Risikogruppe - Attest?

[pwolf]

Hallo zusammen,
da es in den Medien ständig gesagt wird, dass wir möglicherweisse nach Ostern zurück zur Normalität kämen, frage ich mich, ob mir dann nichts anderes bleibt, als mich anzustecken Ich bin Lehrerin und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, in dem kleinen Raum mit 25 Kinder zu sitzen. Weisst jemand, ob man irgendwie ein Attest bekommen kann, wo steht, dass man zur Risikogruppe gehört? Ein Kollege von meinem Mann hat sowas als Asmathiker bekommen.

Danke und viele Grüße,

P.Wolf

[Ingeborg]

Hallo PWolf,
erst einmal: schön, dass auch Du wieder in dieses Forum gefunden hast. Zu Deiner Frage: zum einen glaube ich, dass wir nur stückchenweise in die Normalität zurückkehren werden können, da bisher zu wenig über das Virus bekannt ist. Zum andern denke ich, dass für so eine Bescheinigung der Facharzt, also der Rheumatologe zuständig ist.
Der Weg über eine Krankschreibung wird eher nicht leicht sein, wie ich gelesen habe, solange man nicht krank ist.
Bleib gesund,
Ingeborg

[pwolf]

Danke Ingeborg. Ich werde das mit dem Attest versuchen, sobald es bekannt wird, dass die Schulen wieder öffnen.

[Unverzagt]

Liebe PWolf,
in der "Süddeutschen Zeitung vom 7. April steht für Bayern, daß der Unterricht stufenweise wieder starten soll. Wann, ist noch nicht klar.
"Selbst wenn die Schulen wieder öffnen, werden laut Fleischmann (das ist die Präsidentin des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands) all die Lehrer, die zu einer Risikogruppe zählen - also alle über 60, alle mit Vorerkrankungen und Schwangere, nicht arbeiten können. Schon deshalb sei ein normaler Schulalltag ausgeschlossen."
Darauf kann man hinweisen, auch aus anderen Bundesländern, und ein Attest wäre sicher der richtige Weg.

Unverzagt

[pwolf]

Danke! Mein HA hat mir ein Attest gemacht. Jetzt bin ich gespannt, ob ich ihn brauchen werde oder nicht, denn mein Chef hat eigentlich keine Ahnung von meiner Erkrankung.

Viele Güße,

Pwolf

[SarahS]

Die gleiche Sorge habe ich als alleinerziehend Mutter auch. Muss ich das Risiko in Kauf nehmen, mich durch mein Kind, 9 Jahre, anstecken zu lassen, wenn die Schulen wieder aufmachen? Im Moment sind wir abgeschottet, gehen auch nicht selbst Einkaufen. Dadurch fühle ich mich mit meinem Churg Strauss Syndrom sicher. Aber natürlich will ich mein Kind auch nicht ewig mit mir einsperren....
Ich empfinde die Sorge vor einer Ansteckung und einem schweren Verlauf als sehr belastend.

[Ingeborg]

Hallo Sarah,
sei willkommen in unserem Forum. Also, generell muß Du nicht hinnehmen. Dich von jemandem anstecken zu lassen. Zu Deiner Frage fällt mir ein, im Radio gehört zu haben, dass Kinder kaum bis nicht betroffen seien. Dazu wäre demnach eine professionelle Antwort eines Fachmanns erforderlich. Auf der andern Seite hab ich gehört, dass in NRW Kinder je nach Alter wieder zur Schule gehen sollen, weil ältere Kinder mit Gesichtsmasken umgehen können. Und die sollen ja nicht einen selbst, sondern den anderen schützen. Das alles ist aber noch in der Diskussion.

Nach dem, was man über das Virus weiß, steckt man sich über eine Tröpfcheninfektion an. Hält man also genügend Abstand voneinander, hält sich nicht in Gruppen auf und die Hygienemaßnahmen ein usw., ist man nach meinem Dafürhalten gut geschützt. Das mag letztlich auch für Kinder gelten.
Doch am besten werden es die professionellen Stellen und Personen wissen.
LG Ingeborg

[SarahS]

Danke!
Wenn die Grundschüler wirklich nach den Ferien wieder zur Schule müssen, werde ich mich mal beim Gesundheitsamt erkundigen, wie das mit dem Schutz der risikobetroffenen Eltern funktionieren soll, wenn die Kinder zur Schule sollen. Zur Not behalte ich mein Kind auch aufgrund meines Risikos erst noch mal zu Hause. Ich möchte wirklich eine Ansteckung unbedingt vermeiden...

[pwolf]

Hallo Sarah,

ich kann dich nur sehr gut verstehen, denn ich bin Lehrerin aber auch Mutter einer 7-Jährigen. Ich werde bestimmt nicht arbeiten müssen, aber was ist, wenn mein Kind in die Schule muss? Ich hoffe, die Regierung wird sich für solche Fälle etwas überlegen, denn so hart wie es auch sein mag, für die Kinder lange zu Hause zu bleiben, viel schlimmer wäre es für die Kinder selbst, die erkrankte Eltern angesteckt zu haben -mit was auch immer für Konsequenzen-.
Mein Mann ist vor etwa 5 Wochen in eine leerstehenden Wohnung seiner Eltern eingezogen, da sein Arbeitgeber kein Home Office erlaubt, und er möchte mich nicht anstecken.
Wir wissen nichts über diesen Virus. Ich komme aus Spanien und über meine Familie dort und was dort abläuft kann sagen, dass er kein Spass ist, und dass nicht nur sehr alte Menschen daran sterben. Wir wissen nichts über Spätfolgen oder über Immunität. Ich werde ganz sicher nicht mein Kind in die Schule schicken. Herdenimmunität bedeutet, die Schwache sterben zu lassen, damit die Starke das System am laufen halten. Wir müssen uns selber schützen!

Entschuldigt alle wegen der Mangel an Optimismus, ich werde noch durch diesen Virus völlig gaga.

Liebe Grüße und alles Gute,

Pwolf

[SarahS]

Hallo Pwolf!
Ich bin dir sehr dankbar für deine Nachricht! Das gibt mir das Gefühl, mit meinem Problem nicht alleine da zu stehen und bestärkt mich in meiner Vorsicht. Inzwischen fragt man sich ja schon, ob man übertreibt und irgendwann das Risiko einen Ansteckung einfach in Kauf nehmen muss. Aber Churg Strauss mit Herz- und Lungenbeteitigung und Immunsuppressiva sind wahrscheinlich wirklich die Eintrittkarte auf die Intensivstation... und wer weiß, auf welchem Weg man die wieder verlässt... Da bin ich auch lieber vorsichtig als optimistisch! Auch und gerade für mein Kind...
Ich hoffe, dass es eine offizielle Lösung für risikobetroffene Lehrer und Eltern geben wird...
Alles Gute!