Haustier und EGPA

[Tim]

Moin zusammen,

meine Familie und ich überlegen, ob wir uns einen Hund anschaffen wollen. Ich habe mit EGPA/Churg-Strauss zu kämpfen und seit einiger Zeit auch immer mal wieder mit depressiven Phasen.

Ich habe auf der einen Seite Bedenken, ob es in meinem Zustand eine gute Idee ist. Ich bin schon längere Zeit stabil und gut eingestellt (Azathioprin + 2 mg Predni). Ich habe neulich einen Allergietest machen lassen (Pricktest) und dabei kam eine leichte Hundeallergie raus (neben einigen anderen).

Auf der einen Seite gehe ich davon aus, dass wir einem Hund ein gutes Zuhause bieten können und er uns mental ziemlich gut tun könnte. Auf der anderen Seite will ich mir selbst natürlich auch nicht schaden.

Hier im Forum habe ich ein paar alte Einträge gefunden (~ 2007), vielleicht hat der/die ein oder andere inzwischen aber neuere Erfahrungen/Erkenntnisse die er/sie teilen mag.

Besten Dank und einen
schönen Abend
Tim

[Wolke]

Hallo Tim,

die Anschaffung eines tierischen Mitbewohners sollte reiflich überlegt sein. Neben deinen Allergien sollte gewährleistet sein, dass der Hund über viele Jahre versorgt werden muss. Ab November werden auch die Tierarztkosten erhöht. Falls Ihr euch intensiv mit dem Thema befasst habt und genug Geld eingeplant habt, solltet ihr meiner Meinung nach auch unbedingt einen Hund hier in Deutschland suchen und nicht "aus einer Internetauflistung" aus dem Ausland schicken lassen. Ausser den sogenannten "Reisekrankheiten", die oft von Organisationen schöngeredet werden, sind die Hunde oft sehr ängstlich und werden zum Beispiel größer als eigentlich erwartet.
Ich habe mich in letzter Zeit sehr viel damit beschäftigt, da wir ebenfalls auf der Suche nach Hunden sind.

Ein Hund ist ein tolles Familienmitglied, aber man muss bei Wind und Wetter Gassigehen und ihn darüber hinaus erziehen und auch mit Kopfarbeit auslasten. Und man ist eingeschränkt, bezüglich vielen Dingen an die ihr vielleicht noch gar nicht gedacht habt. Länger als höchstens fünf bis sechs Stunden sollte ein Hund nicht alleine bleiben müssen.

Mein Vorschlag: Entweder mal in einem Tierheim erstmal als Gassigeher anfragen, dabei am Besten erwähnen, dass ihr einen Hund sucht. Bei uns hier ist das so, dass man über eine Patenschaft für einen Hund auch mit diesem Gassigehen kann. Weil sich oft Interessenten für das Gassigehen melden nehmen sie ohne Patenschaft oft nur Leute mit sehr viel Hundeerfahrung, da sie nur eine gewisse Anzahl aus Versicherunsgründen aufnehmen können.
Oder den Hund von Bekannten hüten, auch um zu sehen was mit deiner Allergie ist, wobei das bei jedem Hund anders sein kann.
Oder eventuell überlegen erstmal einen Hund als Pflegestelle aufzunehmen, sozusagen Hundehalter auf Zeit. Dann könntet ihr Allergie und Alltag mit Hund testen.

Das Schlimmste für einen Hund ist sein Zuhause wieder zu Verlieren. Ich bin seit vielen Jahren ehrenamtlich im Tierheim und sehe da leider viele traurige Sachen.

Liebe Grüße
Wolke

[Tim]

Hallo Wolke,

vielen Dank für Dein Feedback. Das „Drumherum“ (Kosten, Haltebedingungen, Herkunft, etc.) habe wir und in der Tat schon reichlich durchdacht. Meine Frau ist auch mit Hunden groß geworden. Das sehen wir derzeit nicht als Herausforderung.

Was mir aktuell fehlt, ist die Einschätzung bzgl. meiner Erkrankung in Kombination mit dem potentiellen Mitbewohner .

Schönen Abend
Tim

[Wolke]

Hallo Tim,

zu deiner Erkrankung an sich kann ich dir leider nichts sagen. Bei mir ist es aber so, dass ich mich allgemein auch schlechter fühle wenn eine meiner Allergien ausgelöst wird. Und ich vermute, dass das Immunsystem je nach Stärke der Allergie reagiert und dann auch meine Krankheitsbeschwerden der Vaskulitis erhöht.

Deshalb meine Vorschläge.

Viele Grüße
Wolke

[Karin 123]

Hallo Tim,

denk auch an Schübe und stärkere Immunsupression. Die Krankheit kann sich ändern. Habe mein Leben lang Hunde und Katzen gehabt, würde es mich aber wegen der Krankheit nicht mehr trauen.

Grüße
Karin

[Tim]

Hallo Wolke,
hallo Karin,

danke für die Hinweise.

@Karin: An einen möglichen Schub habe ich in der Tat noch nicht wirklich gedacht. Das könnte tatsächlich ein massives Problem werden. Auch wenn ich natürlich auf Knien hoffe, dass das nicht wieder geschieht - wer nicht

Euch ein schönes Wochenende
Tim

[Wolke]

Hallo Karin,
ohne zwei Personen, die sich jederzeit um den Hund kümmern können, würde ich mir wegen der Erkrankung auch keinen mehr holen.
Viele Grüße
Wolke

[ANCA]

Hi Leute,

hach,... Ich bin ja mit einem Schäferhund-Mischling groß geworden. Schwierige Welpenzeit, aber in fortschreitenden Jahren, nachmittags, nach der Schule sind wir immer zusammen losgezogen und haben die Wälder unsicher gemacht.

Tja... Vergangenheit...

Gerade zufällig heute war ich erst wieder bei Hundebesitzern zu Besuch. Wahnsinnig gerne hätte ich selbst einen Schäferhund. Ich habe auch genug Platz und Garten für solch Tier. Aber mir hat es heute schon gereicht den Hund zu kraulen. Haare über Haare und der Geruch, der schon so nach Erregern roch.
Ich hab mir direkt wieder die Hände waschen müssen.
Also für mich mit aktueller Immunsuppression kommt ein, von mir abhängiges Tier leider nicht in Frage.

OBWOHL MIR SO EIN FLAUSCHIBAUSCH SICHER GUT TUN WÜRDE!

[Tim]

Moin Anca,

ich kann das ziemlich gut nachvollziehen.

Schönen Sonntag
Tim

[tapa]

Hallo Tim,
auch ich beschäftige mich mit der Anschaffung eines Hundes, allerdings eher mittelfristig. Zunächst solltest Du überprüfen lassen bzw. ärztlichen Rat bzgl. Deiner Allergie einholen. Da Du sicherlich zur Zeit immunsupprimierende Medis einnimmst, wird damit auch die Allergie etwas gedeckelt, sie könnte also etwas zunehmen, sobald Du Medikamente reduzierst. Aber es gibt tolle allergikerfreundliche Hunde, da solltest Du mal im Netz suchen, soweit ich weiß, gehören bspw. der Pudel bzw. Pudelmischungen wie Labradoodle oder portugiesischer Wasserhund dazu. Wenn ich das richtig verstanden habe, seid Ihr zu zweit, da kann man sich ja einigen, wie man die Betreuung des Hundes aufteilt und es wäre jemand da, falls es Dir mal nicht so gut geht. Ausserdem kann man sich evtl. einen Hundesitter besorgen, der gelegentlich mit dem Hund läuft und ihn kennt und dann evtl. auch mal für ein paar Tage betreut, wenn man selber krank oder auch einfach nur mal ein paar Tage unterwegs ist und den Hund nicht mitnehmen kann. Das würde ich auf jeden Fall machen. Ansonsten finde ich ein Haustier total schön, da kann ich Dich absolut verstehen. VG tapa