Impfung unter Rituximab

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Ingeborg
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Impfung unter Rituximab

Beitrag von Ingeborg » Di Dez 22, 2020 3:55 pm

Mitschrift aus einer Fortbildungsveranstaltung Rheuma und Covid-19:
Hier empfiehlt sich, in Abhängigkeit der Grunderkrankung und der Krankheitsaktivität die RTX- Therapie zu pausieren.
nachzulesen unter: https://forum.rheuma-online.de/threads/update-zu-covid-19.70045/#post-1013358
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

Friedel
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von Friedel » Mi Feb 24, 2021 5:23 pm

Hallo zusammen
Ich hatte meine letzte Rituximab-Infusion am 20.11.20.
Ďas Blutbild vom 22.01.21 zeigt, dass ich noch 0 B-Zellen habe. Geplant ist die Impfung aus Rituximab-Sicht frühstens Ende April/Anfang Mai. Dabei soll ich den Impfstoff nehmen, der zur Verfügung steht. Die B Zellen werden weiterhin kontrolliert, ohne hat die Impfung ja keinen Sinn. Um die Zeit bis zur nächsten Ŕituximab-Infusion zu überbrücken, soll MTX und Prednisolon bei Bedarf erhöht werden. Aktuel nehme ich 10 mg MtX und 5 mg Prednisolon.
So ist der aktuelle Stand.

bernddmc
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von bernddmc » Sa Mär 06, 2021 2:59 pm

@ Info

Rheuma-Liga:
1.Totimpfstoffe sind bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und bei Patienten unter entsprechender Therapie uneingeschränkt
einsetzbar.
2. Die Impfstoffe der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna Biotech basieren auf mRNA (Boten-RNA) und sind ebenfalls als Totimpfstoffe anzusehen.
3. Der Impfstoff der Firma Astra-Zeneca basiert auf Viren, die sich NICHT im Körper vermehren können. Damit erfüllt auch dieser Impfstoff nicht die
Definition eines Lebendimpfstoffes sondern wird als „Vektor-Impfstoff“ oder „Vektor-basierter Impfstoff“ bezeichnet.
4.Alle drei Impfstoffe dürften bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und unter immunsuppressiver/immunmodulierender Therapie keine Gefahr
darstellen.
Studien dazu liegen allerdings noch nicht vor.


Totimpfstoffe China:
Vakzine der Firmen Sinopharm und Sinovac Biotech.

Vektor Impfstoff China:
CanSino

Die einzigsten Totimpfstoffe kommen aus China!!!
Die anderen 3 genannten Impfstoffe sollten keine Gefahr darstellen!?!


Eine weitere Herausforderung beim Impfen unter RTX, das die zweite Impfung zeitnah erfolgt.
Sollte dies nicht möglich sein, was tun !?!

Letztendlich liegt die Entscheidung beim Einzelnen, welches Risiko das geringere ist.
Stand heute bleibe ich bei meinem RTX-Termin im Juni.

LG Bernd

Ingeborg
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von Ingeborg » Sa Mär 06, 2021 4:10 pm

Danke Bernd für den Beitrag.
nur zur Ergänzung:
genbasiert
mRNA-Impfstoff
https://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/atemwegsinfektionen/coronavirus/
Vektorbasiert
Vektor-Impfstoff
https://www.netdoktor.de/impfungen/vektorimpfstoffe/

Ich muß mir das immer wieder mal durchlesen; die Info "flutsch" einfach so durch meinen Kopf und ist dann weg. Ist nicht mein Gebiet.

Bei RTX hat man ja nur eine kurze Zeit, wann Impfungen empfohlen werden können. Eine zweite Impfung nach 3 Wochen, wie geforscht und zugelassen, wird dann wohl etwas eng. Empfehlungen lauten nach meiner Erinnerung von aussetzen bis strecken.
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
(Viktor Frankl, 1905-1997)

GeNeRaL
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von GeNeRaL » So Mär 07, 2021 9:19 pm

Hallo Friedel,

danke für deine Info. Aber jetzt mal ehrlich.. Was in den Punkten 3-4 als Statement aufgeführt ist kann doch irgendwie nicht wirklich ein aktuell offizielles Statement sein oder irre ich mich?

Ingeborg
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von Ingeborg » Mo Mär 08, 2021 2:31 pm

hm, ich lese unter diesem Thema kein Statement mit Punkten 3-4. Sorry, wo kann ich das nachlesen?
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
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Friedel
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von Friedel » Mo Mär 08, 2021 5:20 pm

Hallo Ingeborg,
General bezieht sich wohl auf die Nachhricht von Bernd.
LG
Friedel

bernddmc
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von bernddmc » Fr Apr 30, 2021 7:24 pm

@ Info - Coronaimpfung

Unter Rituximab werden die B-Zellen Richtung 0 reduziert.

Nach der vollständigen Impfung brauchen die T-Zellen auch die B-Zellen für
die Bildung von Antikörpern.

Eine Wirksamkeit der Impfungen unter Ritximab ist daher fraglich bis eingeschränkt.
Die Hoffnung besteht darin; das die in den Lymphknoten verbleibenden B-Zellen Antikörper
bilden.
Sind dort keine vorhanden, so ist die Impfung wirkungslos.

Es wird von den Experten trotzdem empfohlen, sich unter Rituximab impfen zu lassen, um einen
eventuellen scheren Verlauf zu verhindern.

Bei Rituximab ist es noch mal eine Nummer schwerer hier zwischen Nutzen/Risiko abzuwägen!!!


LG Bernd

Friedel
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von Friedel » Sa Mai 01, 2021 6:10 am

Hallo Bernd,

ja, das ist ein Dilemma. 14 Tage nach der 2. Impfung würde mein Rheumatologe testen, ob ich doch Antikörper gebildet habe. Ein Risiko sehe ich in den Impfungen nicht. Allerdings ist das Hinauszögern der nächsten Rituximabgabe nicht ganz ohne und muss ggf. durch erhöhtes MTX - das bekomme ich auch schon die ganze Zeit zusätzlich - und erhöhtes Prednisolon aufgefangen werden.

Viele Grüsse
Friedel

sisyphos
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Re: Impfung unter Rituximab

Beitrag von sisyphos » So Mai 02, 2021 2:25 pm

Hallo Bernd und Friedel,
mein Rheumatologe hat mir geraten, daß ich den RTX-Infusionszyklus nicht länger als bis auf max. 7 Monate verlängeren solle, weil ab da das Risiko eines Rezidivs höher einzuschätzen sei, als der Nutzen einer mRNA-Impfung mit unsicherer Impfantwort. Von einer Überbrückung mit AZA oder MTX hat er abgeraten, weil ich dann bis zur "neuen" Wirksamkeit von RTX eine zu lange Pause hätte.

Die zweite Impfung solle deshalb auch innerhalb max. 4 Wochen erfolgen, die 12 Wochen plus 2-3 Wochen vor der nächsten Infusion bei Astrazenecca wären in jedem Fall zu lang. Es reichen auch 2-3 Wochen Zeit zwischen 2. Impfung und nächster Infusion, was auch den Empfehlungen der Stiko entspricht.

So bleibe ich jetzt bei meinem Zeitplan: Letzte RTX-Infusion in Anfang 12.2020 - 1. Corona-Impfung in 05.2021 - 2. Corona-Impfung nach 4 Wochen in Anfang 06.2021 - nächste RTX-Infusion wegen hoffentlich optimaler Impfantwort nach 3 Wochen in Ende 06.2021.

Mich treibt noch um, wie und ob ich feststellen kann, ob ich bei B-Zellen = 0 eine Impfantwort bekommen habe und wie ich dann geschützt wäre. Zu dem Antikörpertest, der im Forum ab und zu vorgeschlagen wird hat mir mein Rheumatologe gesagt, daß der Test keinen Sinn mmachen würde, weil auch wenn die Spezifität mit 99,5% hoch erscheint, sei der positive prädiktive Wert (PPV) eines Antikörpernachweises aufgrund der niedrigen Prävalenz (geschätzt 0,2-1%) weiterhin schlecht (28,6-66,7%; zur Erinnerung: PPV = Anzahl der richtig positiven/(Anzahl der richtig positiven + Anzahl der falsch positiven). Bedeutet konkret: Bei einem positiven Testergebnis betrage die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich IgG-Antikörper vorliegen, bei 28,6 bis 66,7%. Weiterhin sei keine Aussage über eine Protektion durch die in den Testen nachgewiesenen Antikörper möglich.

Was meint Ihr? Bekommt Ihr eine "sichere" Info zu Eurer Impfantwort? Ich werde wohl auch nach der Impfung weiterhin meine Maske tragen und kein Risiko eingehen wollen.
Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
sisyphos

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