Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Alles rund um das Leben mit Vaskulitis
Antworten
michimac66
Beiträge: 7
Registriert: Di Jun 09, 2020 9:57 am

Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von michimac66 » Sa Nov 28, 2020 4:02 pm

Hallo zusammen,

Ich bin an EGPA erkrankt wurde im Mai diagnostiziert)musste daher Imunsupressivas nehmen( von Mai bis October bekam ich im 4 Wochenrytmus Infusionen mit Cyclophosamid). Nehme jetzt seid Nov Azathioprin. Ich leide schon seid über 20 Jahren an einer Angsstörung und muss daher u.a. Medikamente nehmen. Ich war immer gut eingestellt aber in letzter Zeit muss ich immer mehr nehmen aber sie wirken nicht richtig.Meine Frage an euch: Kann es sein das die Imunsupressiva meine Medis für meine Angstörung durcheinanderbringen?
Hat da jemand Erfahrung?


LG
Michi

Rosalinde
Beiträge: 42
Registriert: Mo Jun 29, 2020 12:11 pm

Re: Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von Rosalinde » Sa Nov 28, 2020 4:10 pm

Hallo michimac,

eigentlich nicht. Es gibt ein Medikament (Ciclosporin), bei dem man auf zahlreiche Wechselwirkungen achten muss. Azathioprin ist insofern zu beachten, als die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol gegenangezeigt ist (sonst wirkt Aza. toxisch....), aber mit anderen Medikamenten ist es gut verträglich. Im Ernstfall würde ich aber immer meinen behandelnden Neurologen/Psychiater und den Rheumatologen dazu konsultieren.
Die können dazu sehr gut einen Wechselwirkungscheck durchführen.

Ich habe selbst 4 Jahre lang Azathioprin ohne jedes Problem genommen. Ausnahme: das MCV war immer erhöht (also der mittlere Durchmesser der roten Blutkörperchen), das ist ein häufiges Phänomen unter Azathioprin und an sich harmlos.

Grüße, Rosa
Sonne im Herzen hilft auch dann, wenn draußen Gewitter ist.

Ingeborg
Beiträge: 4220
Registriert: Mi Jun 06, 2018 11:33 am

Re: Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von Ingeborg » Sa Nov 28, 2020 4:34 pm

Hallo michimac,
wenn Du immer mehr von Deinem Medi gegen die Angststörung nehmen mußt, würde ich an Deiner Stelle auch daran denken, dass es vielleicht nicht das richtige für Dich ist. Jeder Mensch reagiert anders oder anders ausgedrückt: jedes Medikament trifft auf einen anderen Körper..
Teil Dein Problem Deinem Arzt mit, wie Rosa schon schreibt; es gibt sicherlich auch mehrere Medis, um Dir zu helfen.
Alles Gute für Dich,
Ingeborg
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Friedolin
Beiträge: 17
Registriert: Mi Jun 20, 2018 11:46 pm

Re: Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von Friedolin » Mi Dez 02, 2020 11:35 am

Es gibt viele Faktoren die dabei eine Rolle spielen können.

Erstmal ist natürlich die Gesamtsituation verschärft: Diagnose+Therapie neu, dazu das ganze in Zeiten von Corona - unter verschärften Bedingungen. Alles Dinge, die einer Angststörung nicht zuträglich sind.

Dann die Medikamenteneffekte. Eine Therapie mit Cyclophosamid ist ein Eingriff in den Organismus. Das hinterlässt Spuren und bringt ein ohnehin gestörtes System möglicherweise weiter durcheinander. Dabei sind viele unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen.

Wesentlicher Anhaltspunkt für Angststörungen und Immundefekte sind die Zytokine. Das alles auszuführen wäre zäh und langwierig. Als Einstiegslektüre empfehle ich den etwas älteren, aber auf deutsch vorliegenden Artikel: Unfreundliche Zytokine: Eine Reise vom Geist zum Gehirn und zurück zum Geist. https://www.myelitis.de/userfiles/downloads/article/myelitis-biologische-grundlagen-der-depression-01.pdf

Davon abgesehen, führt die generell höhere psychische Belastungssituation natürlich auch zu dem Gefühl, die Medikation reiche nicht mehr aus. Wenn Du im normalen Alltag mit Deiner Standartdosierung einigermaßen zurechtgekommen bist, entspricht das ja quasi der Baseline.

Dabei wird Dir ein psychologischer Psychotherapeut nur insofern weiterhelfen können, wie er die Gesamtsituation der Störung überhaupt verstehen kann. Die richtige Adresse wäre wahrscheinlich eher ein ausgebildeter Facharzt in diesem Themenfeld. Beispielsweise: Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und/oder Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Weitere Zusatzausbildungen kann man meist als Qualitätsmerkmal auffassen.

Die Medikamente bezüglich Deiner Ängste behandeln überwiegend das Symptom, nicht unbedingt die Ursache. Ursache wäre klassischerweise eine Überforderung, somit wäre die Reduktion der Belastungsfaktoren jetzt beispielsweise ein Ansatzpunkt.

tapa
Beiträge: 126
Registriert: Do Jun 07, 2018 4:11 pm

Re: Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von tapa » Do Jan 21, 2021 5:07 pm

Hallo michigan, ich kann Dich auch nur darin bestärken, dass Du Dir neben Deiner Medikation auf jeden Fall regelmäßige therapeutische Hilfe holst. Ich habe selbst sehr viele Jahre mit einer Angststörung gelebt, habe aber, nachdem ich mich für eine Therapie entschieden hatte, unglaublich viel Lebensqualität dazu gewonnen, hat allerdings auch mehrere Jahre gedauert. Seit mehreren Jahren habe ich keine Panikattacken mehr und kann Vieles wieder machen, was früher überhaupt nicht ging. Dafür muss man sich allerdings auch inhaltlich auf eine Therapie einlassen, das kann zeitweise schwer sein, da man richtig dafür arbeiten muss. Ich wünsche Dir einen guten Weg, Du solltest Hilfe (nicht zuwenig, aber auch nicht zuviel!) annehmen und immer gut auf Dich achten.

SiMONE00
Beiträge: 188
Registriert: Sa Jun 09, 2018 8:03 pm

Re: Immunsuppresiva und Medikamente für eine Angsstörung

Beitrag von SiMONE00 » Sa Mai 01, 2021 5:37 pm

Hallo
ich weiss nicht inwieweit das ganze noch aktuell ist. Aber ich greife es dennoch auf.
Meine Psyche litt unter den ganzen Endoxan viel.
Panikattacken und Angststörungen inbegriffen.
Alles ringsherum um uns macht das alles nicht leichter.
Aber dennoch hat alles einen Ursprung.
Schau das du dir in der ganzen Zeit zu dem ganzen medikamentösen auch anderweitige Hilfe Therapie holst oder engmaschiger.
Selber kann ich mir nicht vorstellen das von den Medikamenten her was durcheinander kommt.
Selber nahm ich auch Psychopharmaka und bis dato Antiepileptica.
Was ich gelernt habe egal wie lass dich nie unterkriegen. Ja die Krankheit ist manchmal so blöd aber dennoch sei tapfer.
Tue dir was gutes. Genieße jeden Tag.
Gehe raus. Natur Ist was wundervolles.
Vielleicht kannst du dich auf fernöstlichen begeistern.
Meditation, Yoga alles sowas.

Wünsche dir weiterhin alles Gute und hoffe dir geht's besser.

Antworten