Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

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korni
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Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von korni » Di Okt 06, 2020 7:48 pm

Hallo liebes Forum,
ich bin mit der Diagnose GPA neu in dieser Runde und brauche Euer Schwarmwissen!
Nächste Woche ist mein erster Termin zur RTX Infusion. Ich nehme seit 10 Tagen GC (Prednisolon 20) .
Jetzt stellt sich die Frage des Infektionsrisikos und der passenden Maske. Wie lebt ihr euren Alltag mit Infektionen aller Art?
Oder bleibt man doch besser zu Hause? Wie handhabt ihr das Ganze?

Mein Mann hat für 20 Euro waschbare Masken (FFP2) aus der Apotheke geholt. Die sind toll und sitzen gut, ist aber auf Dauer etwas teuer..., oder?
Herzliche Grüße aus HH
Korni

Hope
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von Hope » Mi Okt 07, 2020 8:19 am

Hi Korni,
zu Infusionen bei meinem Rheumatologen, trage ich immer den bekannten blau-weißen Mu-Na-Schutz.

Dies hängt für mich grds. davon ab, wie die Bedingungen in der Praxis sind. Wenn ich mich richtig erinnere, bist Du bei guten Rheumatologen in Behandlung. Oft wird es in solchen Praxen so gehandhabt, dass die Patienten diesen Schutz von der Praxis erhalten, sodass jeder den anderen schützt. Ich würde es so handhaben, dass ich zur 1. Infusion die gut sitzende ffp2-Maske nehme, um mich nicht noch durch Sorgen zu stressen.

Mit Kontakten innerhalb geschlossener Räume bin ich grundsätzlich zurückhaltend. Zum Einkaufen trage ich den einfachen Schutz. Bei sonstigen Arztpraxen entscheide ich im Einzelfall.

Alles Gute
Hope

Ingeborg
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von Ingeborg » Mi Okt 07, 2020 11:09 am

Guten Morgen Korni,
zu Corona kann ich nur wenig sagen, weil ich nach einem 2-tägigen KH-Aufenthalt nun seit 1 Jahr bettlägerig bin und ein gutes, unbelastetes Team um mich hab. Ansonsten würde ich es wohl so wie Hope handhaben.

Ich bin leicht erstaunt, dass man Rituximab einsetzen will, aber das heißt ja nix. Was mir aber vor Beginn der RTX-Therapie zu sagen wichtig ist:
Ist Dein Impfstatus geprüft worden? Wichtig ist er insbesondere u.a. bzgl. Hepatitis B. Ggf. soll die Impfung 4 (-6) Wochen vor Beginn mit RTX vorgenommen worden sein. Bei Patienten mit GPA wird während und nach der Behandlung, wenn erforderlich, eine Prophylaxe gegen Pneumocystisjirovecii-Pneumonie empfohlen.
Es gibt hierfür allgemeine Regeln bzw. Empfehlungen, frag Deine Ärztin.
Mit besten Wünschen,
Ingeborg
Man muß sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen.
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Plumpaquatsch
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von Plumpaquatsch » Mi Okt 07, 2020 3:04 pm

Hallo Korni,
ich bin 53Jahre alt und lebe nun seit fast 2 Jahren mit der Diagnose GPA (Anca, Nieren, Augen, Nase, Muskeln, Gelenke und vermutet ein bisschen im Kopf 😏). Wollte diese Woche die Grippeschutzimpfung machen lassen, muss es aber leider wegen einem leichten Infekt verschieben. Pneumokoken hat der Rheumatologe empfohlen, der Hausarzt nicht. Hatte es bisher nicht. Bekomme alle 6 Monate RTX im Krankenhaus und die Impfung sollte, wie Ingeborg es schon geschrieben hat, in etwa dazwischen liegen.
Mit dem normalen Mund-Nasen-Schutzmasken, OP-Masken und Stoff, bin ich bisher gut durchgekommen, kein Arzt hat mir da bisher was empfohlen. Auch im Klinikbett aktuell mit OP-Maske sobald jmd den Raum betritt. Im Alltag sorgfältige Hygiene und eher wenig Menschenkontakt, Einkaufen ist ok. LG
GPA in (dieser Reihenfolge) HNO, Augen, Gelenken, Muskeln und Nieren seit 2018, RTX von 2018-2022, Prednisolon von 2018-2021. Aktuell keine GPA-Medikation. Region Oberfranken, w/geb.1966.

sisyphos
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von sisyphos » So Okt 11, 2020 9:52 am

Hallo Korni,
ich bin 72 Jahre alt und habe seit 2 1/2 Jahren AAV (mit Beteiligung Niere). Nach Abstimmung mit meinem Rheumatologen bekomme ich seit 2 Jahren alle 6 Monate eine RTX-Infusion 500mg. Ich habe mit ihm abgestimmt, daß ich mich am Ende eines Infusionszyklus ca. 3 Woche vor dem nächsten gegen Grippe impfen lasse, auch wenn es wohl so ist, daß die Impfantwort gerade bei RTX - wenn überhaupot - dann sehr gering ausfallen dürfte, aber geschadet hat mir die Impfung in 2019 nicht. Dieses Jahr lasse ich mich auch noch gegen Pneumokokken (2x) und gegen Herpes Zoster (2x) impfen. Ich trage immer eine FFP2 Maske, meide auf jeden Fall geschlossene Räume jeder Art (so macht das auch mein Rheumatologe selbst) und halte mich von Gruppen fern. Einkaufen haben wir ersetzt durch eine online-Lieferlogistik, d.h. Lebensmittel jeder Art werden uns von regionalen Lieferanten vor die Haustüre gestellt.
Gruß und allzeit große Achtsamkeit gegen das Virus
sisyphos

kk9979
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von kk9979 » Di Nov 24, 2020 9:32 am

Hallo,

ich habe Anfang August meine letzte Rituximab-Infusion bekommen (je 1g in 14 Tagen). Ich habe es zum aller ersten Mal bekommen. Ich bin krank geschrieben.

Einkaufen gehe ich gar nicht, Kontakte habe ich praktisch nur 2. Meinen Freund und meinen Vater, den ich 1x die Woche im Pflegeheim besuche. Wenn ich beim Arzt bin oder eben auf Besuch im Pflegeheim setze ich eine FFP2-Mundschutz auf.
Mein Freund arbeitet im Handel, hier habe ich leichte "Bauchschmerzen", dass er das Virus mit nach Hause bringt. Er hat ja viele Kundenkontakte. Es setzen zwar alle Mitarbeiter und Kunden Mundschutz auf (meist Stoffmasken), aber ich habe ein unwohles Gefühl. Und eigentlich ist er selbst Risikogruppe, aber seine Fachärztin sagt, dass sie keinen Krankenschein ausstellen kann.

Ab und an habe ich Angst, dass ich mir trotzdem im Pflegeheim was holen kann, weil man hört viel, wie sich das Virus auch da ausbreitet. Aber mein Vater hat nur noch eine begrenzte Lebenserwartung, so dass ich ihn womöglich nie wieder sehen würde, wenn ich jetzt warte bis es mit dem Virus besser ist durch Impfen usw.

Mir macht das alles ein wenig Sorge. Im Sommer sagte mir der Arzt noch, dass RTX völlig harmlos sei. Ich könnte überall auf Arbeit, in den Urlaub usw. Nun hört man ja, dass gerade RTX wohl nicht so toll ist, was Corona betrifft.

Wie verhaltet ihr euch, wenn jemand im Haushalt doch vielen "Virusgefahren" ausgesetzt ist? Wir haben es jetzt so besprochen, dass ich ins Gästezimmer ziehe, sobald mein Freund merkt, dass er Erkältungssymptome hat oder jemand auf Arbeit bei ihm was hat.....Klingt vielleicht übertrieben im ersten Moment. Da ich mit Immunsuppression aber ein Neuling bin, habe ich eben doch noch ganz schön Angst....

Ingeborg
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von Ingeborg » Di Nov 24, 2020 1:53 pm

Hallo kk,
schön, dass Du zu uns gefunden hast. Es tut sich nun mit einer Vaskulitis ein veränderter Blick aufs Leben mit seinen Möglichkeiten und Einschränkungen auf. Und Corona macht es nicht leichter. Aber sicher werden sich manche Sorgen, sowohl die Erkrankung als auch das Virus betreffend, mit der Zeit weitgehend legen.

Ich find es sehr in Ordnung, dass Du Dir darüber Gedanken machst, die ich gar nicht übertrieben finde. Gerade auch deshalb, weil Dein Freund durch seine Tätigkeit täglich dem Virus ausgesetzt ist (sein kann), würde auch ich öfter eine räumliche Trennung wollen, zumal wenn Erkältungssymptome vorkommen.

Dass Du auch an Deinen Vater denkst, ist sehr lobenswert. Die nachlassende Kraft im Alter bedingt, mehr Bekanntes um sich zu haben und Zuwendung zu brauchen. Meiner Meinung nach breitet sich das Virus in Pflegeheimen nicht häufiger als sonst aus. Es sind ja die Besucher oder das Pflegepersonal, die das Virus ins Heim herein bringen. Es kommt auch darauf an, wie das Heim die Besucherzahl organisiert. Mir ist ein Heim bekannt, in dem 1x täglich ein Besucher für höchstens 1 Stunde zugelassen wird.
kk9979 hat geschrieben:
Di Nov 24, 2020 9:32 am
---Im Sommer sagte mir der Arzt noch, dass RTX völlig harmlos sei... Nun hört man ja, dass gerade RTX wohl nicht so toll ist, was Corona betrifft.
"RTX völlig harmlos"... Noch harmloser wäre ohne ;) Und was meinst Du mit "nicht so toll, was Corona betrifft"?
Darf ich gerade noch fragen, welche Vaskulitis Dich heimgesucht hat?
LG Ingeborg
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kk9979
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von kk9979 » Mi Nov 25, 2020 8:17 am

Hallo Ingeborg,

ja, man bekommt richtig Angst, was die Pflegeheime betrifft. Bei uns in der Umgebung sind mehrere betroffen. Das Pflegeheim meines Vaters bisher noch nicht, zumindest, was an Info`s nach draußen dringt. Aber wenn man sich die Coronazahlen anschaut geht ja nichts nach unten, so dass man wieder Hoffnung haben könnte, dass auch die Chance sinkt, sich was einzufangen. Zwischendurch hatte ich sogar schon die Idee ihn dort rauszuholen, aber mir sind die Hände gebunden. Meine Mutter möchte das nicht.

Ich selbst habe keine behindertengerechte Wohnung und dann wohne ich auch noch in der 4. Etage ohne Fahrstuhl. Mein Vater sitzt aber im Rollstuhl. Man fühlt sich so hilflos....

...und selbst muss man dann auch noch sehen, dass man "nichts abbekommt", was Corona betrifft.

Im Sommer sagte der Arzt noch, dass Rituximab gar nicht so schlimm wäre im Hinblick auf Corona. Ich könnte alles machen: in den Urlaub fahren, auf Arbeit gehen, auch alle Kontakte pflegen....jetzt hieß es, dass Rituximab zu der kleinen Gruppe von Medikamenten gehört, die wegen dem B-Zell-Ansatz einen schweren Verlauf von Covid19 machen können und ich soll aufpassen und sehen, dass ich Corona gar nicht erst bekomme....

Das macht mir momentan Angst, so unerfahren, wie ich doch mit Immunsuppressiva bin.

Aber darf ich mal was anderes fragen: Hat ein Arzt zu euch irgendwas gesagt, dass ihr jetzt bestimmte Dinge nicht mehr essen dürft? Z.b. nicht schälbares Obst, Gehacktes....Oder solche Dinge, wie immer mit Sonnenschutz eincremen, auch im Winter, Handtücher öfter wechseln....Mir hat sowas niemand gesagt, aber ich habe es schon von anderen gehört, die immunsuppressiv behandelt werden.

Ingeborg
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von Ingeborg » Do Nov 26, 2020 4:00 pm

kk9979 hat geschrieben:
Mi Nov 25, 2020 8:17 am
Hat ein Arzt zu euch irgendwas gesagt, dass ihr jetzt bestimmte Dinge nicht mehr essen dürft? Z.b. nicht schälbares Obst, Gehacktes....Oder solche Dinge, wie immer mit Sonnenschutz eincremen, auch im Winter, Handtücher öfter wechseln....Mir hat sowas niemand gesagt, aber ich habe es schon von anderen gehört, die immunsuppressiv behandelt werden.
Hi kk,
nein, mir hat noch kein Arzt etwas in Hinsicht auf "allgegenwärtige Infektionsgefahr" gesagt, und nein, ich habe in 13 Jahren Immunsuppression keinerlei Infekt gehabt. Vielleicht liegt´s daran, dass ich, sozusagen von Natur aus, nicht sehr ängstlich bin :P Hier im Forum hab ich allerdings mal gelesen, dass sich eine Blasenentzündung lange nicht vertreiben ließ.
Was Sonnenschutz anbelangt, da gibt es Hinweise auf Anfälligkeit für Malignome unter Immunsuppression; zu beobachten und daher zu beachten ist dies z.B. unter Azathioprin.
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ruth
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Re: Rituximab - Infektionsgefahr und welche Maske!

Beitrag von ruth » Do Nov 26, 2020 5:12 pm

Hallo, kk9979!
Seit ich Immunsuppressiva nehme, achte ich schon sehr auf Hygiene. Ich wasche mir die Hände, wenn ich heim komme, begebe mich nicht unbedingt in grosse Menschenmengen, im Winter zu Grippezeiten meide ich besonders grosse Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen usw. Obst wasche ich gründlich ab, Gemüse ebenso, aber ich esse durchaus auch ungeschältes Obst.
Handtücher, Geschirrtücher, Putzlappen, alles das wechsel ich schon öfters als früher.
Ich denke, man muss einfach einen guten Weg für sich selner finden, womit man sich wohl und sicher fühlt.
Übrigens sind diese Hygienesachen ja auch jetzt bei Corona nötig.
Mach dir nicht zu grosse Sorgen. Ich nehme seit 2002 Immunsuppressiva.
Liebe Grüsse,
Ruth

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