Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Alles rund um das Leben mit Vaskulitis
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Karin 123
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von Karin 123 » Fr Sep 09, 2022 6:53 pm

Hallo Ingrid,

aber wer und wie wird das festgestellt? Wer erkennt dann den Impfschaden an? Wie hoch ist der finanzielle Ausgleich? Bekommst Du den?

Hast Du einen Link zu der spanischen Studie?

Viele Fragen. Es interessiert mich sehr.

Grüße
Karin

Sammy
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von Sammy » Sa Sep 10, 2022 10:20 am

Hallo Karin,
erstmal musst du den Schaden melden. Das Versorgungsamt prüft die Angelegenheit dann. Der finanzielle Ausgleich ist abhängig von der schwere des Schadens und ist meines Wissens nach oben offen. Du weißt ja nicht was für Kosten auch noch auf die zukommen können.
Hier kurz ein Auszug aus der Übersetzung der Studie, den Link zum Original schicke ich dir noch:
hier die Übersetzung aus dem Programm:

COVID-19-Impfung kann AAV als mögliche Nebenwirkung auslösen: Studie

ANCA-Fälle in Spanien haben sich nach Massenimpfungen mehr als verdoppelt
Vanda Pinto, PhD-Avatar

von Vanda Pinto, PhD | 15. August 2022
Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung | ANCA-Vaskulitis-Nachrichten | Impfillustration

Die Zahl der Fälle von ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV) in Spanien hat sich zwischen 2019 und 2021 nach einer Massenimpfung gegen SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht, mehr als verdoppelt, wie eine neue Studie ergab, die den Impfstoff als a möglicher Auslöser.

Forscher vermuten, dass die Entwicklung von ANCA-Antikörpern und AAV zu den Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung gehören könnte.

„Unseres Wissens ist dies die größte Studie, die Patienten [einschließt], die im Jahr 2021 nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 mit ANCA und AAV debütierten, ohne an COVID-19 zu leiden, im Vergleich zu 2019, vor der COVID-19-Pandemie, “, schrieb das Team.

Vier der neuen AAV-Patienten erkrankten tatsächlich an COVID-19, aber die Forscher stellten fest, dass alle ANCA „nach der Impfung und vor der Virusinfektion“ entwickelten.

Die Studie „ Erhöhte Induktion von de novo Serum ANCA und ANCA-assoziierter Vaskulitis nach Massenimpfung gegen SARS-CoV-2 “ wurde in der Zeitschrift iScience veröffentlicht .
Literatur-Empfehlungen
Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung | ANCA-Vaskulitis-Nachrichten | Impfillustration
18. Juli 2022 Nachrichten von Vanda Pinto, PhD
Janssen COVID-19-Impfstoff im Zusammenhang mit AAV-bedingten Nierenschäden

Bei AAV binden und aktivieren zytoplasmatische Anti-Neutrophilen-Antikörper oder ANCAs fälschlicherweise weiße Blutkörperchen, die als Neutrophile bezeichnet werden. Eine Überaktivierung von Neutrophilen fördert Entzündungen und Schäden an kleinen Blutgefäßen.

Die Autoimmunerkrankung verursacht eine Reihe von Symptomen , je nachdem, welche Organe und Gewebe betroffen sind. Nierenschäden und Entzündungen treten in vielen AAV-Fällen auf.
Mögliche Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung

In letzter Zeit sind einige Berichte über Patienten aufgetaucht, die nach einer Impfung gegen COVID-19 AAV entwickelten.

Nun versuchte ein Team von Wissenschaftlern in Spanien, die Inzidenz von AAV vor der Massenverabreichung von COVID-19-Impfstoffen in diesem Land im Jahr 2019 und danach im Jahr 2021 zu bestimmen.

In die Studie eingeschlossen wurden Personen, die positiv auf das Vorhandensein von ANCA-Antikörpern getestet wurden, insbesondere solche, die auf die Proteine ​​Proteinase 3 (PR3) und Myeloperoxidase (MPO) abzielen.

Patienten mit Antikörpern gegen die glomeruläre Basalmembran (GBM), die mit Nierenschäden in Verbindung gebracht werden, wurden ebenfalls eingeschlossen.

ANCA- und/oder Anti-GBM-Antikörper wurden 2019 bei insgesamt 15 Personen und 2021 bei 35 Patienten nachgewiesen, obwohl in diesen beiden Jahren insgesamt eine ähnliche Anzahl von Tests durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 2019 1.287 Patienten und 2021 1.434 Patienten getestet.

„Unsere Fallserie ist die größte Serie, die über neue Fälle von Patienten mit ANCA nach der SARS-CoV-2-Impfung berichtet wurde“, schrieben die Forscher.

Die Häufigkeit von Anti-PR3-Antikörpern stieg von 20,0 % im Jahr 2019 auf 45,8 % im Jahr 2021, während sie bei Anti-MPO-Antikörpern zurückging (von 80 % auf 51,5 %). Erklären konnten sich die Forscher diesen Befund jedoch nicht.

2019 wurden bei einem Patienten Anti-GBM-Antikörper nachgewiesen, 2021 waren es zwei.

Mehr als die Hälfte der Patienten (54,3 %) erhielt drei Dosen des Impfstoffs Pfizer-BioNTech (BNT162b2), während andere die Impfstoffe Moderna, AstraZeneca oder Janssen oder eine Kombination davon erhielten.

Zwei Patienten entwickelten ANCA, nachdem sie die erste Dosis (7,4 %) des COVID-19-Impfstoffs erhalten hatten; In jedem dieser Fälle wurde der Impfstoff von Pfizer-BioNTech verwendet. Bei weiteren 25 Personen wurde ANCA diagnostiziert, nachdem sie die zweite Dosis des Impfstoffs erhalten hatten (92,6 %). Insgesamt acht Personen hatten vor der Impfung ANCA-Antikörper.

Vier Patienten wurden nach der Impfung positiv auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet.

ANCA betraf bei fast allen Patienten (97,1 %), die im Jahr 2021 diagnostiziert wurden, mehrere Organe. Das Team stellte fest, dass Nieren und Lunge die am häufigsten betroffenen Organe waren. Während es 2019 keine Berichte über Augen- oder Magen-Darm-Manifestationen gab, traten diese Symptome 2021 erstmals auf.

„Eine Zunahme der Entwicklung von AAV wurde im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 beobachtet, was auf die Verabreichung des SARS-CoV-2-Impfstoffs zurückzuführen sein könnte“, schrieb das Team und deutete an, dass der Anstieg zu den möglichen Nebenwirkungen von COVID gehörte -19 Impfung.

Die Ermittler fügten jedoch hinzu, dass „ob der Zusammenhang zwischen dem SARS-CoV-2-Impfstoff und Autoimmunmanifestationen zufällig oder kausal ist, noch geklärt werden muss. Weitere Studien und längerfristige Folgestudien sind notwendig, um die zugrunde liegenden Mechanismen aufzuklären und die genaue Ursache dieser Autoimmunmanifestationen zu identifizieren.“

Sammy
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von Sammy » Sa Sep 10, 2022 10:22 am

Hallo Karin,
hier der Link zu der spanischen Studie


https://ancavasculitisnews.com/news/covid-19-vaccination-may-trigger-aav-possible-side-effects-study

Ralle04
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von Ralle04 » So Sep 11, 2022 6:36 pm

Hallo,
zu Lagevrio kann ich sagen, dass eine GPA-Patientin aus meiner Dinslakener Selbsthilfegruppe mit diesem Medikament problemlos therapiert werden konnte.

Ich selbst bin ebenfalls GPA-Patient mit Lungen-, HNO- und Hautbeteiligung sowie mit einer Beteiligung des zentralen Nervensystems (ZNS). Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Hypophysen-Insuffizienz, d.h. den Ausfall meiner Hirnanhangdrüse, wodurch mein gesamtes Hormonsystem strubbelig geworden ist. Letzteres möglicherweise aufgrund der 2. Biontechimpfung im letzten Jahr.
Ich werde wegen GPA mittels Rituximab-Infusionen therapiert, wodurch mein Immunsystem sehr stark supprimiert wird. Eine Antikörper-Bestimmung lag im August bei ca. 40 BAU/ml.
Mein Herner Rheumatologe sagte mir daraufhin, dass das Rheumazentrum in Herne bei einem kleineren Wert als 100 BAU/ml prophylaktisch eine passive Immunisierung mittels 2 Spritzen Evusheld empfiehlt.
Auch die STIKO empfiehlt neuerdings im Falle einer starken Immunsupprimierung wie z.B. durch Rituximab die passive Immunisierung mittels Evusheld.
Das Medikament gibt es erst seit Anfang des Jahres und es gibt daher noch wenige Erfahrungen.
Im Rheumazentrum Herne wäre es bislang schon mehrfach erfolgreich und ohne Probleme eingesetzt worden.
Mein Endokrinologe und mein Kardiologe kannten das Medikament bislang noch nicht. Ihre Recherche ergab für mich zumindest keine offensichtlichen Kontraindikationen oder Wechselwirkungen.
Die Verantwortung müsse natürlich der Rheumatologe tragen.
Auch meine Apothekerin sieht nach Recherche keine offensichtlichen Kontraindikationen.
Die Evusheld-Spritzen sollen eine Corona-Impfung nicht ersetzen.
Sie sind lediglich eine zusätzliche Empfehlung. Die zeitlichen Abstände sollte man mit dem Rheumatologen abklären.
Ich habe für den kommenden Dienstag einen Evusheld-Termin im Rheumazentrum ausgemacht - und ich werde höchstwahrscheinlich auch hingehen.

Für den Fall einer Coronainfektion empfiehlt das Rheumazentrum Ruhrgebiet (Herne) seinen Immunsupprimierten Patienten das Medikament Paxlovid (Tabletten).
Mögliche Wechselwirkungen sollte man prüfen, z.B. was Statine oder Blutdrucksenker anbelangt.

Liebe Grüße
Ralf

Ralle04
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von Ralle04 » So Sep 18, 2022 1:41 pm

Hallo,

Neues Zum Thema Evusheld:
Ich habe diese Woche im Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne aufgrund meiner Immunsupprimierung durch Rituximab und aufgrund meiner geringen Anzahl an Antikörpern 2 Spritzen Evusheld ins Gesäß bekommen - als Prophylaxe vor Corona, zusätzlich zu den Impfungen.
Bislang merke ich noch keine Nebenwirkungen.
Die Antikörper-Bestimmung und die nächste Corona-Impfung sollen in ca. 2 Monaten erfolgen. Außerdem dann zeitgleich oder 2 Wochen später die Grippe-Impfung.
Die nächste Rituximab-Infusion dann nochmals ca. 2 Monate später.
Im Falle einer Corona-Infektion wurde mir geraten, über den Hausarzt oder das Rheumazentrum als immunsupprimierter Patient Paxlovid-Tabletten zu beziehen. Das ist mittlerweile wohl problemlos möglich.
Liebe Grüße
Ralf

hopefull
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von hopefull » Fr Nov 04, 2022 7:42 am

Guten Morgen zusammen,

der Beweis, dass durch die Impfung eine Vaskulitis aufgetreten ist, dürfte schwer zu führen sein. Insbesondere dann, wenn man die Krankheit schon "hat".

Ich habe am 08.10. die vierte Covid-Impfung, am 09.10. begannen die Nebenwirkungen, am 11.10. wurde bei mir Corona diagnostiziert. Die Virenlast wurde höher und höher, mir ging es dann so übel, dass ich am 19.10. ins Krankenhaus eingeliefert wurde und das ich bei einer Virenlast von 30 am 31.10.
entlassen werden konnte. Da ich quasi keine Abwehrkörper habe und ich seit dem 11.10. auf die wöchentliche MTX-Spritze verzichten soll, kann es natürlich sein, dass sich in meinem Fall "Herr Wegener" über das Chaos in meinem Körper freut und wieder aktiv mitspielt.

Ich sehe keinen, dem ich einen Impfschaden diesbezüglich nachweisen könnte und m.E. liegt die Beweispflicht beim Patienten (der ja aufgrund der heimtückischen Erkrankung eh die "Arschkarte" hat und für den jeglicher Stress zudem krankheitsförderlich ist. Bei einer Sterblichkeitsrate von ca. 10% kann sich jeder GPA-Patient ausrechnen, ob er das auf sich nehmen kann oder will. Ich bin fast 60, schwerbehindert, und nehme noch so lange am Arbeitsleben teil, wie es geht- denn es geht ja auch um das Geld und dass nicht nur die Krankheit das Leben ist, sondern der selbstbestimmte Mensch.

Ich wünsche jedem eine gute Gesundheit
Heinz

hopefull
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Re: Rituximab und Corona/LAGEVRIO

Beitrag von hopefull » Fr Nov 04, 2022 7:43 am

Guten Morgen zusammen,

der Beweis, dass durch die Impfung eine Vaskulitis aufgetreten ist, dürfte schwer zu führen sein. Insbesondere dann, wenn man die Krankheit schon "hat".

Ich habe am 08.10. die vierte Covid-Impfung erhalten, am 09.10. begannen die Nebenwirkungen, am 11.10. wurde bei mir Corona diagnostiziert. Die Virenlast wurde höher und höher, mir ging es dann so übel, dass ich am 19.10. ins Krankenhaus eingeliefert wurde und das ich bei einer Virenlast von 30 am 31.10.
entlassen werden konnte. Da ich quasi keine Abwehrkörper habe und ich seit dem 11.10. auf die wöchentliche MTX-Spritze verzichten soll, kann es natürlich sein, dass sich in meinem Fall "Herr Wegener" über das Chaos in meinem Körper freut und wieder aktiv mitspielt.

Ich sehe keinen, dem ich einen Impfschaden diesbezüglich nachweisen könnte und m.E. liegt die Beweispflicht beim Patienten (der ja aufgrund der heimtückischen Erkrankung eh die "Arschkarte" hat und für den jeglicher Stress zudem krankheitsförderlich ist. Bei einer Sterblichkeitsrate von ca. 10% kann sich jeder GPA-Patient ausrechnen, ob er das auf sich nehmen kann oder will. Ich bin fast 60, schwerbehindert, und nehme noch so lange am Arbeitsleben teil, wie es geht- denn es geht ja auch um das Geld und dass nicht nur die Krankheit das Leben ist, sondern der selbstbestimmte Mensch.

Ich wünsche jedem eine gute Gesundheit
Heinz

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