Dauerfieber

[tapa]

Hallo, ich frage heute für jemand anderes. Ein Familienmitglied hat seit Anfang August Fieber. Gleichzeitig gibt es eine Geschwulst im Fett- und Bindegewebe, die operativ entfernt wurde und wohl ein Sarkom ist. Hat jemand von Euch eine Idee, woher dabei das Dauerfieber stammen könnte?

Ich hatte überlegt, dass es evtl. auch eine gleichzeitige rheumatische Grunderkrankung (bspw. eine Kollagenose) sein könnte oder dass die Geschwulst evtl. aufgetreten ist, weil das Immunsystem nicht vernünftig arbeitet und über Wochen "heißläuft". Da rheumatische Erkrankungen sowie Neurodermitis, Sarkoidosen, Darmentzündungen u.ä. sich wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte ziehen, ist der Verdacht nicht ganz abwegig.

Einen Termin bei einem Rheumatologen hatte sie bereits gemacht, kann diesen aber nicht wahrnehmen, da sie wegen der Geschwulst inzwischen auf der onkologischen Station liegt, wo niemand auf (seltenes) Rheuma untersucht, obwohl sie weiterhin Fieber hat (nicht nur erhöhte Temperatur).

Andererseits soll die OP (krankes Gewebe entfernen) wegen des Fiebers erst in 2-4 Wochen stattfinden, obwohl wir den Eindruck haben, dass die Geschwulst weiter wächst und Angst haben, dass es zur Metastasierung kommen könnte. Sollte hier dann auch noch ein geschwächtes Immunsystem vorliegen, das aber nicht diagnostiziert wird, habe ich große Angst bezüglich des Krankheitsverlaufs.

Falls jemand eine Idee hat bin ich für jede Antwort dankbar!

[Hope]

Hallo tapa,
das ist ja eine unglückliche Entwicklung der Krankengeschichte.

Bitte entschuldige, dass ich jetzt nicht mit einer Lösung, sondern mit Fragen reagiere; doch manchmal können die Antworten
uns andere Mitglieder noch auf Ideen bringen.

Wie ordnet denn die Klinik das Dauerfieber ein, zusammen mit der Familiengeschichte müsste sie sich doch dazu geäußert haben; habt Ihr konkret gebeten, auf Vaskulitis oder Kollagenose zu testen?

Viele Grüße
Hope

[tapa]

Danke für Deine Antwort Hope. Die Klinik kann sich das Fieber bisher auch nicht erklären, sie hatten gehofft, dass nach der ersten OP (da wurde auch schon Gewebe entfernt) kein Fieber mehr auftreten würde. Das soll jetzt abgeklärt werden.

Z.Zt. ist aber die Onkologie zuständig, um den Krebsverdacht genauer zu untersuchen. Ob die Onkologen auch rheumatische Erkrankungen als Ursache für das Fieber in Erwägung ziehen, weiß ich nicht. Der HA hatte bereits ca. September auf Rheuma untersucht, aber nichts gefunden. Da bin ich aber bzgl. des Ergebnisses vorsichtig, denn ich hatte auch jahrelang Beschwerden und in der akuten Erkrankung Dauerfieber über mind. 8 Wochen und damals konnte mein HA (guter HA) auch kein Rheuma finden. Erst durch eine Gewebeprobe bei einer HNO-OP ist meine GPA gefunden worden.

[Ingeborg]

Hallo tapa,
leider habe ich auch nicht DIE Antwort. Da m.E. aber bei Dauerfieber etwas nicht in Ordnung sein muß und in der Familie mehrere, eben auch rheumatische Erkrankungen vorkommen, kann nach meiner Vorstellung nicht allein die Onkologie zuständig sein, das "Ratsel" zu lösen. Es braucht wohl die Zusammenarbeit mehrerer Fachrichtungen. Daher würde ich an Deiner Stelle auf ein Kossil der möglichen beteiligten Fachrichtungen drängen!!, statt der Entwicklung einseitig zuzuschauen.
Mit besten Wünschen,
Ingeborg

[Hope]

Hallo tapa,
Du schreibst„ Der HA hatte bereits ca. September auf Rheuma untersucht, aber nichts gefunden. Da bin ich aber bzgl. des Ergebnisses vorsichtig“. So würde ich das auch einschätzen, da der HA bei Fieber zwar die erste Anlaufstelle ist, die Diagnose in manchen Fällen aber selbst für Spezialisten schwierig ist.

Den Link, den ich per PN geschickt habe, hast Du sicherlich gesehen. Dort war als eine Ursache für unerklärliches Fieber ein Tumor genannt und „Eure“ Ärzte hatten auch darauf gehofft, dass mit der OP das Fieber sinken würde.

Auf der angegebenen Website wird zwar nicht allgemein ein schlechtes Immunsystem genannt aber eine deutlich geringe Zahl von weißen Blutkörperchen.

Das schlechte Immunsystem würde sich wahrscheinlich auch durch einen versteckten Infekt zeigen können.

Da auch Rheuma aufgeführt wurde, würde ich beim Gespräch mit den Ärzten dies als Ausgangspunkt nehmen. Sicherlich gab es neben dem Fieber noch andere Symptome, die vllt. schon in eine bestimmte Richtung deuteten. Als Laiin gehe ich davon aus, dass diese Infos auch für die Onkologen wichtig ist, da sie daran interessiert sind, das Fieber in den Griff zu bekommen. Soweit es sich um AAV handeln könnte, stehen die wichtigsten Blutwerte meiner Meinung nach in den Leitlinien.

Liebe Grüße
Hope

Hat sich mit Ingeborgs Post überschnitten; wenn ein Spezialist hinzu gezogen werden könnte, wäre dies natürlich noch besser, vorausgesetzt, er kennt sich mit den seltenen Arten aus.

[tapa]

Ich habe ihr jetzt auch geraten, weiterhin das Immunsystem im Auge zu behalten und die zuständigen Ärzte darauf anzusprechen bzw. darauf hinzuweisen, dass Rheuma/Autoimmunerkrankungen in der Familie mehrfach vorkommen. Außerdem habe ich inzwischen herausgefunden, dass es spezielle Sarkom-Zentren gibt, die weiterhelfen können. Da will sie sich auch informieren. Ein wenig bange bin ich noch wegen des Faktors "Zeit", denn ich finde, sie sitzt zu lange im Krankenhaus herum, mit Antibiotikum und Paracetamol zur Fiebersenkung, obwohl lt. Labor keine gefährlichen Bakterien im Körper sind.