG M

Sammy
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Sammy » Mo Sep 18, 2023 9:21 am

Hallo Zongo, hallo zusammen,
in der Schweiz zum Beispiel ist es so, dass tatsächlich nach 2 Jahren Remission die Behandlung beendet wird und einfach nur noch engmaschig alle 3 Monate die Werte gründlich gecheckt werden, um rechtzeitig einschreiten zu können wenn sich ein Rezidiv abzeichnet. Das halte ich für eine sinnvolle Lösung. Warum das in Deutschland nicht die Norm ist weiß ich nicht. Meine Ärztin habe ich darauf angesprochen, die hat allerdings gesagt, dass das tatsächlich ihr Ziel für mich ist. 2 Jahre Remission, Absetzen der Medis, regelmäßige Kontrollen.
Gruß Sammy

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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Geobienchen » Mo Sep 18, 2023 9:50 am

Hallo zusammen,
das Ausschleichen ist auch bei mir der Plan der Ärzte, nächstes Jahr im Januar die letzte RTX-Infusion, dann noch Cortison für das nächste Jahr um es dann langsam runterzudosieren. Innerhalb des Jahres schon ausschleichen des Cotrims. Alles unter engmaschiger Kontrolle natürlich. Ich soll dann alle 8 Wochen zur Kontrolle, was ich mir unter den drei Ärzten (Nephrologe, Rheumatologie und Hausarzt) aufteile.
Gruß
Geobienchen

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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Sammy » Mo Sep 18, 2023 12:30 pm

Hallo Geobienchen,
du schreibst "Ausschleichen des Cotrim"? Bei mir wurde das jetzt im August einfach abgesetzt. Cortison nimm ich schon seit Mai nicht mehr.
Hab von einer Bekannten gehört, bei der wurde Cotrim auch einfach komplett abgesetzt.
Das scheint überall etwas unterschiedlich gehandhabt zu werden?
LG Sammy

Zongo
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Zongo » Mo Sep 18, 2023 1:10 pm

Sammy hat geschrieben:
Mo Sep 18, 2023 9:21 am
Hallo Zongo, hallo zusammen,
in der Schweiz zum Beispiel ist es so, dass tatsächlich nach 2 Jahren Remission die Behandlung beendet wird und einfach nur noch engmaschig alle 3 Monate die Werte gründlich gecheckt werden, um rechtzeitig einschreiten zu können wenn sich ein Rezidiv abzeichnet. Das halte ich für eine sinnvolle Lösung. Warum das in Deutschland nicht die Norm ist weiß ich nicht. Meine Ärztin habe ich darauf angesprochen, die hat allerdings gesagt, dass das tatsächlich ihr Ziel für mich ist. 2 Jahre Remission, Absetzen der Medis, regelmäßige Kontrollen.
Gruß Sammy
Hallo Sammy,

ich wage mal zu behaupten, dass der Paragraph-116-SGB-Patient sowas wie ein Goldesel für die ASV ist. Also werden Medikation (und damit auch dazugehörige Untersuchungen wie Blutbilder, phys. Untersuchungen, LuFu-Tests usw.) auch in die Länge gezogen. Die ASV wollen (müssen) ja Geld verdienen.

Ein 3–Monats-Raster kann durchaus zu gross sein, wenn was anbrennt. Vielleicht nicht in den ersten 6-9 Monaten nach der letzten Infusion. Aber dann kann es schon schnell gehen glaube ich.

LG M

Zongo
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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Zongo » Mo Sep 18, 2023 1:15 pm

Geobienchen hat geschrieben:
Mo Sep 18, 2023 9:50 am
Hallo zusammen,
das Ausschleichen ist auch bei mir der Plan der Ärzte, nächstes Jahr im Januar die letzte RTX-Infusion, dann noch Cortison für das nächste Jahr um es dann langsam runterzudosieren. Innerhalb des Jahres schon ausschleichen des Cotrims. Alles unter engmaschiger Kontrolle natürlich. Ich soll dann alle 8 Wochen zur Kontrolle, was ich mir unter den drei Ärzten (Nephrologe, Rheumatologie und Hausarzt) aufteile.
Gruß
Geobienchen
Hallo Geobienchen,

bei mir wurde mit Beginn der RTX-Behandlung das Cotrim abgesetzt.
Das Prednisolon könnte auch sofort abgesetzt werden (bin bei 5 mg/Tag) aber sobald ich nur um 0,5 mg rediziere melden sich
die Muskeln und Gelenke…..

8 Wochen halte ich für besser als 12 Wochen.

LG M

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Re: Spezialfachärztliche Versorgung nach ASV

Beitrag von Karin 123 » Mo Sep 18, 2023 8:08 pm

Ja, Zongo, kann schon ein Goldesel sein, aber die Motivation dahinter ist eine andere. Nämlich bessere Versorgung bei seltenen. Und längst nicht jeder muss den Goldesel melken. Was man kann, muss man ja nicht tun. Einzelne vielleicht, es gibt immer schwarze Schafe.

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