Gehörschaden durch MTX ?

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Sammy
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Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Mi Dez 21, 2022 7:34 am

Hallo zusammen,
gestern hatte ich kurzfristig noch einen Termin in der HNO-Klinik, da sich mein Gehörproblem einfach nicht bessert und zudem das Paukenröhrchen verstopft war. Der Arzt hat gründlich nachgefragt und recherchiert. Er vermutet jetzt, dass meine Gehörproblem vom MTX kommen könnten, welches im Innenohr toxisch wirken könnte...... Hat jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht bzw habt ihr schonmal davon gehört, dass MTX sich tatsächlich so auswirken kann?
Ich habe auch schon kurz bei Dr.Googel recherchiert. Da habe ich gefunden, dass tatsächlich einige Medis Gehörschäden verursachen können, allerdings wäre das dann immer beidseitig. Bei mir ist das Problem hauptsächlich rechts, und es wird nicht besser, eher schleichend schlechter.
Zusätzlich habe ich noch einen gewissen Lagerungsschwindel, das wird jetzt mit Übungen behandelt. Soll von Kristallen im Ohr kommen und wohl recht häufig sein
Ich habe im Januar meinen nächsten Termin in der Rheumatologie und werde das Thema da natürlich auch ansprechen. Zumal ich ja MTX UND Rituximab bekomme. Prednisolon mit 5mg ist zum Glück mittlerweile auf einem niedrigen Niveau.
Liebe Grüße an alle
Ingrid

Karin 123
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Karin 123 » Mi Dez 21, 2022 9:27 am

Hallo Ingrid,

ich habe noch nichts davon gehört, aber in der Medizin gibt es ja auch schon mal außergewöhnliche Fälle. MTX ist schon toxisch und kann sich im Körper anreichern. Deshalb achtet man ja auch auf eine gute Filterleistung der Nieren. Als erstes Frage kommt mir in den Sinn, hast Du das erst seit MTX oder schon vorher?

Du hast das ja schon recht lange. In dem Fall würde ich wirklich sämtliche Arztkarten ziehen, die gehen. Kann Dir Dein Rheumatologe nicht einen HNO nennen, der sich gut damit auskennt? Oder mal eines der bekannten Vaskulitiszentren aufsuchen. Wichtig ist, Du musst hartnäckig dran bleiben und nicht unterwegs aufgeben. Und ich würde auch nicht irgendeine HNO Klinik aufsuchen, sondern immer schauen, ob da eine Expertise für Vaskulitis vorhanden ist. Sonst machen die dich mehr irre.

Alles Gute für Dich.

Karin

Sammy
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Mi Dez 21, 2022 10:44 am

Hallo Karin,
ich bin ja schon öfter in mich gegangen um herauszufinden wann was entstanden ist. Die Ohrprobleme waren kurz nach meinem ersten stationären Aufenthalt kurz vorhanden und dann komplett wieder weg. Sie kamen zurück als ich von MTX-Tabletten auf Pens umgestellt habe. Ich dachte immer, dass die Pens bei mir vielleicht nicht wirken, aber sowohl meine Rheumatologin als auch die Apothekerin haben gesagt, dass die Pens immer besser wirken als die Tabletten! Ok, soweit so gut. ABER vielleicht wirken die ja einfach anders und ich habe deshalb seitdem die Probleme?? Ich werde jetzt erstmal bis zu meinem nächsten Termin in der Rheumatologie auf Tabletten umsteigen (hab zum Glück noch welche daheim) und das dann im Januar mit meiner Ärztin besprechen. Es ist ja auch nur ein Verdachtsmoment des HNO-Arztes. Die HNO-Klinik ist eine Uniklinik und ich glaube schon, dass Erfahrungen mit GPA vorhanden sind. Vor Ort werden einige GPA-Patienten in der Rheumatologie behandelt. Der Arzt war auch recht engagiert um dem Problem auf den Grund zu gehen. Wenn das Paukenröhrchen dann demnächst herausgefallen ist (in den nächsten 3-4 Wochen) dann wird ja wahrscheinlich ein MRT gemacht um zu sehen was sonst die Ursache sein könnte. Allerdings muss man sich klar sein, was die Konsequenz sein könnte...nämlich eine OP. Und das ist ja offenbar auch problematisch wegen der möglichen schlechten Wundheilung bei GPA.
Ich warte jetzt erstmal ab bis zu meinem Termin im Januar. Bis dahin versuche ich es mit den Tabletten. Die wirken zwar nicht ganz so gut, aber ich habe ja zusätzlich noch Rituximab. Das muss ich auch noch fragen, ob überhaupt beides sein muss.
Liebe Grüße an alle und Frohe Weihnachten
Ingrid

Karin 123
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Karin 123 » Mi Dez 21, 2022 12:31 pm

Man könnte vielleicht auch geringes Prednisolon und RTX Monotherapie anpeilen. Wenn es dir ansonsten gut geht. Dann kriegst du wenigstens raus, ob es am MTX liegt.

Sammy
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Do Dez 22, 2022 8:13 am

Hallo Karin,
das werde ich im Januar auf jeden Fall mit meiner Ärztin besprechen. Es ist auf jeden Fall so, dass die Beschwerden mit den Ohren nach dem Wechsel von den Tabletten zu den Pens aufgetreten sind. Könnte natürlich auch Zufall sein? Von September 21 bis Januar 22 hab ich nur die Tabletten und allerdings auch höher dosiertes Prednisolon bekommen. Da ging es mir gut, die ANCAs waren im Januar verschwunden und ich hatte keine Probleme, nur ganz leicht mit den Nebenhöhlen. Nach der Umstellung kamen relativ schnell die Entzündungen in den Ohren.
Ich werde jetzt auf jeden Fall erstmal bis zu meinem Termin in der Rheumatologie auf die Tabletten umschwenken. Und ich werde heute mal in der Apotheke fragen, ob der Zusammenhang mit MTX da bekannt ist.
LG Ingrid

Sammy
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Do Dez 22, 2022 8:13 am

Hallo Karin,
das werde ich im Januar auf jeden Fall mit meiner Ärztin besprechen. Es ist auf jeden Fall so, dass die Beschwerden mit den Ohren nach dem Wechsel von den Tabletten zu den Pens aufgetreten sind. Könnte natürlich auch Zufall sein? Von September 21 bis Januar 22 hab ich nur die Tabletten und allerdings auch höher dosiertes Prednisolon bekommen. Da ging es mir gut, die ANCAs waren im Januar verschwunden und ich hatte keine Probleme, nur ganz leicht mit den Nebenhöhlen. Nach der Umstellung kamen relativ schnell die Entzündungen in den Ohren.
Ich werde jetzt auf jeden Fall erstmal bis zu meinem Termin in der Rheumatologie auf die Tabletten umschwenken. Und ich werde heute mal in der Apotheke fragen, ob der Zusammenhang mit MTX da bekannt ist.
LG Ingrid

Ingeborg
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Ingeborg » Do Dez 22, 2022 10:21 am

Und auch mal das CRP und BSG beim HA kontrollieren lassen.
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Sammy
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Di Dez 27, 2022 2:25 pm

Hallo Ingeborg,
das wird beim Hausarzt regelmäßig kontrolliert. Da ist alles in Ordnung.
Gruß Ingrid

Hope
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Hope » Di Dez 27, 2022 7:29 pm

Hallo Ingrid,

aus Bad Bramstedt klingt mir noch die Info in den Ohren, man solle nicht auf Mtx-Tabletten umsteigen, da die Wirkung dann geringer sei als bei Umgehung des Magen-Darm-Traktes durch Spritzen, die Nebenwirkungen aber unverändert blieben.

Wenn die Flüssigkeit problemlos aus dem Innenohr abläuft, kann das schlechtere Hören auch an Flüssigkeit in den Mastoidzellen hinter dem Ohr liegen. Ohne Gewähr dazu folgende Info: Meines Wissens kann diese Flüssigkeit nicht über das Ohr ablaufen, sondern wird nach und nach wieder vom Gewebe aufgenommen. Wenn Dein CRP o.k. ist, handelt es sich bei der Flüssigkeit wahrscheinlich nur um Wasser.

Mit Gewähr: MRT kann Aufschluss bringen, ob die Mastoidzellen betroffen sind.

Du weißt ich bin Laiin, doch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen würde ich jetzt nicht eigenmächtig an der Therapie schrauben, es sei denn, der HNO-Arzt ist sich sicher, sicher, sicher und nochmal sicher, dass es nicht die Mastoidzellen sind, sondern durch Mtx verursacht wird.

Ich würde auf ein MRT drängen, dies auch schon deshalb, damit man den weiteren Verlauf beurteilen kann.

Sind die Mastoidzellen von der GPA betroffen, wäre ein Schrauben an der Therapie kontraproduktiv; dies bezieht sich nur auf das eigenmächtige Verändern der Therapie und nicht darauf, ob, wann und wie lange Mtx neben RTX eingesetzt wird.

Viele Grüße
Hope

Sammy
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Re: Gehörschaden durch MTX ?

Beitrag von Sammy » Mi Dez 28, 2022 5:09 pm

Hallo Hope,
danke für die Info. Das mit den Mastoidzellen werde ich auf jeden Fall im Januar ansprechen. Ich werde auch darum bitten, dass tatsächlich ein MRT gemacht wird. Der CRP-Wert ist soweit in Ordnung, daran liegt es also nicht.
Die Umstellung auf Tabletten ist in meinem Fall kein Problem lt meinem Arzt in der Rheumatologie, da ich ja auch noch Rituximab bekommen. Mir ist nur immer wieder aufgefallen, dass die Probleme tatsächlich begannen, als ich von Tabletten auf PENs umgestiegen bin. Ich greife da aktuell nach jedem Strohhalm. Vielleicht ist ja in den Pens etwas, das diese Nebemwirkung verursacht?? Lt Apotheke ist der Umstieg auch kein Problem erstmal. Und im Januar bin ich auch wieder bei meiner Rheumatologin, mit ihr werde ich das alles auch nochmal ausführlich besprechen. Einen Vorteil hatte mein Umstieg schon - die Übelkeit ist weg. Schon der Gedanke an den Pen hat mir bereits Tage vorher Überlkeit verursacht und auch noch mindestens einen Tag danach. Wenn ich nur an die gelbe Flüssigkeit gedacht habe wurde mir schlecht!
Ich werde das jetzt mal bis zu meinem Termin so lassen und dann sehen was die Ärzte jeweils sagen.
LG Ingrid

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