Haustier und EGPA

Alles rund um das Leben mit Vaskulitis
Tim
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Tim » So Okt 30, 2022 1:41 pm

Moin Tapa,

die Betreuung eines Hundes wäre kein Problem. Wir sind sogar zu viert - die Kinder wollen auch mitmachen. Mit 15 und 17 Jahren wäre das drin 😉.

Der Punkt mit den Medis ist es eher, der mir auch zu Denken gibt. Blöd ist auch, dass ich früher gar keine Allergie gegen Hunde hatte. Entsprechend frustriert war der Test 🤷🏼‍♂️.

Danke für Deine Meinung.

Schönen Sonntag
Tim
EGPA, Asthma, Psoriasis, div. Allergien -> Azathioprin 200 mg, Predni 2 mg, Bisoprolol 5 mg

Wolke
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Wolke » Di Nov 01, 2022 2:02 pm

war doppelt versendet
Zuletzt geändert von Wolke am Di Nov 01, 2022 2:06 pm, insgesamt 2-mal geändert.

Wolke
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Wolke » Di Nov 01, 2022 2:04 pm

Hallo Tim,
du hast geschrieben, dass du mit depressiven Phasen zu kämpfen hast. Ich kann nur von mir dazu berichten, aber auch mit Hund hatte ich diese Phasen. Da konnte auch er nichts daran ändern. Ich hatte zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht mehr um ihn kümmern konnte, als es mir zu Beginn der Erkrankung so schlecht ging.
Viele Grüße
Wolke

Tim
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Tim » Di Nov 01, 2022 2:35 pm

Hi Wolke,

guter Aspekt. Für diesen Fall wären zum Glück auch noch drei anderen Mitbewohner:innen im Haus 😉.
Bezgl. der depressiven Phasen bin ich auch in Behandlung, was auch erste Erfolge mit sich bringt 😊.

Viele Grüße
Tim
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Hope
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Hope » Di Nov 01, 2022 3:13 pm

Hallo Tim,

leider kann auch ich Dir nur mit Vergleichen helfen.

Zur Therapie:
Während meiner Rituximabtherapie lebte viele Jahre auch eine Katze mit im Haushalt. Sie ist natürlich viel sauberer als ein Hund, der sich u.U. auch gerne mal im Schmutz suhlt. Trotzdem sah meine Hausärztin die Aufnahme der Katze eher kritisch, während man in meiner Praxis für Rheumatologie eher eine neutrale Haltung zeigte.

Zur Erkrankung:
Im Gegensatz zu meiner GPA ist für die EGPA eine Erhöhung der Eosinophilen typisch.
Diese erhöhen sich leider auch durch Allergien und Parasiten. Deshalb frage ich mich, ob eine latente Allergie bei Anschaffung eines Hundes Deine EGPA triggern würde?

Hast Du hier vielleicht Erfahrungen mit anderen Allergieauslösern?

Nun seid Ihr vier Personen, und man könnte sicher auch einen „Hundehygieneplan“ aufstellen, sodass z.B. die Kinder den Hund nach einem Waldspaziergang waschen oder Du ihn selbst mit Atemschutzmaske (😀) und Handschuhen reinigst.

Insgesamt kann man sicherlich Risiken mindern.

Die Entscheidung würde ich nach Beratung durch meinen Arzt treffen. Als Laiin hätte ich gedacht, dass unter Deiner Therapie keine Allergien mehr angezeigt werden. Sind Deine Eosinophilen denn immer noch erhöht?

Viele Grüße
Hope

Hannifee
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Hannifee » Di Nov 01, 2022 4:52 pm

Hallo
ich kenne die Frage nach einem Hund. Habe zerebrale Vaskulitis und werde mit Rituximab und Mtx usw behandelt. Habe alle Ärzte gefragt und alle sagten das der Mehrwert eines Hundes die Risiken überwiegt. Auch meine behandelnden Psychologen. Ich habe nun einen ehemaligen Laborbeagle. Bin verrentet und habe viel Zeit. Und wie das Leben so spielt hat nun mein Fussheber aufgegeben und habe mit vielen Schmerzen zu tun. Nun könnte man sagen das es besser gewesen wäre wenn ich keinen Hund habe . Denn auch ich habe mit Depris zu kämpfen. Aber es war genau das Gegenteil. Für den Hund bin ich jeden Tag draussen , habe jeden Tag Kontakte , muss jeden Tag aufstehen und einen Tagesablauf haben.
Ich habe ihn versichern lassen mit dem teuersten Tarif - was sich jetzt schon bezahlt gemacht hat. Ich habe Freunde die ihn im Notfall nehmen würden. Aber es gibt keine bessere Therapie für mich als dieses Tier . Ich wäre nicht mehr raus gegangen mit den Schmerzen , ich wäre nicht wieder von Arzt zu Arzt gerannt bis eine Lösung gefunden wurde. Ich hätte aufgegeben. Da bin ich mir sicher . Immunsuppresion hat laut meines Profs keine Probleme mit dem Hund . Der Hund wird geimpft , entwurmt und ich werde auch gegen alles geimpft . Okay ich wasche seine Decken und mein Bett jede Woche damit nix unnötig gammeln kann an Dreck und Feuchtigkeit .
Wenn ich jetzt nachts wach liege oder am Tag heule ist dieser Hund an meiner Seite . Er geht mit mir nachts raus oder kuschelt am Tag . Er hat Spass Neues zu entdecken und zeigt mir wie wertvoll jeder Tag ist . Ich kannte kaum Nachbarn und nun kenne ich so viele und mein Schlüssel hat nun auch eine Nachbarin. Ich fühle mich viel sicherer weil es würde viel schneller auffallen wenn es mir nicht gut ginge .
Und ich empfinde die Aufgabe Hund in schwierigen Zeit nicht als Druck sondern als Sinn. Bin 42 und lebe alleine. War so unsicher aber meine Ärzte , Psychologen und Freunde haben mich bestärkt und ich bereue es nicht . Denn den Umgang mit meinen Erkrankungen war noch nie so positiv wie heute .
Ich sage nicht es ist für jeden richtig! Und man sollte viel bedenken und das Tier absichern gegen Tierheim usw bevor es kommt. Aber dann ist es das Schönste Geschenk dieser Erkrankung. Mit Hölle Schmerzen weiter laufen wäre nie möglich gewesen wenn ich alleine gewesen wäre . Da bin ich mir sicher . Ich liebe meinen Fellnasenzwerg
Liebe Grüsse

Tim
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Tim » Di Nov 01, 2022 5:25 pm

Hallo Hope,

ich war auch davon ausgegangen, dass meine Medikamente die Allergien deutlich dämpfen. Dem ist aber nicht so. Ich habe inzwischen auch schon den Entschluss gefasst, dass ein Hund zu riskant für mich ist. Und für alle Beteiligten wäre es sehr unschön, wenn der Hund nach eine unbestimmten Zeit abgegeben werden müsste - besonders für den Hund.

Viele Grüße
Tim
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Tim
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von Tim » Di Nov 01, 2022 5:29 pm

Hallo Hannifee,

danke für Deine Sicht und Erfahrung. Das klinkt schon ziemlich schön. Darf ich fragen, ob Du gegen Hunde allergisch bist?

Viele Grüße
Tim
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ANCA
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Re: Haustier und EGPS

Beitrag von ANCA » Mi Nov 02, 2022 1:43 am

Hannifee hat geschrieben:
Di Nov 01, 2022 4:52 pm
Hallo
ich kenne die Frage nach einem Hund. Habe zerebrale Vaskulitis und werde mit Rituximab und Mtx usw behandelt. Habe alle Ärzte gefragt und alle sagten das der Mehrwert eines Hundes die Risiken überwiegt. Auch meine behandelnden Psychologen. Ich habe nun einen ehemaligen Laborbeagle. Bin verrentet und habe viel Zeit. Und wie das Leben so spielt hat nun mein Fussheber aufgegeben und habe mit vielen Schmerzen zu tun. Nun könnte man sagen das es besser gewesen wäre wenn ich keinen Hund habe . Denn auch ich habe mit Depris zu kämpfen. Aber es war genau das Gegenteil. Für den Hund bin ich jeden Tag draussen , habe jeden Tag Kontakte , muss jeden Tag aufstehen und einen Tagesablauf haben.
Ich habe ihn versichern lassen mit dem teuersten Tarif - was sich jetzt schon bezahlt gemacht hat. Ich habe Freunde die ihn im Notfall nehmen würden. Aber es gibt keine bessere Therapie für mich als dieses Tier . Ich wäre nicht mehr raus gegangen mit den Schmerzen , ich wäre nicht wieder von Arzt zu Arzt gerannt bis eine Lösung gefunden wurde. Ich hätte aufgegeben. Da bin ich mir sicher . Immunsuppresion hat laut meines Profs keine Probleme mit dem Hund . Der Hund wird geimpft , entwurmt und ich werde auch gegen alles geimpft . Okay ich wasche seine Decken und mein Bett jede Woche damit nix unnötig gammeln kann an Dreck und Feuchtigkeit .
Wenn ich jetzt nachts wach liege oder am Tag heule ist dieser Hund an meiner Seite . Er geht mit mir nachts raus oder kuschelt am Tag . Er hat Spass Neues zu entdecken und zeigt mir wie wertvoll jeder Tag ist . Ich kannte kaum Nachbarn und nun kenne ich so viele und mein Schlüssel hat nun auch eine Nachbarin. Ich fühle mich viel sicherer weil es würde viel schneller auffallen wenn es mir nicht gut ginge .
Und ich empfinde die Aufgabe Hund in schwierigen Zeit nicht als Druck sondern als Sinn. Bin 42 und lebe alleine. War so unsicher aber meine Ärzte , Psychologen und Freunde haben mich bestärkt und ich bereue es nicht . Denn den Umgang mit meinen Erkrankungen war noch nie so positiv wie heute .
Ich sage nicht es ist für jeden richtig! Und man sollte viel bedenken und das Tier absichern gegen Tierheim usw bevor es kommt. Aber dann ist es das Schönste Geschenk dieser Erkrankung. Mit Hölle Schmerzen weiter laufen wäre nie möglich gewesen wenn ich alleine gewesen wäre . Da bin ich mir sicher . Ich liebe meinen Fellnasenzwerg
Liebe Grüsse
Ganz toller, realistischer Beitrag!
Euch beiden sei alles Gute gewünscht. :)
Aufstehen, weitermachen!

Geschl.: männlich; Geb.: 1988; Region: Berlin/Brandenburg; Diag. 2022: ANCA Vaskulitis/Morbus Wegener (GPA); 4x Rituximab 1000mg

Meine Story: https://www.vaskulitis.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=5979

Hannifee
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Re: Haustier und EGPA

Beitrag von Hannifee » Mi Nov 02, 2022 3:18 am

Ohje , hab ich wohl mal wieder was überlesen? Sorry . Konzentration ist Mangelware bei mir . Nein allergisch bin ich nicht. Aber meine Haut ist mitbetroffen und macht manchmal noch Zicken. Wie gesagt sollte man alles was man kann vorher abklären. Ich habe ja eine andere Ausgangssituation und meine Ärzte sind mit vielen Dinge eh tiefenentspannt. Auch mit Corona oder so unter Rituximab. Von daher ist deren Meinung sicher nicht massgebend für Jeden.
Ich wollre einfach nur sagen das ein Hund einfach kein No go sein muss und er war drei Monate da und zack kamen Dinge die nix mit ihm zu tun hatten und ohne ihn hätte ich mich verkrochen und hätte nicht so gekämpft . Ich wäre einfach nicht mehrmals am Tag spazieren gegangen und hätte nicht zig Ärzte und Untersuchungen und Behandlungen durchgehalten. Er ist mein Antrieb und Motivationstrainer. Und der Verein der ihn vermittelt hat kennt meine Erkrankung und steht auch hinter mir . Mein Hund würde nicht ins Tierheim gehen sondern schlimmstenfalls an den Verein. Aber es gibt Menschen die ihn nehmen würden wenn ich ins Krankenhaus muss oder länger wirklich gar nicht mehr kann. Das ist alles abgesichert und er kennt und liebt die Menschen inzwischen die ihn ggfs beschützen . Er musste eine Menge lernen und hatte so viel Angst vor allem und jetzt ist er eine kleine Knalltüte mit vielen Fans 😂 Meine Depris sind nicht weg , aber sie bestimmen nicht mehr wann ich raus gehe oder Menschen treffe . Ich bin allerdings auch ein Sturkopf wenn es um das Wohl meiner Tiere geht.

Wenn ich eine Allergie hätte würde ich es mit dem neuen Hund in Späh testen lassen. Eine Garantie hat man nie , hab ich auch nicht mir meiner Haut oder meiner Erkrankung . War Jahre stabil und jetzt wackelt es . Aber es ist zu lösen und meine Motivation daran zu arbeiten und mich auf noch mehr Physio und Sporttherapie und Schmerztherapie einzulassen ist ganz sicher meinem Hund geschuldet. Irgendwie kommt bei mir immer raus das ein Hund eine gute Idee ist . ABER er ist für mich eine gute Idee und alle Beteiligten tragen das Risiko das es schwierig werden kann. Habe Stunden mit dem Verein vorab geredet über das für und wieder und mit Ärzten und Freunden usw . Erst als keiner mehr Zweifel hatte hab ich ihn bekommen und alle sind begeistert wie schnell er ein fröhlicher mutiger Hund geworden ist . Ich denke es ist wichtig mit offenen Karten zu spielen bzgl der Krankheit. Denn viele Vereine haben es direkt abgelehnt. Kann ich verstehen !!! Aber es gibt eben auch Menschen die sehen wieviel Zeit ich habe für den Hund und das alle Risiken bedacht sind und er nie in die Situation kommen wird allein gelassen zu werden weil irgendwas nicht passt. Wenn ich nicht mehr kann dann bekommt er ein schönes Zuhause bei Freunden mit Haus usw und bleibt dem Verein und mir immer verbunden. Mein Plan ist aber das wir beide miteinander alt werden ❤️

Ja es ist 3 Uhr nachts und ich kann nicht schlafen weil mich wieder mein Fuss beschäftigt und die ganzen Termine . Höre aber mein Hund leise tief atmen und schnarchen und kann mich gleich beruhigt umdrehen und die Augen zu machen und ihm zuhören bis ich schlafe oder es Zeit ist aufzustehen. Er beruhigt mich und wenn ich raus wollen würde käme er sofort mit. Aber ich glnne uns noch ein paar Stunden Erholung.
Liebe Grüsse

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