Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Alles rund um das Leben mit Vaskulitis
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Wonnie75
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Registriert: Mi Jun 14, 2023 8:05 am

Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Wonnie75 » Mi Jun 14, 2023 9:27 am

Liebe alle!
Ich bin leider auch relativ neu diagnostiziert mit Wegener und habe aktuell wirklich harte 12 Wochen hinter mir. Ich bin bisher total unsicher, wie viel ich eigentlich von dieser Krankheit wissen will / muss, denn negative Erfahrungsberichte hauen mich möglicherweise total um. Andererseits tut es aber natürlich irgendwie gut, sich auszutauschen, Hilfen und andere Gedanken zu erhalten und den eigenen Horizont zu erweitern.
Ich heiße Yvonne, bin 48 Jahre alt, im normalen Leben Lehrerin und Schulleiterin, und bekam die Diagnose recht schnell Ende März diesen Jahres.

Vielleicht ganz kurz mal, wie das alles so war:
Ich hatte Ende Juli Corona 22 und ca. 14 Tage danach begannen sehr diffuse Schmerzen in den Gelenken der äußeren Extremitäten. Zunächst war es mal der große Zeh rechts, nach 5 Tagen das linke Knie, dann nach 6 Tagen der rechte Ellbogen etc... Die Schmerzen dauerten immer so 24 Stunden an, je nach Gelenk mit Schwellung und Hitze oder ohne. Etwa Ende September registrierte ich dann bewusst, dass irgendwas nicht stimmt. Vorher dachte ich immer, dass das nächste schmerzende Gelenk eine Folge der Fehlhaltung des vorherigen Gelenkes sei. :? :roll: Ab Oktober versuchte ich dann, nach einem Besuch beim Hausarzt, der ein riesiges Blutbild erstellte und mir Top-Werte versicherte, einen Termin bei einer sehr guten rheumatolgischen Ambulanz hier in der Nähe zu bekommen. Vor November 23 wäre da aber nichts gegangen, deswegen machte ich einen Termin zu stationären Aufnahme dort (die haben auch eine Klinik dabei) für Ende Januar aus.

Bis Weihnachten dann spitzte sich die Lage so zu, dass ich täglich an vier bis sechs Gelenken diese Schmerzen hatte und an Heiligabend nur auf dem Hintern durch die Wohnung rutschte. Danach bin ich zum Hausarzt, woraufhin dieser mir eine kleine Cortison-Therapie verschrieb, die auch sofort die Schmerzen beendete. Nach Ausschleichen kamen sie aber wieder zurück und mit wirklich viel Glück und der Hilfe meines Neurologen (das einzige Problem, das ich gesundheitlich bis dato hatte, war meine Migräne) einen Termin in einer guten Praxis in Bayreuth, so dass ich die stationäre Sache absagen konnte. Dieser Arzt schickte mich dann zum Thorax-Röntgen und machte eben ein weiteres Blutbild mit vielen besonderen Rheuma-Werten (PR3 etc.). Ich war da hochtitrig positiv. Parallel stellte er mich auf erneut auf Cortison und MTX ein, solange die weiteren Untersuchungen dauern sollten. Das Röntgenbild ergab dann einen Rundherd - keine wirklich schöne Info. Ein CT bestätigte ein entzündliches Etwas. Der Rheumatologe war sich dann sicher, dass es sich um ein Granulom handele, aber der Lungenfacharzt meinte, es sei nicht so ganz typisch und es könnte genauso gut ein Karzinom sein, welches sich am Ende zum Glück NICHT bestätigte. (Allerdings stand diese Diagnose satte drei Wochen im Raum - HORROR!!!!)
So ganz nebenbei: Durch die Biopsie entwickelte ich einen Lungenabszess und eine starke Sepsis und lag dann erstmal ne Weile in der Klinik. Dank einer Antibiotika-Therapie habe ich das tatsächlich ohne OP überstanden, was wohl die Ärzte auch ein wenig wunderte, weil ich bis dahin ja immunsupprimiert war durch Cortison und MTX. Nun befinde ich mich quasi am Anfang der Wegener-Therapie. Vor 3 Wochen etwa wurde ich gegen Pneumokokken geimpft und gestern hatte ich meine erste Rituximab-Infusion, die jetzt noch dreimal folgen wird in wöcnentlichem Abstand.
Aktuell bin ich noch bei 40mg Cortison (begonnen mit 60, ab morgen dann 30 und so weiter), nehme eine prophylaktische Antibiose und halt lauter so Mittelchen, die die Nebenwirkungen der Hämmer reduzieren sollen (z.B. Vitamin D). Ich vertrage alles gut bisher, habe halt bissel dicke Bäckchen vom Cortison aktuell. Danach werde ich dann wohl wieder auf MTX eingestellt. Und dann mal sehen. Der Arzt ist zuversichtlich, dass er mir eine gute, hilfreiche Behandlung ermöglichen kann. Das Ding in der Lunge wird verschwinden, sagt er. Eine Nierenbeteiligung habe ich keine.

Ansonsten bin ich schon jahrelang Patient beim HNO. Die ganze Familie hat immer wieder mit den Nebenhöhlen zu tun, deswegen machte ich mir wegen der blutigen Krusten in der Nase gar keine großen Gedanken. Da ich auch Allergikerin bin habe ich immer irgendwie Schnupfen. Aber nun weiß ich es besser. Also ob nun Corona - was anfangs immer wieder gesagt wurde - eine Art "Auslöser" war oder ob ich schon länger aktives Wegener habe (eben seit die Nasennebenhöhlenprobleme existent sind, das sind ein paar Jährchen) weiß keiner. Ist aber auch eher egal, denn die Zeit lässt sich ja nicht mehr zurückdrehen.

Ich denke, ich hatte auf jeden Fall Glück, was die Diagnostik angeht (vor allem, wenn man hier so Berichte von anderen liest, Himmel!!! Das ist ja Wahnsinn, wie unterschiedlich Ärzte auch arbeiten bzw. wie furchtbar es mit den Terminen ist, aber ich hatte ja auch einen Helfer) und bin Gott sei Dank an einen fähigen Arzt geraten, der meine Behandlung ernst nimmt und super kooperiert mit einer hervorragenden Lungenabteilung in einem hiesigen Klinikum. Fragen habe ich natürlich schon, ganz klar, aber ob ich mich traue, alle zu stellen, wird man sehen. Ich bin im Moment mental wieder gut drauf nach dem ersten Schock und weiß nicht, ob das so bliebe, wenn ich alles bis ins kleinste Detail wüsste. Ich bin leider jemand, der jede Mini-Info abspeichert und auch aus einzelnen Worten etwas negatives herauslesen kann, aber vielleicht kommt euch das ja bekannt vor. Andererseits aber kann ja jede Info auch hilfreich sein, und deswegen habe ich mich hier angemeldet. Und es tut auch gut, nicht alleine zu sein mit diesem Mist. :)

Ein großes Thema ist grade die Arbeit für mich. Der Doc war nicht begeistert, dass ich seit gestern wieder in die Schule gehe. Klar, jeder Infekt kann lebensbedrohlich werden im Moment. Das war mir jetzt gar nicht so klar, denn krank geschrieben hat er mich ja nicht. Solange ich halt das Cortison nehme, soll ich sehr vorsichtig sein. Ich weiß jetzt auch nicht, wie ich damit umgehen soll. Die Arbeit geht mir schon ab, das Schuljahr dauert auch nicht mehr lange. Na mal sehen. Heute bin ich nach der ersten Infusion gestern im Rahmen der Wiedereingliederung ohnehin daheim.

Ich bin auf alle Fälle froh, dass es dieses Forum gibt und freue mich trotz der weniger tollen Thematik auf den Austausch mit euch allen!

Liebe Grüße, Yvonne

Karin 123
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Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Karin 123 » Mi Jun 14, 2023 10:01 am

Hallo Yvonne,

herzlich willkommen hier.

Du schreibst mehrfach, dass Du Dir nicht so sicher bist, ob Du alles wissen willst. Du wirst selber am besten wissen,was Dir gut tut und wieviel Wissen für Dich paßt. Ich halte mich selber von bestimmten Gruppen im Netz definitiv gern. Aber generell ist es schon so, dass man sich eher an Foren wendet, wenn man Probleme hat und nicht, wenn es einem gut geht. Das kann ein Bild erzeugen, dass es bei allen ganz schlimm ist.

Meine eigene Geschichte ist Deiner etwas ähnlich. Mein Wegener ist auch noch kein Jahr alt, Lunge und ganz heftig die Gelenke, nicht täglich wechselnd, sondern konstant. Ich vermute stark, dass ich auch Corona hatte, also es war Folge eines äußerst heftigen „Infekts“. Es kann aber auch die Impfung selber gewesen sein. Das bleibt unklar. Es hat bei mir länger gedauert bis ich die Diagnose hatte. Aber jetzt geht es mir gut, richtig gut.

Mein eigener Weg ist schon, daß ich mit etwas nur umgehen kann, wenn ich es verstehe. Ich habe also viel in „Verstehen“ investiert und für mich passt das so. Auch Akeptanz für die Krankheit entwickelt sich bei mir aus Verstehen. Also Verstehen ist nicht gleich Horror, sondern für mich ist eher das dunkle, unbekannte, dem ich ausgeliefert bin, angsteinflößend. Ich habe das Wissen auch erlebt als ein Erkennen der positiven Möglichkeiten und bei mir ist (trotz allem) eine Dankbarkeit entstanden, dafür dass ich die Krankheit heute habe (es hat sich medizinisch soooo viel getan) und nicht vor 20 Jahren und auch, daß ich sie hier in Deutschland habe. Das empfinde ich fast als Luxus.

So geht jeder anders damit um und nur wirst rausfinden müssen, was für Dich paßt.

Klar, auch für mich, wo es mir gut geht, war schon allein die Tatsache, dass ich das raus aus dem auch total gesunden Leben nun etwas unheilbares an der Backe haben soll, ständig heftige Medikamente nehmen soll, und sozusagen ständig einer Schubgefahr ausgesetzt bin, erstmal sehr, sehr schwer runter zu kriegen. Vielleicht schwerer als die ganze Krankheit selber.Mein Weg war, daß ich nun viel bewußter lebe. Der „Gewinn“ ist sozusagen eine gewisse Lebensfreude, mehr Wertschätzung oder vielleicht auch nur Sehen von all den tollen Dingen, die sonst so selbstverständlich vorbei fließen. Ich kann sagen, klingt vielleicht komisch, dass in der Bilanz ich zwar auch gern auf die Krankheit verzichten würde, aber dass sich ohne diese gewisse Fenster auch nicht geöffnet hätten. Man hat mir damals gesagt, ein Jahr unbehandelt, das hätte auch schief gehen können. Mensch, was hat mich das erschreckt. Kuckt man aber erstmal in den Abgrund, dann werden auch manche andere Probleme und Ärgernisse kleiner. Man wird großzügiger und gelassener mit Menschen und Problemen, die sonst schwierig waren.

Find Deinen eigenen Weg. Und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du auch einen guten Verlauf hast

Grüße
Karin

Wonnie75
Beiträge: 6
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Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Wonnie75 » Mi Jun 14, 2023 10:37 am

Lieben Dank, Karin, deine Worte tun mir sehr gut. ❤️Besonders den Absatz zur Dankbarkeit unterschreibe ich total! Das ist wirklich so: wir haben positive Perspektiven, die es früher nicht gab und anderswo jetzt noch nicht gibt. 🙏🏻

Ich habe mich auf jeden Fall während der Zeit vor Diagnose trotz der Schmerzen nicht schwach oder krank gefühlt. Ich war immer aktiv und fit. Da will ich einfach dran ansetzen! 💪🏼

Alles Gute auch dir!!

Sammy
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Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Sammy » Mi Jun 14, 2023 11:39 am

Hallo Yvonne,
ich muss sagen, Karin hat es eigentlich auf den Punkt gebracht. Ich selbst habe die Diagnose seit Herbst 2021. Ausgelöst wurde der Wegener bei mir durch die 2.Coronaimpfung. Mir ging es wie dir, bisher immer topfit und dann bekommst du so eine Diagnose die dich völlig aus den Socken haut!!
Du guckst tatsächlich erstmal in den Abgrund! Aber du musst lernen damit umzugehen. Es gibt ja keine Alternative. Mir fällt das in vielen Bereichen auch heute noch schwer, aber ich sehe seitdem das Leben viel gelassener und rege mich kaum noch über irgendetwas auf. :-)
Ich bekomme MTX und Rituximab. Vom Prednisolon bin ich seit 4 Wochen weg. Juchuh. Ein positiver Punkt. MTX wurde reduziert auf 15mg. Noch ein positiver Punkt. Ansonsten bekomme ich noch Cotrim forte und eine cortisonhaltiges Nasenspray. Rituximab laut Ärztin noch mindestens 2 Jahre :-(
MTX wird schrittweise runtergefahren.
Durch das Rituximab wurde ich tatsächlich anfälliger für Infektionen insbesondere für Corona, das ich derzeit zum 4.Mal habe !! Glücklicherweise hatte ich nur beim ersten Mal schwere Symptome die in der Klinik behandelt wurden. Die weiteren 3x hatte ich so gut wie gar keine Symptome.
Wie und ob man sich im sozialen Leben deshalb einschränkt muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich lebe mein Leben diesbezüglich weiter wie vorher mit ganz winzigen Einschränkungen. Ich habe beruflich auch relativ viel Kundenkontakt und privat gehe ich weiterhin überall hin wo ich vorher auch hingegangen bin. Meine Ärztin findet das auch ok. Aber wie gesagt, das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Ich habe eine Tochter im jugendlichen Alter, die kann und will ich durch die Krankheit nicht einschränken. Und auch mich selbst nicht.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du lernst, damit klar zu kommen. Lass den Kopf nicht hängen. Wir haben eine schwere Erkrankung, die aber heutzutage sehr gut behandelbar ist. Ändern können wir es sowieso nicht, also lass und das Beste daraus machen.
LG Sammy

Wonnie75
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Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Wonnie75 » Mi Jun 14, 2023 11:54 am

Danke Sammy, was du schreibst ist du wahr und ja - muss positiv bleiben! Mein Doc meint auch, dass ich mir nicht zu viele Sorgen machen soll und wir das schon hinkriegen gemeinsam! 😅
Es ist wie es ist. Danke aber für jedes aufbauende Wort, das ist wirklich Balsam für die Seele!!

Zu mir meinte der Rheumatologe, dass ich - sobald ich mich krank fühle mit Fieber oder Schüttelfrost - sofort und ohne zu zögern in die Notaufnahme soll. Ist das bei euch auch so? Oder habt ihr nen guten Hausarzt, der hier mit koordiniert?

Karin 123
Beiträge: 312
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Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Karin 123 » Mi Jun 14, 2023 12:49 pm

Hallo Yvonne,

bei Fieber und Schüttelfrost in die Notaufnahme hat mir keiner gesagt. Aber ich würde sicher selber aktiv und sofort bei meinem Rheumatologen am nächsten Tag einen Termin einfordern. Ich werde ohnehin in einer Uniklinik behandelt. Bin mir relativ sicher, dass ich den auch kriegen würde und wenn nicht, dann würde ich auch in die Notaufnahme gehen. Vorteil: auch wenn nicht die Spezialisten, so haben sie doch sofort Zugriff auf meinen Krankheitsverlauf.

Angst braucht Du weniger zu haben. Unter Prednisolon+ MTX+ Rituximab sollte da eigentlich nichts passieren. Du hast ja schon so ziemlich die Maximalmedikation.

Grüße
Karin

Sammy
Beiträge: 173
Registriert: Mo Apr 11, 2022 12:02 pm

Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Sammy » Do Jun 15, 2023 10:12 am

Hallo Yvonne,
bei Fieber sofort zum Arzt hat man mir auch gesagt. Mein Hausarzt hat gesagt, ich kann dann sofort ohne Termin kommen und habe immer Priorität!
Bisher musste ich davon nicht Gebrauch machen. Wenn ich zum Hausarzt komme, egal wegen was, wird sich immer sofort vorbildlich gekümmert. Liegt vielleicht auch daran, dass er ganz am Anfang meine Symptome nicht so richtig ernst genommen hat. Dafür hat er sich aber auch aufrichtig entschuldigt nachdem die Diagnose dann stand. Seitdem läuft alles sehr zuverlässig und ich bin sehr zufrieden.

LG Sammy

Gramipol
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Registriert: Fr Apr 07, 2023 2:33 pm

Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Gramipol » Do Jun 15, 2023 9:17 pm

Hallo Yvonne,
vor der Granulomatose war ich auch topfit und ständig aktiv. Ich bin selbstständig.
Der Wegener hat mich dann soweit gebracht, dass ich völlig fertig im Rollstuhl gelandet bin und anfänglich ohne Zuversicht gewesen.
Mittlerweile kann ich wieder ohne Gehhilfe laufen (Dank sei meinem Husky-Welpen, der hier seit 4 Monaten rumspringt) und bin wieder voll im Beruf.
Behandelt wurde ich mit dem Maximum an Medikamenten(Cyclophosphamid, Kortison die volle Dröhnung, Oxykodon als Schmerzmittel, Pregabalin und und und).
Jetzt mach ich wieder alles und gehe überall hin. Wie Sammy habe ich auch viel Kundenkontakt.
Angst habe ich eigentlich keine. Ich will noch was mitnehmen von meinem Leben. (klar habe auch ich schei.. Tage an denen es mir mental mal schlechtgeht). Aber das lässt sich aushalten.
Meine Werte sind mittlerweile stabil. Ich bin jetzt seit ca. 1,5 Jahren unter Rituximab unterwegs.
Nächste Woche bin ich zum ersten Mal bei einem Rheumatologen.
Behandelt wurde ich bislang in einem Krankenhaus in dem ich mehr durch Zufall gelandet bin durch einen wirklich super gut aufgestellten Neurologen.
Also du siehst es gibt viele bescheidene Dinge die man erleben kann, aber wichtig ist nicht den Mut zu verlieren.
Hier im Forum wurde mir auch toll weitergeholfen. Dinge wie die John Grube Foundation, der Leitfaden zur Behandlung von Vaskulitis, etc).
Beschäftige dich ruhig mit der Krankheit. Je besser du selbst Bescheid weißt, desto besser kannst du auch bei den Ärzten oder in einem Notfall mitreden.
Ich wünsche dir alles Gute für den weiteren Verlauf. Und lass den Kopf immer oben!
Gruß
Gramipol

Wonnie75
Beiträge: 6
Registriert: Mi Jun 14, 2023 8:05 am

Re: Leider neu dabei mit Wegener und ein bisschen unsicher...

Beitrag von Wonnie75 » Fr Jun 16, 2023 6:21 am

Lieben Dank, Gramipol!! Wird schon, ich muss mich gerade mal rantasten. Freue mich aber über die lieben Leute hier, die mir so nett schreiben!!
Und dir viel Freude mit deinem Welpen. Huskys sind ja schon ne Herausforderung. Wir haben zwei Eurasier. 😊

ANCA
Beiträge: 234
Registriert: Mi Jul 06, 2022 3:23 pm

Es geht bergauf!!!

Beitrag von ANCA » Fr Jun 16, 2023 2:03 pm

Hallo Yvonne,

wie alle hier, habe auch ich meinen Weg finden müssen.
Zum Glück fand ich dieses Forum und viel Hilfe alles zu verstehen.

Und genau, wie ich damals hier begrüßt wurde, heiße ich dich herzlich willkommen!

Heute kann ich behaupten, dass es bei mir von Hero-to-Zero und zurückging.
Prednisolon und Rituximab haben mir das Leben gerettet und mein mittleres Alter und mein Wille haben es ermöglicht mich wieder zurück ins soziale und ins werktätige Leben zu kämpfen.
Wichtig für dich ist, dass du die Krankheit in Bezug auf dich verstehen lernst.
Horch aktiv in dich hinein und achte auf entzündliche Veränderungen.

Ich habe aber noch gute Nachichten für dich!

DU HAST DEN WICHTIGSTEN SCHRITT BEREITS HINTER DIR!!!

Du hast eine Diagnose und bekommst die richtigen Medikamente. Jetzt geht es bergauf!
Viele hier hatten laaange Leidensgeschichten, weil ihre diffusen, ich nenne es mal, Diagnosewege so lange dauerten (teils über Jahre hinweg) und teilw. vor Dekaden die Medis noch nicht so effektiv waren, wie heute.

Rituximab z.B. ist ein absoluter Game Changer für viele von uns Betroffenen.
Ich lebe mittlerweile fast normal weiter. Nur arbeiten kann ich nicht mehr so lange, wie früher und brauche viel Zeit zum erholen. Aber es lebt sich viel entspannter, wenn man einfach öfter 5e grade sein lässt. :D

Kleiner Tipp noch zum Ruhigerwerden. Nicht jeder Muskelkater ist ein Ausbruch.
Hast du während der Genesungsphase unter Immunsupprimierung Fieber, Schüttelfrost, oder starke Entzündungen, dann ab zum Doc und im Zweifel in die Notaufnahme.

Was dir Halt geben kann, sind deine Blutwerte!

Meine "Großen Vier" sind:
CRP (Entzündungsmarker im Blut)
PR3- Antikörper (bei den meisten GPA Patienten Ausdruck eines Wiederaufflammens der Krankheit)
c-ANCA (bei den meisten GPA Patienten Ausdruck, dass die Krankheit im Gange ist)
Kreatinin (arbeiten die Nieren richtig) oder die daraus resultierende GFR (Filtrationsrate)

Hast du diese Werte 1/4- oder halbjährlich im Blick ist eigentlich alles save! 8-)

Der ein oder andere wird sicherlich schmunzeln, weil ich diese Werte jedes mal hoch- u. runterbete. :lol:

Kleiner Schlusstipp noch. Wühle dich ruhig mal durch die Suche oben rechts.
Dort gibst du *SUCHWORT* ein. Also wirklich mit den Sternchen und du findest parallel zu deinem Thread hier auch Beiträge zu vielen Themen zum in Ruhe Nachlesen.

Ich hoffe, ich konnte dir meine Lockerheit mit der Krankheit vermitteln. Ich mache mich nicht mehr irre. Ich habe alles unter Kontrolle. Und wenn nicht, dann weiß ich auf was ich im Zweifel zu achten habe.

Beste Grüße und alles Gute aus Brandenburg,
ANCA
Aufstehen, weitermachen!

Geschl.: männlich; Geb.: 1988; Region: Berlin/Brandenburg; Diag. 2022: ANCA Vaskulitis/Morbus Wegener (GPA); 4x Rituximab 1000mg

Meine Story: https://www.vaskulitis.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=5979

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